Oberösterreichische Weistümer

228 Spital am Pyhrn gehorsam verhalten wuerden, dieselben sollen darumb on alle gnadt von der herrschaft gestrafft werden. Darnach wisse und habe sich die nachperschaft und underthonnen zu richten. Von wegen der vischerei. 5 [18.] Frag: Wieweit und ferr hat dises gozhauß Spittäll zu fischen, wie es von alter herkumen ist? Antwort: Nach innhalt fursstlicher gegeben freihält und bestättung, so ist von alter herkumen, das diß gozhauß SpittälP") zu fischen hat mit zwaien vischern vom Schazstain am Piernn piß an den Lännzensteg®°). Woll 10 melt man daneben in den stiften, es seie von alter herkumen, ob ain landßfürsst oder aine andere hoche obrigkait diser enten durehzuge®^), mechte man von Spittall auß vischen piß geen Claus®^) unter das hauß. Daseiben soUen sich die vischer ainem phleger ansagen; gäbe er innen ain suppen, die sollen sie mit dank annemen und darnach widerumben auf das wasser 15 steen und herein vischen.Wasinnen nun das gluck gäbe und sie Gott beriet'^), das sollen si auf Spittäll pringen, damit man solliche herrschaft dest pesser zu speissen®^) hette. [19.] Frag: So ainer oder mer auf des gozhauß Spittäll fliessenden wassern oder deichten bei tag oder nacht mit vischen begriffen®®) wuerde, 20 wo auch iemant soUiche haimbliche vischer säche und der obrigkait nit anzaigt, was darumben recht seie? Antwort: Wer das thätt und man es innen wierdt, dem solle man ain recht halten und nach desselbigen urtl inne als ain maleficische person an leib und guet straffen. Wer aber sölliches sache und nit anzaiget, were in 25 gleicher straff. [20.] Frag: So des gozhauß®") underthon ainer oder mer mit frembder herrschaft abpruch that oder machet, wann das auch beschach on willen und wissen der obrigkait alhie®'), was darumben recht seie? Antwort: Es soll kain underthon mit frembder herrschaft abpruch 30 thuen®®)— dann dises were wider des gozhauß freihaiten und altes herkumen — bei grosser straff. Da es aber ie etwo beschechen muesste,so sols derselbe von stund an der obrigkait zu SpittäU®') anzaigen, damit dem armen mann ge holfen werde'®) und das gozhauß bei seiner gerechtigkait beleihe. [21.] Frag: Wo ainer der obrigkait alhie'^) flüchtigelich entfuer on 35 willen und an ainen abschied und sezet sich unter ain andere herrschaft, wie die obrigkait zu Spittäll nach ainem solHchen greifen solle, damit die herrschaft und das gozhauß mit irn armen leiten bei iren rechten und dem alten herkumen beleihe? Antwort: Wo sich dergleihen zuetrueg, so solle man mit vleiß nach40 forschen, hinter'®) welliehen herrn'®) er gefarn seie; denselben solle man zu redt sezen. Wolt der herr den nit antwurten, so soll man nach demselben ®®) f. C — diß gozhaus Spittäll]D das stüft Spital am Piern ®®) BC Lansensteeg]D Lännzensteeg bei S.Pangräzen ®') D durolireiset ®®) D Clauß ®®) BC berüret "'') BCD gewürten ®®)D betreten ®®)D fh. Spital ®')Dzu Spitäl 45 08^ d y^anach Zusatz von anderer Hand: das ist, in was Sachen und verprechn es immer sein mechte,sich haimblich abfüntn oder abstraffen laßn ®®)zu Spittäll /. C '")so BC,in AD f. werde '^)D zu Spitäl '")D under '") hinter welliehen herrn] B unter was herrschaft

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