Oberösterreichische Weistümer

I. Forstrecht (1586—1604) 187 pergi^) bei der rechtschran gehalten, dasselb iezund aber aus beweglichen Ursachen von dem bemelten Kolbmpergi) aufgehebt und auf sand Magdalennaperg™) glegt worden, daselbsten es forthin albeg [rw] Geörgi gehalten und öffentlich verlesen werden solle. So es aber auß unmues der vorstobrigkeit sogleich am tag Geörgi nit sein kan, soll solches durch den vorster oder 5 durch sein bevelchhaber bei allen pfarrkirchen, darunder die vorstunderthonnen hausen,drei freitag")ordenlicli verrüeft und der tag,daran die vorstobrigkeit daß rechten halten wellen, benent werden. Dieweil es dann nun der vorstobrigkeit auf heutigen tag und stund auch gefellig und auß befelch durch den vorster ordenlicli verrüeft worden, lo frag ich noch zu recht, ob es an der rechten tag, weü und zeit ist, das vorst rechten alhie zu halten. Ifragt weider, vorster, was recht ist. 2. Der am vorstrechten in aigner person nit erscheint oder seinen gnegsamen berödpoten nit hat, derselb soll umbs wandl 72^ gestrafft werden. Welcher vorstman bei dem rechten an gemeltem tag in aigner person 15 nit erscheint oder aber seinen genuegsamen berödpotten nit hat, wan er aber ainen clainen bueben schigket, der das rechten nit verstiend — doch außgenomen ime°) ire Gottes gewalt oder herrngeschäft, das beweislich wer —, derselb sein berödpott soll ime nit fürträglicli oder kain hilf sein, sunder soll umbs wandl 72^ von der vorstobrigkeit gestrafft werden. Das erkenn ich 20 zu recht. Fragt, forster, weider, was recht ist. 3. Wann ainer holz nidersehlecht und asst das nit oder lässt dasselb über die dreiP) schint ligen, was einer verfallen. Wenn ainer holz niderschlöcht und asst das nit, so ist er von iedem stam verfalln 72^;lässt ers dann auf oder über die drit schint ligen und 25 faulen, dardurch der vorst in große abedtung gebracht wierdt, so ist derselb, deß march darauf gefunden wierdt, dem vorster das holz verfallen und die vorstoberkeit hat in nit allein von ieden stamb 60^ und 5 fl, sunder nach seinemi) wolgefallen"") zu straffen. Das erkenn ich zu recht. Fragt®), forster, was recht ist. 3o 4. Auf das geschlagen holz, man schints oder scliints nit, soll man das march darauf schlachen. Wann ainer gen holz get oder förl und schlöcht holz, er schients oder schints nit, so soll er sein schintmarch sowol auf die wipfD) darauf schlahen. Geschiechts nit und kumbt der vorster über solches verprechen, so ist das 35 holz dem vorster verfallen und diser, so es geschlagen, ist von iedem stam verfallen 5 fl und 60 Und ob aber ain anderer geverschter mann zum holz, ehe")der vorster darzue kam und man nit wisste, wer es geschlagen hat, so hat der vorstman gueten fueg und macht, dasselb in sein march, doch mit vorwissen des vorsters, zu nemen, hat'*') damit gegen niemands nichts ver- 40 worcht. Ob sich aber der, so das holz geschlagen, anmelden wurd, soll derselb alsdann die obbemelt straff als vom stam5 fl 60 verfallen sein.Daß erkenn ich zu recht. Fragt weiter, was recht ist. ") Ä Kholmperg, B Kholmbperg, C Kholbmbcrg ') A Khohnperg, B Kholbmperg, C Kholbenberg ") AB Magdalenaperg, C Magdalennaberg 45 ")A feirtäg, BC feirtag °)f. C ")f. B «) BC ihrem >•) BC gefallen =) BG fh. weiter ')sowo! auf die wipfl /. C ")AB fh. den,C jh. dann *") /. C

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