Oberösterreichische Weistümer

192 Herrschait Seisenburg und darumben zu straffen, er sei was herrn er wöll^).Dieweil das also erhalten und ain alts herkomen ist, lass iclis auch dabei beleiben, erkenns auch zu recht und frag euch darauf des rechtens. 20. Kain geferschter sei angefersten holz verkaufen, item') auf ungeverste 5 gründ zus) bringen. Wenn ain geverschter man ainem ungefersten man holz auß dem forst verkauft oder gibt, so ist er dem vorster das holz verfallen und der herrschaft Seisenburg das fräfflwandl 60 und 5 fl von ainem iedliclien stamb; oder wann ain geverschter man holz im vorst schlecht, bringts auf eini^} ge10 ferschtes guet haim und bringts widerumben von demselben geverschten guet auf sein anders ungeverschtes guet'), doch haimblicher weis, des ') aber be weislich ist, so ist derselb von der vorstobrigkeit nach Ungnaden zu straffen, weil es für ain mallefiz erkennt. Frag euch nochmallens des rechtens. 21. Ain ungeverschter [ha{\ nit macht,in vorst zu schlahen. 15 Ob einer seinen sun,sein freund oder sein inman in seinem hauß hief'), der nit geverst wer oder ist, und weiten') also zwo feurstet in ainem hauß haben und brauchen, und der ungeverscht weit des Vorsts auch gemessen, wenn solches erfaren wierdt, wie hievor vor den inwonern in ainem articl auch gemelt ist, so ist der recht hausherr sowoll, das er dem andern seines Unrechts 20 mit stilschweigen verhelfen wolt, umbs wandl 60 und 5 fl als der ungeverst verfallen. Daß erkenn ich zu recht. Fragt weiter, was recht ist. 22.Der gen holz geschigkt wierd,sal™)die anzallzu schlahen anzaigt werden. Wenn ain vorstmann ainen frembten umb sein taglohn gen holz gewingen will,so sol er dem,so er gen holz schigkt, mit vleis anzaigen,wievil 25 er holz schlahen soll. Und schlecht dann der frembt man merers holz, dann im bevolchen ist, so ist das holz dem versster verfallen und der herrschaft Seisenburg das wandl 60 und 5 fl von ainem ieden stam; und sol solches verpröchen von dem vorstman selbst eingefordert werden. Dorumb seh ein ieder vorstman, was er für potten oder leüt gen holz schigkt. Daß erkenn 30 ich zu recht. Fragt weiter, was recht ist. 23. Wenn ainer ain vorstgrund am forst einfridt. Wann ain geferschter oder ungeverschter ainen vorstgrund — es sei im vorst Stainpach,im vorst der Khien"), auf der Vorstau und dem vorst in Khirchdorffer pfarr — wolt einfriden, hinzue zu seinen gründen legen oder 35 wie es sich zuetragen mecht, und er sich des geverschten gründ mit kot aus werfen oder ausfüren auß ainem pach oder in all ander weg, wie dann die herrschaft Seisenburg keinen geverschten oder ungeverschten kaines ainiges grunds im vorsst zu aigenthumb, allain was die nuzung des holz°) und der waid ist, besteet, welcher sich also des grunds und poden geverlicher weis 40 understeen wierdt, des soll für kein wandl straff gerait, sunder für ain mallefiz ®) BC fh. wie dan destwegen ein ieder vorstpaur schuldig und verbunden, so oft im ein ansag von dem vorster oder seinem abgesandten wegen ainer pfendung zuekombt, sich bei hocher straff ohne außredt, doch ausser Gottes gwalt, hierzue brauchen zu lassen. ') ABC und ß) f. ABC i") ABC sein ') unge45 verschtes guet]ABC guet, das nit gevörst ist ')ABC das i') /. BC ')f. ABC ■") BC fh. denselben ») A Khrüen ") BC zalholz

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