ÖSTERREICHISCHE WEISTÜMER Gesammelt von der AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN Dreizehnter Band OBERÖSTERREICHISCHE WEISTÜMER II. TEIL 1956 In Kommission bei HERMANN BÖHLAUS NACHF. G.M.B.H. / GRAZ-KÖLN
ÖSTERREICHISCHE WEISTÜMER Gesammelt von der AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN I. Band: Die salzburgischen Taidinge. Hg. von Heinrich Siegel und Carl Tomaschek. XXHI, 454 Seiten. Großoktav. Wien 1870 S 136.—, DM 24.— II. Band; Die tirolischen Weistümer. Hg. von Ignaz Zingerle und Karl Th. Inama-Sternegg. 1. Teil: Unterinntal. VHI, 298 Seiten. Großoktav. Wien 1875 S 75.—, DM14.— HI. Band: Die tirolischen Weistümer. 2. Teil: Oherinn tal. IX,404 Seiten. Großoktav. Wien 1877 . . . S 100.—, DM 19.— IV. Band:Die tirolischen Weistümer. 3. Teil: Vinstgau. VH, 389 Seiten. Großoktav. Wien 1880 . . . . S 100.—, DM 19.— V. Band, 1. Hälfte: Die tiroiischen Weistümer. Hg. von Ignaz Zingerle und Josef Egger. 4. Teil: Burg grafenamt und Etschland. 560 Seiten. Großoktav. Wien 1888 S 148.—, DM 26.— V. Band,2. Hälfte: Die tirolischen Weistümer.4. Teil: Burggrafenamt, Etschland, Eisacktal und Puster tal. 656 Seiten. Großoktav. Wien 1891 S 180.—•, DM 31.— VI. Band: Steirische und kärntische Taidinge. Hg. von Ferdinand Bischoff und Anton Schönbach. XX, 735 Seiten. Großoktav. Wien 1881 S 200.—, DM 35.— VII. Band: Niederösterreichische Weistümer. Hg. von Gustav Winter. 1. Teil: Das Viertel unter dem Wienerwalde. Mit einem Anhang westungarischer Weistümer.XXXIV,1102 Seiten. Großoktav. Wien 1886 S 300.—, DM 50.— VHI.Band: NiederösterreicMsche Weistümer. 2. Teil: Das Viertel ob und unter dem Manhartsberge. XXV, 1172 Seiten. Großoktav. Wien 1896 . . . S 320.—, DM 54.— IX. Band: Niederösterreichische Weistümer. 3. Teil: D^s Viertel ob dem Wienerwalde. X, 920 Seiten. Großoktav. Wien 1909 S 270.—, DM 48.— X. Band: Steirische Taidinge (Nachträge). Hg. von Anton Mell und Eugen Frh. v. Müller. XI, 385 Seiten. Großoktav. Wien 1913 S 100.—, DM 19.— XI. Band: Niederösterreichische Weistümer. 4. Teil: Nachträge und Register. Mit einem Glossar, bear beitet von Josef Schatz. XX, 739 Seiten. Groß oktav. Wien 1913 S 200.—, DM 35.— XII. Band: Oberösterreichische Weistümer. 1. Teil: Mühlviertel. Hg. von Ignaz Nößlböck. XH, 864 Seiten. Großoktav. Baden bei Wien und Leipzig 1939 vergriffen Die Bände II, V/2, VIII sind nicht mehr einzeln, sondern nur innerhalb der kompletten Reihe lieferbar. Band I bis XI erschienen in der UNIVEKSITÄTS-VERLAGSBUCHHANDLUNG WILHELM BRAUMÜLLER, WIEN IX/66
OBERÖSTERREICHISCHE WEISTÜMER TEIL II
ÖSTERREICHISCHE WEISTÜMER Gesammelt von der AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN Dreizehnter Band OBERÖSTERREICHISCHE WEISTÜMER II. TEIL 1956 In Kommission bei HERMANN BÖHLAUS NACHF. G.M.B.H. / GRAZ - KÖLN
OBERÖSTERREICHISCHE WEISTÜMER II. TEIL Im Auftrage der AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN und des OBERÖSTERREICHISCHEN LANDESARCHIVS nach Vorarbeiten von RUDOLF BÜTTNER herausgegeben von HERTA EBERSTALLER, FRITZ EHEIM, HELMUTE FEIGL und OTHMAR HAGENEDER 1956 In Kommission bei HERMANN BÖHLAUS NACHF. G.M.B.H. / GRAZ-KÖLN
Alle Kechte vorbehalten Copyright 1956 by Hermann Böhlaus Nachf., Graz-Köln Druck: R. Spies & Co., Wien
