Oberösterreichische Weistümer

206 Herrschaft Seisenhurg 11. Wan einer holz sehlegt, soU ers gar in wipfl außmachen. Wuerd er aber ein ort von wipfl, so die Mampfen wol ertragen mag, verUgen lassen, so ist er von iedem das fräfelwandl 60 und 5fl verfallen, es wer dan sach, das das holz so grob und gar nit gearbeitet werden möcht, so ist er un5 schuldig. 12. Die puchenstöck, edlstöck und haßlstöek sollen sie zu gewöhnbcher zeit, ehe der saft anlauft, abmaissen. Welcher darwider handlt oder gar ein stock bei der wuerzen abhackt, das er nimer gruenen mag, der ist von iedem stock das wandl 60 und 5 fl verfallen. 10 13. Denen holhi und Inwohnern, so in gevörssten herbergen sein und Scheiter sowol [wie auch] anders holz im vorst schlagen und verkaufen, den selben ist solches durchaus verbotten, und [sie] sollen weder gevörssten noch ungevörssten ainiches wüetholz nicht geben. Wer darüber betretten wuerd, soll nach anzall und glegenheit des holz gestrafft werden; doch Stöcken und 15 Spelten, so bei der gevörssten herberg bleiben müssen, mögen sie dem aigenthumber des') hauß wol verkaufen. 14. Wan einer junge größling oder erdstämbl wegen des grassat ab hackt oder stimelt und also das übrig verdorret, der ist von iedem größling und erdstämbl das wandl 72 verfallen. Es soll auch keiner im jähr mehr 20 als ain fährtl grassat schnaiten und abhacken,doch wan er Stöcken und pänter abstimblt, kan er dasselb grassat auch brauchen. Wer aber hierwider handlt, soU umb das wandl 60 Hx und 5 fl unablessig gestrafft werden. 15. Welcher vorstman wegen des lahs feüchten schlegt und stimelt das holz wegen des grassat zu ungewöhnlichen Zeiten, das es verdorret, der 25 ist von iedem stam 60 .5) und 5fl verfallen. Wer aber stimbhi will, der soll es zwischen Michaeli und Georgi thuen und keinen stam über die mitten stimeln. 16. Wan ein gevörsster einem ungevörssten holz verkauft, so ist das holz dem vorster verfallen und er soll der vorstobr^keit von iedem stam 30 60 Hl und 5 fl straff geben; oder wan ein vorstman zwai güeter und feurstet hat, da die aine nit gevörsst ist, und bringt auf dieselbig herberg vorstholz, das beweißlich ist, das hat die vorstobrigkeit alß ein malefiz nach Ungnaden zu straffen macht. 17. Wan ein vorstman einen holln oder inwohner in seinem gevörssten 35 hauß hat,und wolt iedweder ein sonderbare kent-oder feurstatvom vorstholz haben, so ist nach erfahrung dessen der haußherr und sein hell ieder umbs wandl 60 .Sj und 5 fl unablessig zu straffen. 18. Wan ein vorstman über sein haußnotturft und das, so er befuegt, mehrers holz herarbeiten und andern gevörssten, so nit gehn holz komben 40 können, verkaufen wolt, der soU nach Ungnaden gestrafft werden. Welcher vorstman aber ie selbst nit in vorst kan, der soll aintweder seine dienstpoten darbei haben, oder doch deme, welchen er umbs taglohn gehn holz gewind, die zall, wievill er sehlagen soll, mit fleiß anzeigen. Schlegt aber derselbig mehrers, als ime bevolhen und er befuegt gewest, so ist das holz dem vorster 45 {verfallen] und der vorstman selbst von iedem stam 60 Hi und 5 fl der vorst- ')Es. das

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