Oberösterreichische Weistümer

Iß. Garsten- und Stodertal (Mitte 16. Jh.) 227 [14.] Frag; So ainem ain anzall zimer- oder ander holz an ainem ort erlaubt wiert und derselbe schlecht^^) über die zall an selben oder ainem andern ort, da es ine nit angezaigt^^) ist, was darumb recht seie? Antwort: Nach gemainen rechtspruhen, wie von alter herkumen, wann ainer solliches begienge, were er von ainem ieden stam das vorsstwandl 5 der obrigkait zu erlegen schuldig; doch nachdem das verprechen, darauf ist auch die straff. [75.] Frag: So ain hintersäß aus den hölzern, [die] seinem guet zuegeherig und ausgezaigt sein, ainem andern nachpern holz verkaufet on willen und zuegeben der herrschaft und obrigkait, was ain söllicher verfallen seie^^)? lo Antwort: Kain hintersäß des gozhaus solle on wiUen und wissen der herrschaft oder ires") anwalts niemant nichts auß seinen hölzern verkaufen noch^®) zu schlacken vergunnen beim vorrstwandl. Die ursach aber ist dise, das den underthonen ire hölzer nuer zu paumansreht") irer gueter und nit zu verkaufen vergunt worden, deren sollen sie auch selbs und nit andere 15 gemessen"). [76.] Frag: Ob ainer sein guet^®) nit stiftlich und peilich^®) hielt, mit verderbung und abgang®") der zimer an dächern und zein, dardurch dann auch seinen nachpern schaden beschäche, was darumben recht seie? Antwort: Wo®^)ain soUicher auß nachlässigkeit sein guet abgeen liesse 20 und nit stiftlich hielt, so solle er abgestift und ainem andern sein guet ver liehen werden, da er aber etwo so alt und schwach were, solle die obrigkait auß barmherzigkait ain gedult mit ime tragen, doch das dennocht seiner nachpern schaden in albeg verhuet werde. [77.] Frag: Von wegen der gaiß. 25 Antwort: Nachdem bemeltes viech — die gaissen®®)— mit einspringen in die velder, wismad, gärten, auch abprosung®®) der jungen pämb und ver derbung derselben, merklichen schaden thuet und bevorab die wält grodt®^) werden mitabschlachung der paum des gaisproß,damit dann die obrigkait und der gemain man menigfeltig beschwert worden, söllichem aber mit rechter so gepur®®) und auß dennen notwendigen Ursachen furzukumen, ist durch die obrigkait verstrichner®®)jar betracht und geomt und bevorab durch die röm. kais. mai. als landßfurssten derselben generall und mandat ernstlichen gepotten worden,das niemant des gozhauß leit und besonderlich, die da nachent bei dem gozhauß®')sein,kain gaiß mer haben sollen, allain, die aigen albm- 35 recht und söllich viech in irem stecken on schaden menigeiichs gehaben mugen, und da man das holz daselbs zu nihte gemessen kann®®). Dieselben aber sollen auch ir anzall nach der herrschaft rat haben, damit in allem die obrigkait und nachpersehaft vor schaden und nachtl verhuet werde. Welliche aber hiewider handleten und sich diser Ordnung nit gemeß, sondern un- 40 ®i)C fh. mehr oder BCD außzaigt ®®) verfallen seie]SCverworchthabe, D verprechen hab ")BC(h. hofrichters oder ")BCD fh. holz ")In A ivurde reht von der Hand des Textes aus schalt harr. ")BC gebrauchen und zu gemessen haben In A danach an zimei getilgt ")C/Ä.innen ®'')Cabziehung ®i)7)WanE ®®) die gaissen f. BC ®®) BC abprössung ®®) wält grodt]BC wälder abgeödet, 45 D wölt geödet ®®) C begier ®®) BD verscbiner ®') bei dem gozhaus]D umb den markt ®®) f.D

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