VOKBEMERKÜNG Nach einer durch die Kriegs- und Nachkriegsereignisse bedingten siebzehnjährigen Unterbrechung kann nunmehr der zweite Teil der ober österreichischen Weistümer vorgelegt werden. Die Ausgabe dieses und der folgenden Teüe wird von der Weistümerkommission der Akademie der Wissenschaften gemeinsam mit dem Ober österreichischen Landesarchiv besorgt. Für diese Zusammenarbeit sprachen sowohl arbeitstechnische Erwägungen als auch die Möglichkeit der Finan zierung des Unternehmens.Es ist der großzügigen Unterstützung des Landes archivs seitens der Oberösterreichischen Landesregierung zu verdanken, daß diesem die Aufstellung eines größeren Mitarbeiterstabes möglich war. Im Vertrag vom 15. November 1955 hat sich die Oberösterreichische Landes regierung außerdem bereit erklärt, jeweils die Hälfte der Druckkosten für die noch ausständigen Bände der oberösterreichischen Weistümerzu übernehmen; die Akademie der Wissenschaften hatin der Gesamtsitzung vom 24. Juni1955 den entsprechenden Beschluß gefaßt. Durch diese Zusammenarbeit konnte die Edition auch hinsichthch ihres Inhaltes auf eine breitere Grundlage gestellt werden, als dies ursprünglich im Sinne weitgehender Sparmaßnahmen vor gesehen war. Außerdem ist dadurch eine rasche Erscheinungsfolge der noch ausständigen Bände gesichert. Als Mitarbeiterin des langjährigen Obmannes der Weistümerkommission Alfons Dopsch hat sich Frau Professor Erna Patzelt große Ver dienste erworben, wofür ihr Dank zu sagen ist. Herr Dr. Rudolf Büttner hat vom 29. November 1949 bis zum Sommer 1953 wertvolle und für viele Abschnitte grundlegende Vorarbeiten geleistet. Am 28. September wurden die Herren Dr. Fritz Eheim,Dr. Helmuth Feigl und Dr. Othmar Hageneder mit der Bearbeitung einer Anzahl noch fehlender Texte, mit der Abfassung der ortsgeschichtlichen Einleitungen, mit der Endredaktion und mit der Herstellung eines druckfertigen Manuskriptes betraut. Im Jänner 1955 trat Frl. Herta Eberstaller als Mitarbeiterin hinzu. Die schwierigen Aufgaben der Drucklegung hat der Verlag Hermann Böhlaus Nachf. sorgfältig, und in vorbildlicher Weise allen Wünschen der Herausgeber entgegenkommend, durchgeführt. Wien-Linz, im Juni 1956. August Loehr Alfred Hoffmann Obmann der Weistümerkommission Direktor des Oberösterreichischen Landesarohivs
EINLEITUNG Auf Grand verschiedener Erwägungen haben sich die Bearbeiter dieses Bandes entschlossen, erst dem vierten und letzten Teile der oberösterreichi schen Weistümer eine ausführliche Einleitung beizugeben, die alle erforderhchen Ergänzungen zum Vorwort Ignaz Nösslböcks im 12. Band der Öster reichischen Weistümer bringt. An dieser Stelle wird auch ein Überblick über die fast hundertjährige Geschichte dieser Edition geboten werden. Auch die Editionsgrundsätze, die gegenüber dem Band Nösslböcks in einigen Punkten abgeändert wurden, sollen dort eine eingehende Darlegung erfahren. Da das Fehlen von Ausführungen über die Editionsgrundsätze unangenehm empfunden werden könnte, wurde hierüber im Anzeiger der phil.-hist. Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Jahr gang 1955, Nr.22, S.327—340,eine kurze Abhandlung veröffentlicht, von der bei Aussendung dieses Bandes jeweils Sonderdrucke beigelegt werden,soferne die Erwerbung noch vor Fertigstellung des vierten Bandes erfolgt. Der Bandeinteilung der oberösterreichischen Weistümer liegt die alte Gliederung des Landes in Viertel zugrunde. Nach dem noch auf Julius Strnadt zurückgehenden Editionsplan ist folgende Keihung vorgesehen: I. Teil: Mühlviertel. II. Teil: Traunviertel. III. Teil: Hausruckviertel. IV. Teil: Innviertel. Da die Texte nach Herrschaften gegliedert wurden, ist stets die Lage des Herrschaftssitzes für die Zuteilung zu einem bestimmten Viertel maß gebend, gleichgültig in welchem Landesteil die in den Taidingstexten erwähnten Ämter und Besitzungen liegen. Allerdings hat Ignaz Nösslböck, der Bearbeiter desim Jahre 1939erschienenen ersten Teiles,auch Taidinge von Herrschaften aufgenommen, deren Sitz außerhalb des Mühlviertels liegt, so daß auch in diesem zweiten, dem Traunviertel gewidmeten Teil die Vierteleinteilung nicht ganz streng gehandhabt werden konnte.Der Benützer findet daher die Taidinge des Stiftes St. Florian und der passauischen Herrschaft Ebelsberg noch im I. Teil. Die Kegister und Glossare werden im vierten und letzten Teilband für alle vier Teile zusammengefaßt. Zum Abschluß verbleibt den Bearbeitern noch die angenehme Pflicht, allen jenen zu danken, welche bei der Fertigstellung dieses Bandes mit geholfen haben. Hier wäre vor allem Herr Hofrat Erich Trinks zu erwähnen, der vom Herbst1953biszu seiner Versetzung in den Ruhestand am 31.Dezem ber 1955 als Direktor des Oberösterreichischen Landesarchivs die organi satorische Leitung unseres Unternehmens innehatte und der uns vor allem bei der Abfassung der ortsgeschichtlichen Einleitungen wertvolle Hilfe leistete. Unser Dank gebührt femer allen Beamten des Oberösterreichischen
VIII LandesarcMvs, die uns auf dem soeben erwähnten Sachgebiet und bei der Vervollständigung der Materialsammlung unterstützten.Für die Berichtigung und Ergänzung der ortsgeschichtlichen Skizze von Kirchdorf a. d. Krems und für zalilreiche Hinweise sind wir Herrn Dr. Kurt Holter zu Dank ver pflichtet. Unser verehrter Lehrer, Herr Professor Alphons Lhotsky, stand uns bei editionstechnischen Schwierigkeiten stets mit Kat und Tat zur Seite. Ganz besonders aber ist an dieser Stelle Herr Oberlehrer Georg Grüll zu erwähnen, der uns mit seiner umfassenden Kenntnis des landesgeschichtlichen Quellenmaterials auf vielen Gebieten beraten konnte und der auch die unangenehme Arbeit einer zusätzlichen Korrekturlesung bereitwillig auf sich nahm. Wien-Linz, im Juni 1956. Die Bearieiter
INHALTSVERZEICHNIS Seite Vorbemerkung V Einleitung VII Inhaltsverzeichnis IX Abkürzungsverzeichnis XII I. Abteilung: TRAUNVIERTEL Kloster Garsten (Urbaramt Weyer-Gaflenz) I. Rechte des Gotteshauses (1494) 3 II. Rügbuch des Urbaramts Weyer-Gaflenz (1532) 7 III. Banntaiding des Markts und Urbaramts Weyer und Gaflenz (1582) 12 IV. Vorhalt für die Untertanen in den Märkten Weyer und Gaflenz (1730—1747) 16 IV a. Zusatzartikel zum Vorhalt (1759) 20 Kloster Gleink I/l. Taiding und Rügbuch des Klosters (1648—1658) 22 1/2. Taiding und Rügbuch des Klosters (1. Hälfte 18. Jh.) 33 II. Banntaidingsordnung des Abtes Michael für das Amt im Garstental (1690) 37 III. Vogttaiding (vor 1511?) 43 Herrschaft Gschwendt I. Banntaiding der Herrschaft (1621) 44 II. Rechte des Marktes Neuhofen an der Krems(1621) 49 III. Banntaiding des Aigens AUliaming (vor 1621) 64 IV. Banntaiding der Herrschaft Losenstein (1621) 68 Kirchdorf an der Krems I/l. Rechte der Bürgerschaft (1550) 62 1/2. Bestätigung der Freiheiten und Rechte der Bürgerschaft durch Bischof Ernst von Bamberg (1586) 69 II. Taiding des Äußeren Amtes (1550) 69 Herrschaft Klaus 1/1. Anweisungen für die Abhaltung des Taidings (1513) 74 1/2. Anweisungen für die Abhaltung des Taidings (1646) . 