Oberösterreichische Weistümer

178 Herrschaft Pernsiein Urtl. Ist von alter herkomen und auch zu recht erkent: wann ainer ain guet hat, der das nit peülich hielt, war er der herrschaft gebüehrliche straff zu geben schuldig. [38.] Frag. Wann in der herrschaft Perrnstain gejaidern wildprät 5 geschossen oder schüß gehört werden und die underthannen, die es höreten, nicht alßpalt zuliefen und die haimblichen schüz, sovil ihnen müglich, zu gefenknuß brächten, oder wann ain underthann ainen wildprätdieb wisset, denselben herberg, rath und that und füerschub erzaigt, dieselben der herr schaft nicht nambhaft macht oder von dergleichen persohnen wildprät, 10 gefüll, geflügl oder ichteß solches kauft, waß derselb schuldig? Urtl. Ist zu recht erkent: der in disem ainem oder andern fällig wuerde, das derselb durch die herrschaft am leib und guet nach gelegenheit seines verprechens gestrafft soll werden. [39.] Frag. Wann ainer in der herrschaft ain malefizhandl auf ihme 15 hat, waß das gericht mit ihme zu schaffen? Urtl. Ist mit recht erkennt: ob ain underthann der herrschaft Pernstain, so ausser der herrschaft landgerichtgezürk gesessen, aines malefizhandl bezügen,soU ain landrichter denselben zwaimall mündlich an dem ambtman, in des ambtsverwaltung der underthann ist, begehrn oder abfordern und zum 20 drittenmall schrüftlich an die herrschaft; alßdann soll die herrschaft den underthannen geegen dem landrichter zu verhör für die herrschaft Pernstain erfordern und verhör halten; wierd der underthann so hoch von dem land richter des malefizhandl bezüchtiget, des sich der underthann nit genuegsamb entschuldigen kann, soll [der] landrichter zween und dreißig gülden für die 25 herrschaft erlegen; alßdann ist si schuldig, den underthan mit sträng ain zimbliche frag anzulegen; befindet sich des landrichters anzaigen, soll die herrschaft dem landrichter auf ain tag erfordern und alßdann, so der land richter erfordert ist, dem underthonn die hend mit dreien strohalbmen auf den rucken pinden und auf die eisserist gräniz des Pernstainerischen land- .30 gerichts füehren, dem landrichter drei schrai umb zehen uhr am tag thuen und alßdann den gefangen die güertl am ruck aufschneiden; wo der etwaß im puesen hat, das von im fiel, solle bei der herrschaft bleiben; ist der land richter verbanden,im antworten, wo nit, ihne lassen laufen; und wann des landrichters anzaigen, wie vorgesagt, war ist, ihme auch die .82 fl sambt dem 35 gefangen lifern. [40.] Frag. Wann ain underthann der herrschaft Pernstain von ainem gericht in ainem fechthandl an frischer thatt begriffen und gefangen wierd, was derselb dem gericht schuldig ist? Urtl. Ist von alter her und zu recht erkent: der underthann sei nit 40 mehrers dem gericht dann daß zugkwandl 75 .5) schuldig. Ob aber der under thann nit an frischer thatt erwischt oder durch das gericht begriffen wuerde, ist er keinem gericht mit nichtn nichts zu geben schuldig, sonder, von wemb er beklagt, alle Verantwortung vor der herrschaft zu thuen, und soll von niemands andern umb sein verprechen dann von der herrschaft gestrafft werden. 45 [41-] Frag. Ob die schwein nit geringelt, waß der,so hierüber betretten, verfallen sei? Urtl. Ist zu recht erkent: welcher die schwein nit ringelt und die über seiner nachbarn erste ermahnung ungeringelt geen ließ, das die schaden

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