Iß. Garsien- und Stodertal (Mitte 16. Jh.) 229 greifen zwischen der kirchtier und der haustier und in darumb ernstlich straffen, damit solliches hinfuran gewendt und unterstanten werde. [22.] Frag: Ob ain hintersäß oder underthon außthrätt und der herrschaft widersessig und trölich ist, und den ain anderer wider die herrschaft behaust, aufhelt und befurderung thuet, was darumben recht ist? 5 Antwort: Wellieher das thätte, der were'^) der obrigkait mit leib und guet in die straff gefallen. [23.] Frag: Ob ainer im landgericht behauset oder beherberget ainen muetwiller landzwinger und ime noch zu seinen pesen und muetwilligem furnemen pixen, ärmst oder andere wöhr'®)liehe, auch rath und that, hülfe und lo speiß gäbe, was darumben recht? Antwort: Der dises thätte, were mit dem mallefizrechten on alle gnadt hertigelichen zu straffen. [24.] Wer dem andern an seiner behausung lismet, auch verdechthchen™)furwart wider ainen landsfridt oder unter seine dachdropfen nach- 15 lauft, thuer oder venster aufstesst, was darumben recht seie? Antwort: Wer das thuet, der solle am ersten ainem oder die er belaidigt seinen schaden abthuen, und volgunt solle in die obrigkait straffen an leib und an guet, wie das verprechen ausweisen thuet"). [25.] Frag: Ob sich begäbe, das sich ain rumor oder anderer muet- 20 willen in des gozhaus gepieten'®) zuetruege, welhchen die obrigkait von Spittäll oder aber im markt Gärsten") verhueten und dieselben muetwiller fengelichen annemen weiten, und sich die thätter zur gegenwer sezten, was ain underthon,der solliches säche und nit den obrigkaiten, welliche die waren, ainem treuen beistand thatt, schuldig und verprechen habe? 25 Antwort: Wann sich muetwiller der obrigkait, es beschäche wo da welle, [mderjsezeten, so ist ain ieder underthon bei seinem aid, den er der obrigkait geschworn, ungefordert ainen beistand zu thuen und das unpilt abstellen zu helfen schuldig. Da er aber das nit thätt, were abzunemen und wol zu vermueten, das ein söllicher, so kainen beistand thätt, ain sonders 30 gefallen an der obrigkait schaden,spot und nachtl hette; sölichen ungetreuen und aidlosen underthon solle die obrigkait an leib und guet straffen. [26.] Frag: Ob ainer den andern bei nächtlicher weil aus seiner be hausung forderet und mit werten oder werken belaidiget, was darumben recht seie? 35 Antwort: Der da gelaidiget wiert, es seie mit werten oder in ander wege, der solle das clagen und nit selb sein richter sein; dem solle die obrig kait genueg thuen. Ist er aber sein selb richter, so ist derselb in gleiher straff. [27.] Frag: Was hat der verschuld und verprechen, der ainem andern seine dienstpotten — es wären knecht oder diern — haimblichen abredt und 40 ainen merern Ion verhaist, wie®») derselb — knecht oder diern — verdienen kan, und solliches alles®i) thuet wider®») diser obrigkait furgenumenen Ordnung? ")D ist '»)so BC,A wer '»)CD(h. auf der strassen oder sonsten ")aus weisen thuet]BC vermag und außweist '»)BC fh. und lantgericht '»)D Gärssten 45 ®»)In A von der Rand des Textes korr. in weder ®') C fh. vollbringen ®») Nachtrag in A fh. der röm. kais. mai. pollicei und,in D ursprünglicher Bestandteil der Hs.
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