Oberösterreichische Weistümer

146 Kloster Kremsmünster [14.] Wer auch seine fruchtbare paumb ohne Ursachen und schaden zu scheitern oder sonst abschlagen und ausreifen wuerde, solle darumben gestrafft werden. Art. 15= Text Illfl, Art. 28. 5 Art. 16= Text IV/1, Art. 19. Art. 17—23= Text lllß, Art. 30—36. [24.] Frag, was über iezt gehörte articul recht seie? Urthl: Weil dise articln alle mit ernsst verbieten, das kain underthann dem andern auf grund und poden mit rain und stainen,auch Verhaftung weeg 10 und Steeg gwalt erzaigen,[weder] überfeng noch schaden thuen soll, dieselben auch von altershero geriegt worden, alß wierd zu recht erkent, das ob solchen articln umb des armen mans willen, damit er bei den seinigen unbetriebt gelassen und geschuzt [werde], mit ernst gehalten werden solle; und sein auch unsere alte rechten. 15 Dritter articul. Von wag, ein und maß. [25.] Eß sollen die massereien durch den richter oftmals unversehens beschaut werden, und da iemand daran unrecht befunden wierd — es war bei den würthen, fleischhackern, pecken, mihlnern, crammern, was wag, 20 gewicht, ein, traid, wein oder mülilmaß hat und bei allen des gottshauß underthannen — auch im landgericht gebraucht und betretten wierdt, der richter soll dasselb alles zu seinen banden bringen, zu rechter maß und gewicht ordnen und sezen [und], die darinnen verbrochen oder unrecht erfunden werden, darumben straffen, damit niemand betrogen werde. 25 [26.] Dennen müllnern ist vermög landsfierstlicher sazung gebotten, alle sambstag nachmittag umb zwei uhr das müllwerch zu fachen; item an Zwelfpotentägen, unser lieben Frauen fesst und insonderheit die vier hochzeitlichen fesst im jähr nach besuechten gottsdienst umb zwai uhr nach mittag wider arbeiten zu lassen. Wer das überfuehr, soll vermög solcher 30 Ordnung umb 60 [.5)] und b W gestrafft werden. Art. 27—30= Text lllß, Art. 44, 43, 45, 46. Art. 31 = Text lllß, Art. 67. [32.] Frag, was Iber iezt verlessene articulen, sovill wag, maass, müll und peckenordnung anbelangt, recht seie? 35 Urthl: Was wag und maass bei wüerten, fleischhackern, pecken, müllnern, crammern und andern, die wag und maaß gebrauchen, betrifft, ist von alter herkomben [und] auch [nach] des gottshauß freiheiten, daß ein richter solche waag und maß von hofgerichts wegen jährlich und so oft es der obrigkeit gefällig besehen, zimenten und gleiche wag und maß ordnen und 40 schaffen möge. Was aber die müllner und pecken anbelangt, ist solches alles durch ausgangene generalia bei dennen benenten straffen zu befierder- und erhaltung des gemainen nuz gesezt und gepoten worden. Derowegen wierdt zu recht erkent, das ob solchen allen durch die löbliche obrigkeit mit ernsst gehalten und die übertretter billich gestrafft werden sollen, damit sich der 45 gemaine mann der landsfüerstlichen gesaz und Ordnungen zu getrösten und zu erfreien habe.

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