Oberösterreichische Weistümer

184 Herrschaft Pernstein [22.] Frag. Wo ainer auf dem Wasser ain wiiehr hat, darauf von alter ain außfall geweesen war und nun versezt, wie es darumben steen soll? Urtl. In recht erkennt: wann übriges wasser dabei, das soll man binauß werfen in die Altacb, dandt das wasser nit schaden tbue, beim wandl. 5 Sie sollen auch die wüebr mit einander machen, beim wandl. [23.] Frag. Wann ainer oder mehr auf ainen rinsall haben und das schadt geschäch, wie der auf der wüebr oder pacb gewendt soll werden? Urtl. In recht erkennt: darzue soll ain ieder helfen, nachdem er ain werchstatt hat, beim wandl. 10 [24.] Frag. Wie man grueben graben soll zum haar bei der Crembß? Urtl. In recht erkennt: man soll die haarreß graben drei schrütt vom wasser, damit das wasser wider in die Crembß komb, bei dem wandl. Wann der haar wider auß der reß kombt, soll mans wider verlegen. [15.] Frag. Wann ainer auß neid oder andern muetwill stecken oder 15 prügel in daß wasser wuerf, das an der zeugstatt schaden thuet, waß darum ben recht? Urtl. In recht erkennt: wo man den erfelirt, da soll man das frävelwandl von nemen und dem, so schaden gethann, denselben piessen. [26.] Frag. Wo ainer knecht, diern oder ander in sein brodt bette, 20 die auf dem pannwasser vischten? Urtl. In recht erkennt: wo ain solcher uberfahren wuerde, soll ge strafft werden, wie recht ist. [27.] Frag. Wann ain wasserrichter seinen ambt nit außwartt oder etwaß Unrechts auf dem wasser sähe und dasselbe der herrschaft nit anzaiget, 25 waß er darumben schuldig ist? Urtl. Ist von der gemain zu recht erkennt: wann ain wasserrichter solches erindert und der herrschaft nit anzaigt, der ist zu wandl verfallen 5 fjO .5). [2S.] Frag. Wie mau wasserrichter soll sezen? 30 Urtl. Die waßerrichter sollen iederzeit mit vorwissen und bewilhgung der herrschaft Pernstain an- und abgesezt werden, sonsten hat es kein craft. Gemelte herrschaft hat die verprecher, wann es nit geschiecht, darumb zu straffen. [19.] Frag. Wie mans mit abkerung des wassers auf der Crembß 35 halten und zu welcher zeit es im jar beschehen soll? Urtl. Ist zu recht erkennt, welcher müUner oder schmidt waß an seiner werchstatt zu bössern oder zum machen bette, der soll das wasser zwischen pfingsten und Johanni abkeren und solches der herrschaft Pern stain zween oder drei tag zuvor anzaigen, ob si weegen der visch, welche 40 in solchem abkeren vertragen oder verderben mechten, Verordnung thuen wollen. Welcher aber nach diser zeit im jähr abkehret — außgenomen es wuerdt durch ain wassergüß oder sonsten unversehens abkert, soU ihm das pauen, wenn er anzaigt, das dise golegenheit hat, unverwört sein — der ist die straff nach gelegenhait der herrschaft Pernstain zu geben schuldig.

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