Oberösterreichische Weistümer

lHjl.Ehajt- und VogUaidinc)(1587) 125 poldern, nachtlaufen, fenstern, schreien und toben entstüende, das soll mit ernstlicher leibstraf gestraft werden. [99.] Und weil auch fürkumbt, das sich jezt die beheuraten sowoll die ledigen knecht untersteen, nit allain auf die hochzeiten zu und nach der kirchen™) zu den tanzen auch in die wirtsheiser, sondern bei nächtlicher weil 5 allerlai verpoten wörn, als puxen, helbmparten, spieß, eisen- und pleikugln, stain, pand,schnirz- und spanhacken zu tragen, dardurch vil personen muetwilligerweiß gesohedigt werden, also sollen solche verpotne wörn bei nacht und teg sowoll auf«) als") nach den hochzeiten'«) zu tragen genzlich abge schafft sein. Dann wer hierüber betreten oder hernach erfragt wirt, dem soll 10 zum ersten mal die verpoten wöhr genomben und drei tag mit wasser und prot im thurn gespeist, zum andern mal acht tag,zum dritten mal aber umb 60 und 5 U .5, gestraft und kaines verschont werden, damit meniglich gesichert sei. [100.] Item ob ainer dem andern nächtlicher weil fürwartet, es be- 15 schehen schaden darauß'«)oder nit, oder ob ainer dem andern trölich wär und vor der obrigkait nit recht nemben oder geben weite, die haben inhalt der landgerichtsordnung ir sondere straf, darinen soll auch mit ernst einsehung beschehen. [101.] Wer mit der gotslesterung uberfaren wirt,der sollzum ersten mal 20 drei«")tag mit wasser und protin der gefenknuß gespeist, das ander mal ainen sontag an das creiz unter®) offne pfarrmenig gestellt, zum dritten mal aber drei sontag daran gestraft und kaines, wer der sei, geschont werden. Art. 102^")= Art. 123. Art. 103-107= Text IVjl, Art. 3i, 35, 37—39. 25 [108.] Zuckt ainer, da nit also freiung oder frid gemacht ist, der ist das zuckwandl verfallen 12 aus der schaid und 12 wider darein, so oft das beschiecht. Art. 109 = Text IV/1, Art. 13. [110.] Ob jemand nachbarlich oder von treu wegen frid put oder wandl 30 aufsezet, derselb frid soll als stat gehalten werden, als wer er durch die herrschaft selbst gesezt und geboten. Wer aber dawider handlet, sollen nach allen Ungnaden neben einfordrung oder fürnembung') des peenfall oder fridpot gestraft werden, damit sich ainer aines frids getrösten mag«^). [III.] Sibente««) frag. N: Ich frag euch abermals, weil bei iezigen 35 Zeiten und leifen, darinen alle unzucht, muetwillen und leichtfertigkait überhand nimbt, die obrigkaiten zu gesaz und Ordnungen, auch die pösen mißbreich und Ursachen, darauß alles ubl ervolgt, abzustellen, auß den lästern und taten, so fürkomen, verursacht wirdet, was hierüber recht ist. [112.] Urtl: Herr hofrichter, weil ir mich über ieztgehörte verlesne 40 articl rechtens fragt, so sage ich, das die obrigkait und der herr von hof- und '«) auf die...kirchen in A am Rande nachgetragen ")In A verbessert aus auch ") auf als]B auch und '«) so woll...hochzeiten in Aam Rande nach getragen ")In Büber der Zeile nachgetragen »")In A von spät. Hand in eine frei gelassene Lücke nachgetragen «') Der ganze Artikel in A am Rande nachgetragen und 4o später wieder durchgestrichen. Er fehlt in B an dieser Stelle und sieht als Artikel 113 in A und B wieder ««) B setzt hier aus ««)In A verbessert aus Sechste e)und ')oder fürnembung/.

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