Oberösterreichische Weistümer

114 Kloster Kremsniünster [13.] Alle die behaust, angevogt und dem gotshauß unterworfen sind, es sein erbleit oder inleit, die sein schuldig, die vogttaiding und rechten zu besuechen oder ieder sein^) erhebliche eehaft durch seinen bered poten da^») anzaigen ze lassen. Ob aber das nit beschähe, der ist zu wandl60 verfallen. 5 [14.] Ain ieder, so zu der schrann und dem rechten gehört und er fordert ist, soll verharren, biß dasselb für ist und der richter von der schrannen aufsteet,auf das,ob man die ämbter verlesen wurde,sich ieder anmelden könne. [15.] Kan dann die Verlesung unmueß halber nit beschehen, soll ain ieder ambtman die untertonen, in sein ambt gehörig, besonder fordern und 10 wol erkunden, wer da ist oder nit; die ungehorsamben dem richter anzaigen. Wo aber ain ambtman aines oder des andern abwesen verschwig, der ist auch alß oft für ieden^») 60 .5) verfallen. [16.] Ob aniezt, nach gehaltnem rechten, ainer wider den andern umb schulden oder andern gemainen Sachen wegen dag und beschwerung het, 15 der mag sich hernach anmelden. Sollen dieselben, sovil muglich und die zeit erleiden kan, gehört und abgehandlt und dieselben durch die ambtleit vor irem weggeen beschaiden werden. [17.] Wer rittermässige peitl- und rechtlehen vom gotshauß hat, der ist schuldig, wann sich damit Verwandlung begeben, dieselben in jar und tag 20 zu leben zu empfahen. Wo aber das nit beschiecht, so sein die leben dem gotshauß ledigelich haimbgefallen und mögen nach gnaden ainem andern verlihen und vermüg der lehenrecht eingezogen werden. [IS.] Urbar- und dienstbare güeter und in gmain alle grundstück sollen, so die gefallen oder sich damit Verwandlung zuetragen, durch die 25 ambtleit in vierzehen tagen bei der obrigkeit angemelt, darüber bschaid genomben und in beisein dessen, dem von obrigkait wegen bevelch geben wirdet, abgehandlt, dann in drei vierzehen tagen von hof genomben werden. Wo aber solches in bestimbter zeit nit beschehen kan, sol bei der obrigkait weiter verzug begert und durch die ambtleit inen für sich selbs kain lengere 30 zeit gegeben werden. [19.] Derowegen sollen alle, die von lehenschaften oder erbfäll wegen bei der herrschaft zu handien und zu tuen haben,albeg ire briefliche Urkunden fürbringen. Wo aber das nit beschiecht, kan inen nit glihen oder in Sachen gehandlt, sondern müesste in den grundpüechern nachgesuecht und die ge35 bürlich tax darein geben werden^^). [20.) Ob aber ainer ohnei")(jer herrschaft oder irer ambtleit willen und vorwissen güeter, gründ, wismad, auen, zehent oder andere stuck, die dem gotshauß unterworfen, lehen oder dienstbar sein, verkaufet, verwexlet versezt oder in anderwegen verkumeret, dasselb guet oder stuck ist dem 40 gotshauß verfallen und mag hinfüron nach gnaden damit gehandlt werden^'). [21.] Welcher den dienst zu rechter zeit nit raicht und vierzehen tag darnach verzug, der ist albeg über 14 tag 60 .Sj zu wandl schuldig; Verzug ainer aber 3 vierzehen tag, der dienst und wändl nit gäb'=), der ist seiner gereclitigkait, darauf der dienst ist, dem gotshauß verfallen, und hat die 45 1°) In A über der Zeile nachgetragen Wo aber das ... werden in A später durchgestrichen In A verbessert aus an In A am Rande die Nr. 12 »)iedersein]ihr •>)seinen bered poten da]denambtman oderiemands andern ") dienst und wändl nit gab am Rande nachgetragen.

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