74 II/l. Rechte der Herrschaft (1498) 75 11/2. Rechte der Herrschaft (1646) 84 III/l. Forsttaiding (1513) 88 III/2. Forsttaiding (1642) 93 III/3. Forsttaiding (1772) 96 Kloster Kremsmünster I. Ehaft- und Vogttaiding (1467) 101 II. Ehaft- und Vogttaiding (1522) 108 III/l. Ehaft- und Vogttaiding (1687) III III/2. Taidingsformular (1587) 137 IV/1. Baim- und Vogttaiding (vor 1511?) 138
X Seite IV/2. Ehaft- und Vogttaiding (1699) 144 V. Lämmertaiding (1699). . . .' 154 Herrschaft Leonstein I. Eechte und Ehafttaiding im Amt Leonstein (1573) 157 II. Rechte und Ehafttaiding im Amt Pichlem (1573) 167 III. Rechte und Ehafttaiding im Amt Wartberg (1573) 168 Herrschaft Losensteirdeiten Taidrng der Herrschaft (1648) 169 Herrschaft Pemstein I. Taidrng der Herrschaft (1581) 173 II. Taiding des Landgerichtes (1681) 179 III. Forsttaiding (1581) 180 IV. Wasserrecht (158l) 182 Herrschaft Seisenhurg I. Forstrecht (1586—1604) 185 II. Forstrecht (1605) 197 III. Forstrecht (1623) 204 Pfarrherrschaft Sierning Rechte und Freiheiten des Pfarrers rmd seiner Untertanen(1626) . . . 214 Stift Spital am Pyhm I/l. Taiding der Untertanen im Garsten- und Stodertal(1492). . . . 219 1/2. Taiding der Untertanen im Garsten- und Stodertal (Mitte 16. Jh.) 225 1/3. Zusätzliche Verordnungen für die Untertanen im Garsten- und Stodertal (1641) 241 " die Untertanen im Garsten- und 244 Untertanen im Landgericht Spital . . 251 Untertanen im Landgericht Spital 253 Wolfgang Pruckner für Windisch263 1/4. Zusätzliche Verordmmgen für Stodertal (1701) II/l. Taiding der Landhuber und (1531) II/2. Taiding der Landhuber und (1567) III. Marktordnung des Dechanten garsten (1559) . . . . Herrschaft Steyr I/l. Rechte der Urbarleute in der Hofmark Ste)^(2. Hälfte 16. Jh.). . 271 1/2. Verhaltungsmaßregeln für die herrschaftlichen Beamten (1524) 274 1/3. Banntaidings- und Polizeiordnung des Fürsten Franz Anton von Bamberg (1712—1759) 276 1/4. Forsttaiding (vor 1644) 282 II. Rechte der Bürgerschaft zu Aschbach (um 1550?). . . . . . . 287 III/l. Rechte der Bürgerschaft zu Hall (1498) 294 III/2. Urbarsauszug über das Taiding von Hall(Anfang 17. Jh.) . . . 297 IV. Taiding des Amtes Mölln (2. Hälfte 16. Jh.) . 297 V/1. Rechte der Untertanen in den Ämtern Neustift, Pfriemreith, Ebersegg und Windhag (Ende 15. Jh.) 306 V/2. Privileg des Königs Matthias für die Ämter Neustift, Pfriemreith, Ebersegg und Windhag (1612) 311 VI. Freiheiten und Rechte der Untertanen im Amt Steinbach(2. Hälfte 16. Jh.) 313 Herrschaft Weißenberg-Zierberg PoMzeiordnung des Reichsfreiherm Johann Karl Sebastian von Hoch haus (irra 1750) 320
XI Seite n. Abteilung: SALZKAMMERGUT Herrschaft Neidhartiiig I. Taidingsbuch der Landhuber und Untertanen (1638) 325 II. Taiding der Landhuber in den Pfarren Wimsbach und Roitham (1691) 330 Grafschaft Ort im Traunsee I/l. Verzeichnis der Taidinge der Herrschaft Ort (1588) 333 1/2. Banntaiding der Herrschaft Ort (1588) 334 II/l. Forsttaiding der Herrschaft Ort (1588) 344 II/2. Forstordnung für die Grafschaft Ort (1692) 347 II/3. Forstordnung für das Salzkammergut und die Grafschaft Ort(1755) 350 II/4. Forstordnung für das Salzkammergut(1756) 368 III/l. Fischtaiding der Herrschaft Ort (1588) 364 III/2. Auszug aus dem Fischtaiding (1699) 369 