Oberösterreichische Weistümer

L Taiding (1581) 177 Urtl. Ist von alter lierkomen und aueli zu recht erkent, das der, der solches thuet, daß groß wandl und,dem er den schaden beweist, denselbigen abzutragen schuldig. [20.] Frag. Ob ain weib ihrem haußwüert auf ainem grund ain ge mächt thuet, ob er daß nit billich an die band nemb? 5 Urtl. Ist von alter lierkomen und auch zu recht erkent; wann ain weib ihrem haußwüerth auf ahn grund das gemächt thuet, das der man dem alten gebrauch nach billich an die band nemben solle. [37.] Frag. Wer stain klaubt ab seinen ackern oder gründen und wüerfts oder triegs auf seines nachbarn gründ oder äcker? lo Urtl. Ist von alter lierkomen und auch zu recht erkent: ob ainer uber weist wuerde, der solches thuet, sei schuldig von ainem ieden stain 75 .Sj und, dem er solches beweist, sein schaden abzutragen. [32.] Frag. Wann der herrschaft hold ainer under anderer herrschaft gründ hat und wiierf marchstain, die dazwischen Ilgen, auß? 15 Urtl. Ist von alter herkomen und auch zu recht erkent: der solches mit gefahr thuet, ist schuldig das groß wandl, ist auch bei solchem wandl alle march einzusezen schuldig. [33.] Frag. Wo holden oder gainer auf der herrschaft gründen sein und sich der herrschaft nit zuegesagt bieten? 20 Urtl. Ist von alter herkomen und auch zu recht erkent: der solche leüt aufhielt oder aufnamb, dardurch ainem andern ain schaden entstiende, schuldig, denselben zu tragen, und darziie daß wandl 75 Sx verfallen. [37.] Frag. Wer viech einthuet, das innen halten und nicht ansagt, auch wann aines, deß daß viech ist, in drei tagen daselb von der herrschaft 25 nit ledigt? Urtl. Ist von alter herkomen und auch zu recht erkent, das solches pfendt viech in drei tagen geantwortt sol werden der herrschaft, darbei si alßdan die herrschaft handhaben, biß daß wandl, auch der schaden bezalt und habhaft werden. So aber ainer pfand ließ und kämb ihm nicht nach, 30 gleiches wandl schuldig. [35.] Frag. Wie weit der herrschaft Pernstain leüt befreit, und wie lang si bei solcher freiheit ruebig von menigelichen gehalten? Urtl. Ist von alter herkomben, auch von menigehchen der herrschaft leüt bei solcher freiheit gehalten und in aUen stüft thädtung solche freiheit 35 geriegt und zu recht erkent worden, daß die underthannen mit allen ihren güetern,auch von allem dem,waß si erzeugen, wie die genennt werden mUgen, von Pernstain auß vier meil weeg weit und prait vor mautnem,landrichtem und allen andern, die darauf ansprich zu haben vermainen, durchauß be freiet, doch der füerkauf verpotten. 40 [36.] Frag. Wann ainer ain guet zu uberlend hat und füehrt daß fueter ab demselben auf andere güeter, damit der herrschaft nit stüftlich und peulich gehalten wierdt? Urtl. Ist von alter her und allweeg zu recht erkent: das guet zu zustüften und das groß wandl schuldig zu geben. 45 [37.] Frag. Wann ain herrschaftmann ain guet und dasselb nit zu ordentlicher zeit haut und paut, dardurch abpau und veröedtung desselben zu besorgen oder augenscheinlich? 12 österr, Weistümer Xin/2,

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