IVß.Ehajt- und Vogttaiding (1699) 145 Art 3= Text III/l, Art. 13. [4.] Ain ieder, so zu der schran und den rechten gehört und erfordert ist, der solle erscheinen, damit, wan der richter von der schrannen aufstehet und die ämbter verlesen wuerden, er sich anmelden köne. [5.] Kann dan die verleßung unmueß halber nit beschechen, soU 5 ain ieder ambtman die underthannen m sein ambt gehörig besonder fordern und woll erkundigen, wer da ist oder nit, [und] die ungehorsamben dem richter anzaigen. Wo aber ain ambtman eines oder des andern abwesen verschwig, der ist auch alß oft fier ieden 60^ verfallen. [6.] Ob einer wider den andern in buergerlichen oder andern gemainen lo Sachen,item in peinlichen Sachen — alß eheprlich, todtschläg, diebställ oder nottzwang — dag und beschwörung hett, der soll sich bei dem hofgericht zu Crembsmünster anmelden, alda er wuerdt gehört werden und darüber recht ervolgen. [7.] Wer rittermessige peutl- oder rechtlehen von gottshauß hat, der 15 ist schuldig, wan sich darmit Verwandlungen begeben, dieselben im jalir und tag zu lehen zu ersuechen. Wo aber das nit beschiecht, so sein die lehen dem gottshauß leedigelich haimbgefallen und mögen nach gnaden einem andern verliehen und vermög der lechenrecht eingezogen werden. [S.] Ob ainer ohne der herrschaft willen und vorwissen urbar- und 20 dienstbahre güeter, gründ, wißmath, auen, zehent oder andere stuck, die dem gottshauß unterworfen, lehen- oder dienstbahr seind, verkauft, verwexlet, versezt oder in ander weg verkumert, dasselb guet oder stuck ist dem gottshauß verfallen und mag hinfieran nach gnaden damit gehandlet werden. Art. 9= Text III/l, Art. 21. 25 [40.] Ain ieder underthann soll seine ordentliche ordinari robolden, wan die verrueft oder angesagt werden, zu rechter und gueter zeit richten. Welcher aber darinen nachlässig erscheinen wuerde, solle nit allein zu bösen Weegszeiten darzue gehalten, sondern noch darüber gestrafft werden. Also solle auch ein ieder underthann nit allein den gewöhnlichen kuclildienst zu 30 bestimbter zeit bei der hofkuchl abzurichten,sondern auch seine zum verkauf habunde victualien bei dem stüft vorhero anzufallen schuldig sein. [11.] Frag, was über iezt verlesene puncten und articl recht sei? Urthl: Alle articl, so iezt verlesen und gehört worden, den gehorsamb der underthannen, wie und welchermassen sie die vogtrechten besuechen 35 und auch mit den lehengüetern und grundstucken handien und ieder seine dienst raichen, robolden und seine zum verkauf habende victualien anfailen sollen, betreffent, seind des gottshauß recht und gerechtigkeiten, von alters her also gehalten, das es bei denselben billich verbleiben, die underthannen denselben gehorsamblich nachkomben und sich vor schaden hüeten sollen. 40 Anderter articul. Von ubergreifen in marchen, paumen und friden, grund und poden betreffend. Art. 12= Text III/l, Art. 25. Art. 13= Text IVjl, Art. 14. 45 10 österr. Weistümer XIII/2.
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