IV. Grenzbeschreibung des Landgerichtes (1688) 372 Herrschaft Schamstein I. Taiding des Landgerichtes (1584) 375 II. Forstrecht (1587) 379 III. Wasserrecht (1584) 384 IV. Polizeiordnung (1587) 389 Kloster Traunkirchen I/l. Ehafttaiding des Hof- und Ebenseeamtes (nach 1620) 395 1/2. Zusätzliche Verordnungen (nach 1620) 402 1/3. Waldordnung (nach 1620) 403 1/4. Fischtaiding (nach 1620) 407 II. Ehafttaiding der „äußeren Ämter" (nach 1620) 410 III. Ehafttaiding des Nußdorfer Amtes (nach 1620) 410 IV. Ehafttaiding im Amt Ischl-Goisern (nach 1620) 412 Herrschaft Wildenstein Bann- und Stifttaiding der Herrschaft(1700) 414 Herrschaft Wimsbach I/l. Forstrecht der Herrschaft (1647) 426 1/2. Forstdienste (1547) 430 1/3. Grenzen des herrschaftlichen Waldbesitzes (1647) 431 II/l. Pobzei- und Marktordnung von Wimsbach (1556) 432 II/2. Freiheiten des Marktes Wimsbach (1618) 440
ABKÜRZÜNGSVERZEICHNIS Abkürzungen, die aus den edierten Handschriften übernommen wurden, «ind in diesem Verzeichnis in Antiqua gedruckt. Für Abbreviaturen, die von den Bearbeiterninihren Erläuterungen verwendetwurden,sind Inirsive Typen verwendet. a.d. =an der mai. ] AfÖO Archiv für österreichische Geschichte (may., [= mei.) J maiestät Anm. =Anmerkung N. nomen nominandum oder Bd. =Band nomen nescio betr. =betreffend NB. nota bene Bez. =Bezirk NN. nomen nominandum oder Bl. =Blatt nomen nescio hzw. =beziehungsweise N.-Ö. Niederösterreich ca. do. etc. = circa dato et cetera Nr. _ = obrigkeitl.= Nummer obrigkeitlich f. _ fehlt O.-Ö. Oberösterreich Fasz. _ Faszikel OÖLA OberösterreichischesLandes fh. =fügt hinzu archiv fl =florenus (Gulden) Papierhs. = Papierhandschrift frtl. =freuntUch röm. =römisch fürstl. =fürstlich s. =sanct Qem. =Gemeinde S. Seite heil, (hl.) =heihg Seh. Schuber Hs. =Handschrift spät. = später Jh. =Jahrhundert st. =sanct kais. =kaiserlich S. V. =salva venia k.k. =kaiserlich-königlich tal. =talentum (Pfund) kön. 1 königlich u. a. =und andere (königl.)/ usf. =und so fort korr. =korrigiert usw. =und so weiter Korr. =Korrektur vgl. = vergleiche kr =kreuzer denarius (Pfennig) kün. =künighch * =geboren lib. =libra (Pfund) t = gestorben löbl. =löblich IhS =libra (Pfund) L.S. =loco sigiUi ß soHdus (ScMUing) DIE VERWENDUNG DER KLAMMERN Runde Klammern werden im Quellentext nur bei Auflösung von Abkürzungen verwendet. Zum Beispiel; Hs. letr., Text letrfeffend). Eckige Klammern dienen zur Kennzeichnung von Zusätzen des Herausgebers. Zum Beispiel: Hs.... unser gnädiger herr und pfleger..., Editionstext:... unser gnädiger herr und [sein] pfleger... Einzelstehende linksgerichtete eckige Klammern wurden in den Fuß noten bei der Angabe der Textvarianten verwendet und bedeuten „an Stelle dessen". Zum Beispiel: stift- und pantädtung ]B taidung: in der Hand schrift B findet sich an Stelle der Wortgruppe stuft- und pantädtung das Substantiv
I. ABTEILUNG TRAUNVIERTEL
