777/2. Ehafi- und Vogttaiding (1587) Hl [37.] Ob ainer zu ains maus swester, muemen oder wittib umb konsehaft zusprechen biet, auf die weit tret und das recht nit suechen weit, nach eim solchen soll der hofrichter stellen und ine darzu halten, damit er recht nem und geh vor geistlichem oder weltlichem gericht, wo sich das gehurt, bis die sach ganz ausgetragen und vollent wirt. 5 [35.] Alle die jungen gesellen, so über 15 jar, [die sieh] hinder dem gotzhaus und irer underthonen aufhalten, sollen sich der herschaft anoder zuesagen, damit man si zu versprechen wiss'). [36.] AUe gamer oder bestantler sollen dem gotzhaus zugesagt sein und umb iren bestant wissen thain, damit man si wiss zu verantworten und lo zu versprechen. [37.] Der richter fragt, ob von kurz wegen entwas nit gefragt oder verlesen wer, wo das nit dem gotzhaus und iren armen leut on schaden und dem rechten unvergriffen sei. Spricht der vorsprech dermaß zu recht. 15 HIß. Ehaft und Vogttaiding*). 1587 Januar. A: Papierhs. von 1587, 4°,42 Blätter (vorliegender Text auf fol. 1', 2'—34^J,Stifts archiv Kremsmünster. Auf dem Titelblatt: Die rüegung des gotshauß Khrembsmünster eehaft- und vogttaiding. 20 B:Papierhs. von 1587,4°,44 Blätter (vorliegender Text auffol P,S'—3P),ebenda. Die ruegung des gotshauß Khrembßmünster eehaft und vogttaiding, aufgericht in zeit und regierungi) des erwürdigen in Gott geistlichen und edlen herrn herrn Erhardten,gebornen Vögten,nun seit des aindliften mai anno etc. ainundsibenzigisten auf dato in die sechzehen jar zu diser erwürdigen stift 25 confirmierten prelaten. Nach der gehurt Christi unsers lieben herrn und seiligmachers im monath januari mit eingang des jars 1587^). Ordnung der vogttaiding. [7.] Wiewoll hievor alters bei diser würdigen stift Khrembsmünster die eehaft rechten und vogttaiding allain an disen vier orten, alß zu Weiß- so khirchen, Stainachkhirchen, Pettenpach und aUhie beim gotshauß Khrembß münster nacheinander gehalten und jerlich am montag nach dem Frechen — das ist der heiligen drei Kunigtag — zu Weißkhirchen angefangen worden, so hat man doch befunden, das etlich orten, alß erstlich zu Weißkhirchen zu den vier daselbs ligenten ämbtern auch das Schönmairambt, zum gots- 35 hauß aber die maisten ämbter aUe erscheinen müessen und ain grosse gmain zusamben komen, das nit ieder die eehaften articl vernemben mügen. [2.] Dieweil aber bei iezigen schweren leüfen und zeiten — darinnen der gemaine mann weder auf der obrigkait gepot noch verpot, vill weniger was zu erhaltung gueter policei und allem dem, so des gotshauß freihalten, 40 auch zucht und erbarkait belangend, gehört, gar wenige achtung hat — die sondere notdurft erfordert, das solche von alters heergebrachte Ordnung ä) Nachtrag von spät. Hand fh.: Darnach wissen sich besunder die hauer zu richten. *) In den Buchstabennoten die wichtigeren Varianten des Textes IVf2. In B verbessert aus riegung ')Die folgenden Abschnitte 1—11 fehlen in B. 45
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