Oberösterreichische Weistümer

1. Forstrecht (1586—1604) 193 gedacht, auch also solcher gestalt wie ain mallefiz nach Ungnaden, wie rath gefunden werden kann, gestrafft werden; und ob gleichwoll die herrschaft Seisenburg umb ir grundaigenthumb woll statt het, euch ain ganze vorstmenig recht darüber zu erkenen lassen?), so will Ichs doch noch von wegen des alten herkomen beschechen lassen und frag euch hierauf des rechtens. 5 24. Die verprecher [hat] kain andere herrschaft zu straffen machte) als die vorstoberkeit Seisenburg. Mer ist mit recht von alter hero erkennt worden: wenn ain vorstman sein knecht oder sunst seine dienstbott aus seinem vorsthauß außgeet und geht in das vorstholz zu sehlahen, assten, schünden, schrotten oder wiU sein lo vorstholz haimbfüren'^)— es seizu was arbeit [er]imer wöll,auf wegen,stegen oder im holz — und ime under denselben seinen geschäften und handln^)was zuestuend, oder aber^) ainem andern geversten oder^i) ungeverssten mann was mit schlachen, Stessen"*'), schelten oder anderm etwas zuegefüegt [ivurd] oder aber')in all andern Sachen,[die sich] auf den vorstwegen'*')am ein- und 15 ausraisen zuetragen, das in disem verprechen kain andere herrschaft oder grundobrigkeit zu handln, zu straffen, thun und lassen hat als die herrschaft Seisenburg; und steet dieselbigen straffen nach irem wolgefallen und nach eines ieden verprechen. Das ist zuvor mit recht erkennt. Frag euch weiter, was recht ist. 20 25. Kain vorstman soll ausserhalb vorwissen*) der vorstoberkeit oder [des] vorstersy) andern vorstholz verkaufen. Wann ain vorstman vorstholz im vorst schlecht, und trüeg sich in mütl des jars zue, das er das guet verkaufet und noch ubr^e vorstscheüter oder anders vorstholz vorhanden [isi], des er im willen zu verkaufen het, oder 25 aber da sunst ein geverster man ubrigs vorstholz — es sei an scheütern oder latten — hett und dieselben willens zu verkaufen war,so mag er solches woD) geversten verkaufen, aber'"') mit vorwissen der vorstobrigkeit oder des vorsters"). Da das nit beschäch, des ein vermuedung gibt, das derselb damit einen vortl brauchen und sich bereihern wollen, das den andern vorstunder- so thonen?)ain schmöllerung des Vorsts bringt, so ist derselb der vorstobrigkeit in die straff, denselben ires gefallens zu mindern oder zu merern, verfallen. Ist zu erhaltung<ä) und damit der vorst nit so vasst geödt wiert, mit recht erkennt worden. 26.Kain vorstunderthon soll sich ausser der vorstoberkeit in vertrag einlassen. 35 Wann ain vorstman ainen andern umb vorstholz bezeicht und auf ine nit darbringen mag und sich alsdann mit dem bezichtigten vertrögt ausserhalb der herrschaft Seisenburg, so soll die herrschaft Seisenburg denselben nach Ungnaden straffen, und das groß wandl soll nichts bei ainem solchen gelten. Daß erkenn ich zu recht. Fragt weiter, was recht ist. 40 ®) Es.fh. sich p) in A durchgestrichen, f. BC 1) C fh. hatt ■") ABC haimbbringen oder führen =) imd händhi /. ABC ') ABC fh. er ") andern geversten oder ] ABC geversten oder andern *') ABC stossen ") B vorst *) f. ABC r) oder vorsters /. ABC ^) ABC fh. aber doch ") verkaufen, aber f. ABC ?) A fh. thain ") BC fh. 45 voraus mit hackung der verbottnen scheiter ') ABC fh. der Vorstfreiheiten 13 österr. Weistümer XIII/2.

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