Kloster Garsten. Ehemaliges Benediktinerstift im Gerichtsiezirk Steyr. Markgraf Otto kar III. von Steyr errichtete etwa 1090 hier ein Kollegiatstift, welches 1108 von Ottokar IV. dem Benediktinerorden übergeben wurde. Seit Herzog Friedrich II. (1235) waren die Herzoge von Österreich die alleinigen Inhaber der Vogtei- 5 gewalt. 1787 wurde das Kloster durch Kaiser Josef II. aufgehoben. Taidinge für die niederösterreichischen Besitzungen von Garsten sind gedruckt beiGustav Winter,Niederösterreichische Weistümer,Bd.II,S.244—250 (Rechte zu Gastern und Münichreith) und Bd.III,S.295—298(Banntaiding zu Wilhelmsburg). lo Urbaramt Weyer-Gaflenz. Unter Äbt Friedrich I. (1263—1281) wurde der gesamte Besitz des Klosters Garsten in 11 Ämter eingeteilt; das größte und ausgedehnteste dieser Ämter war das AmtGaflenz,welches seit der Mitte des15.Jahrhunderts Urbaramt Weyer-Gaflenz genannt wurde. Es umfaßte das gesamte Klostergut an der Enns 15 von Groß-Raming bis zur steirisch-niederösterreichischen Grenze. Über dieses Gebiet erhielt das Kloster 1331 von Herzog Otto die Blutgerichtsbarkeit. Das Landgut Gaflenz, welches sich ungefähr mit dem Gebiet der heutigen Orts gemeinden Weyer-Markt, Weyer-Land und Gaflenz deckt, kam zwischen 1129 und 1140 durch Schenkung von den Traungauern an das Kloster, 1433 wird 20 zum erstenmal ein Urbaramtmann von Weyer erwähnt. Diese Amtleute waren meist auch gleichzeitig Marktrichter von Weyer. Das „AigeW^ Gaflenz und der Markt Weyer hatten bis ins 16. Jahrhundert Richter und Rat gemeinsam; erst von da an wurde für Gaflenz ein eigener „angesetzter'^ Richter gewählt. Die Märkte Gaflenz und Weyer hatten vor allem durch ihre Hammerwerke 25 größere wirtschaftliche Bedeutung. Die Holzflößerei und die Lage an der Ver bindungsstraße von Waidhofenan der Ybbszum Ennstalwarfür die Entwicklung dieser Orte loichtig. Weyer ist in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Markt nachweisbar; die Wochenmärkte wurden jeweils am Dienstag abgehalten, der Jahrmarkt am 21. Dezember (Thomas). 30 I. Rechte des Gotteshauses (im Urbaramt Weyer-Gaflenz). 1494. Papierhs. von 1494, 110 Blätter (vorliegender Text auf fol. 5^—IP), National bibliothek Wien, CVF ser. nov. 3282(= Cod. suppl. 3324). 35 Vermerkcht die rechten des gotzhauss von Garsten auf des gotzhauss grünten, die man alle jar meldt in dem pantaiding. [f.] Item von erst, daz mein herr von Gärsten oder sein anwalt mag rechtlichen alle jar gehaben sein pantaiding auf alle des gotzhauss grünten, und sol das pantaiding,wo man das haben wil,vierzehen tag vor ruefen lassen. 40 1*
4 Kloster Garsten So lasst mein herr sein taiding pannen zu dem ersten mal,zu dem andern mal, zum dritten mal, als man das rechtlichen sol pannen, als pantaidings im land recht ist. [2.] Item wer meinem herrn sein pantaiding irret oder verpricht, wer 5 es ain edlman,so ist er verfallen 32 tal. ist es aber ain sentmessiger pot, 15 tal. ist es aineraus der schrann,10 tal. ist es ain gemainer,5lib. [3.] Item wer des gotshauss hindersess ist und nicht käm zu dem taiding und wesst doch,daz es gerufft wer worden,und heuslichen zu pett und tisch hinder dem gotzhaus gesessen, wer zu wandel 72^;und wer des entgilt, 10 dem sol er seinen schaden abtragen. [4.] Item welher burger im markcht gesessen nicht käm zu dem taiding, als mein herr oder sein anwalt zu rechten sitzt an die schrann, und wann man zu dem dritten malrueft und wer nicht käm,der ist zu wandel 72.5). [5.] Item wer sein dienst an dem rechten diensttag^) nicht gäb, der 15 ist 12 5) zu wandel, darnach in vierzehen tagen 725), item aber vierzehen tag 72 5), item ain jar 5 tal. 5), darnach ist er des grunts vervallen. [6.] Item wer meinem herrn gieng in seinen panwald an urlaub, ze wandel, als oft ain zalholz aus wurd gefurt, 725) von iedem stamb. [7.] Item wer meinem herrn gieng auf seine vischwasser bei dem tag, 20 wer das tet bei dem tag, dem sol man nemen die gefangen visch und den zeug und darzue 725) ze wandel, und wer das sech und nicht anprächt, zu wandel 72 5).Und wann ain guss kumbt und wer statrecht,dem sol man den per nemmen und ze wandel 72 5). [S.] Item wer meinem herrn das federspil stört, ze wandel 5 tal. 5). 