Oberösterreichische Weistümer

II. LmidgericMstaiding (1581) 179 thäten, derselb, welchen die schwein zuegehörn, soll sich umb den schaden vergleichen, auch das wandl von iedem schwein 72^ verfallen sein. [i2.] Frag. Welches der rechte weeg von Azlesdorff und Michehidorff geen Pernstain sei? Urtl. Von Michelndorff ist der rechte weeg auf dem Gern, von dannen 3 durch die gasscn auf geen Azldorff, von dannen durchs Puechlach zwischen der Teicht geen Pernstain. Der ainen andern weeg geen Pernstain suecht, der ist verfallen, dem der schad beschehen, nach erkantnus abzutragen und der herrschaft das groß wandl 5 fl und 60^ zu geben schuldig. [43.] Frag. Wie man die au und öedt haien soll? 10 Urtl. Die au soll allemall vor dem schwein gefridt werden. Ob aber der vorsster ungeringelte schwein beträtt, so sollen die eingethann und nicht außgelassen werden, biß das von einer ieden schwein das wandl geben und der schaden abgethann worden,und wann man zum friden verrueft, solle das ain ieder bei wandl schuldig sein, deßgleichen mit dem abtreiben. 15 [M.] Frag. Ob in der herrschaft Pernstain ain underthan ist, keiner außgenomen, so jung viech, kälber, lemper, hiener, air und dergleichen kuchlspeiß zu verkaufen hat? Urtl. Solle er das zuvor geen Pernstain anfaüen oder demselbigen ambtmann, in des ambt er gehört. Ob man sein bedüerftig, soll Ihme also 20 umb gleichen werth, alß ers anderer orthen verkaufen kann, bezalt werden. Bedarf man aber sein nit, mag ers verkaufen, wo ihme gelust. Ob er aber das nit ansagen thet, soll er das,so er verkauft,waß daß ist,sambt dem wandlder herrschaft Pernstain verfallen und sich deroweegen mit der obrigkeit deren 25 gefallen nach zu vertragen und abzukomben schuldig sein. [45.] Frag. Wie man daß hei und graimath von dem wißmadt auf der au mit wenigister beschwärung und schaden bringen und weckfüehren möge? Urtl. Ist zu recht erkennt: welcher hei oder graimath von bemeltem wißmadt weck zu füehren hat,der soll mit willen und wissen deß,über welches 30 wißorth er zu fahren Vorhabens,thuen. Ob ihme aber derselb über sein orth zu fahren nit erlauben wolt, soll ain ambtman zu Wibmperg demselben, wie er am negsten und am wenigisten nachtl mit dem hei oder graimath haimbfahren möge,ain weeg außzaigen, welchen er ohne menigelichs irrung fahren mag, darinn ihm auch iemands kein Verhinderung oder aufschub thuen solt. 35 Wo das aber beschehe oder ainer dem andern fräventlich und ohne erlaubnuß dem andern zu schaden fuehr, ist er dem, so der schaden beschiecht, densel ben schaden abzutragen und der herrschaft das groß wandl schuldig. II. Taiding des Landgerichtes. 40 1581. 1353 erwarb Eberhard von Wallsee das Landgericht am Moos, dessen Verwaltung zunächst durch den Pfleger von Fernstein erfolgte;sie ging zwischen 1469 und 1474 auf den Pfleger der Herrschaft Scharnstein über.Im Jahre 1581 erhielt Helmhard Jörger neben der Herrschaft Fernstem auch ein eigenes Land- 45 gericht, das aus Teilen der Landgerichte Schloß Steyr, Hall und —zum größten Teil — aus dem Landgerichte am Moos (Schamstein) gebildet wurde. Die Schranne befand sich in Kirchdorf. 12*

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