Oberösterreichische Weistümer

166 Herrschaft Leonstem schuldig sein und ist nichts weniger der herrschaft zu wandl zu geben schuldig 100. Item es mag auch ain jeder wiert in seinem haus, ob sich ain Unwillen zuetrüeg, wol frid pieten und ain penfall sezen. Wer den bricht und 5 uberdretten [imrd], den hat die herrschaft samt einforderung des penfalls seinem verprechen nach zu strafen. 101. Item es sollen auch alle wiert, so wein oder pier^) schenken, iren gössten winderszeiten über acht uhr und sumerzeiten über neun uhr nicht zu trinken geben noch zu spülen oder sizen nit vergunen und gestatten. 10 Wo aber das beschechen, so solle der wiert nach Ungnaden gestraft werden. Wo aber der wiert seinen gessten nit vorsteen kunt und si selbs zu herschen understeen wuerden, so solle derselb wiert das dem amtman anzaigen, hülf von ime begern, und ist der*) amtman soliches ze tuen schuldig, dieselben nachtsizer und frechen personen in die straf zu nemen. 15 102. Item nachdem auch durch das lang nachtsizen, ungebüerlich tuen, Überfluß des zuetrinkens und füllerei alle üble laster und das lesterlich fluechen und schelten seinen ursprunglichen anfang hat und daraus kumt und fleust, wie menniglich siecht, was ubels täglichen an vü orten beschechen, das bei uns Christen zu erparmen. Damit wier aber mit-, under- und bei20 einander in ainem christlichen wesen sein und beleiben künen,derhalben röm. kais. maj.etc. bevelch und mainung,wer der wer — es wer mann oder weib — die sich also der füllerei, auch grober unerbarer sachen täglichen gebrauchen wuerden, dieselben unverschont an leib und guet zu strafen, daran niemands zu verschonen, darumb sich menniglich zu bieten wisse. 25 103. Item von wellichen gehört wierd — ob sei mann oder weib, jung oder alt — die Gott den almechtigen, der unser erschaffer, erlediger und seligmacher ist, unnuzlichen mit fluechen oder Scheltwort nenneten, der doch von einem jeden cristenmenschen um die empfangnen woltaten vil billicher alle zeit gebreist, gelobt und eher zuegezogen und bewisen soll werden, die30 selben mann- oder frauenpersonen und gotteslesterer, wo dergleichen schwuer und Scheltwort von inen gehört, \sini\ unverzogenlich anzunemen und zu strafen. 104. Item nachdem auch durch hochbemelte kais. maj.etc. nit weniger durch offen generalmondat oftmals verpeten und sonst auch nit cristlich ist, 35 das jemand ainicherlai füerkauf, so gemainen nuz und frumben zu nachtail und schaden raichen tuet, brauche oder iebe, will hiemit unser genediger herr mennigelich der seinen genedigelich gewarnt und gebeten haben, soliches wissen zu vermeiden. Wo aber ainer oder mer soliches ubersechen und dawider handien,auch darüber bedreten wuerden,den mag die grundobrigkait solichen 40 generaln bevelch nach strafen und dasselbig füerkaufguet one mitl nemen lassen. 105. Item es soll auch kainer — wer der sei — kainerlai handlung noch sach, wie die hievor verlösen und genuegsamb geöffent sein, oder ander handlungen one vorwissen unsers genedigen herrn oder derselben Verwalter, auch 45 der verornten amtleut nit helfen verdättingen oder sich zu vertragen underD oderpier/. "jriohter *)//>. richter oder Y)oder pler /. z)richter 4.) richter oder

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