Oberösterreichische Weistümer

1. Amt Leonstein (1573) 157 I. Rechte und Ehafttaiding im Amt Leonstein*). 1573. Hs.: Papierhs. von 1589, 2°, 270 Bl. (vorliegender Text auf fol. 159', 160'—179'), OÖLA,Weinberger Archivalien,Hs.40.Aufdem Titelblattfindetsichfolgende Aufschrift: Tattingpuech der herrschaft Weinperg und Leomstain, wie die an beeden orten in 5 allen ämbtern järlichen und von alter her bei besötzter scliranen gehalten und aniezt ditz 89isten jars nach dem alten, so deß 73isten jars umbgeschriben worden,vemeuert1589.Auffol.270'Unterschrift:Hannß Wilhelmb herr von Zelkinng. Vermerkt die rechten und ehafttäding, so man järlichen, also von alter herkumen, holt allhie im amt Lennstain wie volgt: lo 1. Erstlichen und anfenklichen sollen wier alle jar alhie im amt Lenn stain das täding besuechen järlichen des pfinztags nach Maria liechtmeß. Doch steet es bei der grundobrigkait, wann innen solliche tätting zu halten am gelegnsamisten sein will. 2. Item so haben wier drei sprach, die zwo im ersten täding und die 15 drit im nachtäding. 3. Item wer solliche täding, ain iedlicher in disem-^)amt, nit besuecht — es sein behaust leüt, rechtlechner, vogtleüt oder inwohner —, der ist zu wandl verfallen 60 ®) oder er werdt beredt ehafter not. 4. Item es soll auch ain jeder amtman das ehafttäding, wann ime 20 des durch die grundobrigkait zu halten zuegeschriben wierd, am sonntag darvor bei der pfarrkirchen verruefen oder verkündn lassen. Ob es aber nit beschäch, darumb wär der amtmann in der obrigkait straf und der underthonen ainer, so er nit kumbt, ist darumb nichts verfallen. 5. Item so ainer im täding verelagt wuerdt, so ist er zu antworten nit 25 schuldig, allain es werd dann geweist mit dem richter, das er si verhört habe, und kain richtigkait mit inen machen mügen, oder das ainer dem andern in zwen oder drei tagn zuvor zu röd gesetzt. Hat er das gethon, so mag ainer clagn, als recht ist. 6. Item ain clagwandl ist 72 Bf. Wer ain anclagt im täding — es wer so um glüb, um geltschulden, lidmüet oder um Schäden^) — ist das erst wandl aines richters. 7. Item wen ain hausgesessner den andern umb ain erb clagt, so der obrigkait zuegehörig, der ist zu antworten schuldig. Ain ausser aber, so der obrigkait nit gehörig, ist dem richter das füerpot zu geben schuldig. 35 8. Item so ainer den andern beclagt um erbschaft, geltschuld,hdtmüet und Schäden, das soll er tuen zu drei vierzechen tagn, und hat kain verpot ehe sein craft. Wuerd aber ainer zuvor verpoten, so soll er sich ausporgen unzt auf unsern genedigen herrn. Tät er aber des nicht, so wär er darumb zu straffen. 40 9. Item ob man über ain clagt, so der obrigkait zuegehörig und dem andern was ze tuen schuldig ist, den soll der amtman^') darüber verhören, wes er im ainhellig oder gestendig ist, im selben guete ausrichtung tuen und *) DieKleinbuchstabennoten geben die wichtigeren Abweichungen des Textes Amt Püchlern, die Oroßbuchstabennoten die Abweichungen des Textes Amt Wartberg an. 45 ') Hs.fh. und ») 60 .Si]72 .Si ■') richter •4) seinem ®) 60 S| ] 72 S, c) richter

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