25 [9.] Item wer jagt an willen auf meins herrn grünt, als oft ain stukch, als oft 2 tal. 5) zu wandel. \10.] Item wer marich verkert oder abhakcht zwischen zwaier herrn grünt,zu wandel 32 tal. 5), oder marichstain ausreutt zwischen zwaier nachpern ains herrn holden, ze wandel 5 lib. 5); und wer des entgilt, dem sol er 30 seinen schaden abtragen. [11.] Item wer leut weist auf meins herrn grünt in gever, ze wandel 32 5); und wer des entgilt, dem sol er seinen schaden abtragen. [12.] Item wer gen markcht precht und hiet unrecht eilen, wag oder gewicht, metzen oder andere ungerechtikait, der ist es alles vervallen, daz 35 er vail hat^). [13.] Item wer dem andern nachlauft mit werhafter haut under die dachtrophen,ze wandel 2 und 6 ß 5), lauft er aber in das haus, ze wandel 5 tal. 5). [14.] Item wer mit werhafter hant auf der gassen geet mit ärmsten 40 oder spiessen oder swerten in gever,bei der nacht5 tal.5)ze wandel, bei dem tag 2 und 6 ß 5). [15.] Item wer mitaim geladen armbst gieng auf der gassen,ze wandel 5 tal. 5). [16.] Item wer ainem fürwartt unabgesagt,ze wandel 10tal. 5); siecht 45 er aber ainen zu tod, so mag sich sein der lantrichter underwinden für ain mörder. Es. diesttag ') Dieser Artikel wird nach dem letzten Artikel über die FleiscKhacker wiederholt.
I. Urlarami Weyer — GajJem (1494) 5 [17.] Item wer spannt auf meins herrn grünten in gever, ze wandet 5 tal. scheusst er aber, zu wandel 32 tal. [IS.] Item der ain swert zukcht,12 .S) aus und 12 wider ein; siecht er aber, ze wandel 72 ; siecht er ainem ain fliessunde wunden,2und6ß .Sj zu wandel; und sol dem andern seinen schaden abtragen. 5 [19.] Item wer aiiien mit palg mit all siecht,2 und 6 ß ^zu wandel. [20.] Item der ain messer oder ainen degen zuckcht, 12 .5} aus der schaid und 12 .Sj wider ein. [21.] Item der ainen wierft mit ain stain oder mit ainer hakchen: ze wandel 5 tal. .5). lo [22.] Item der ainen mit flacher haut siecht oder mit der faust, ze wandel von iedem vinger 1 lib. .S); halt er aber den daum in der haut, ze wandel 1 hb. .5). [23.] Item wer verpotene wort ausgäb, ze wandel 2 und 6 ß .Sj; als oft ain verpotens wort, als oft 72 .S) ze wandel. is [21.] Item wer wandel verworcht biet und sich der nicht ausredt im nachtaiding, der ist der wandel phlichtig zu geben. [25.] Item wer aufhaldet schuester oder sneider und in ze arbaiten geit, die nicht heusUch sitzend hinder dem gotzhaus im markt,an der maister Urlaub, das wandel 2 und 6 ß .5). Und weUier imb mark zuesnit und das 20 nicht ausrichtet an willen in vierzehen tagen, das wandel 72.5|. [26.] Item ob ainer vor sand Jörgen tag hingeb ain erb oder halbs, ain virtaü, und imb doch ainen gemach oder mer ausnämb auf sand Jörgen tag, so sol der hingeber dem gruntherrn alle recht davon ausrichten unz auf sand Jörgen tag. [27.] Item wer zu friden hat, der sol friden vor sand Jörgen tag oder wüern. [28.] Item wann ain feur auskumbt hinz ainem an seim willen und wissen, ze wandel 1 hb. und ist niemand phUchtig mit recht und sol freiung haben drei tag; macht er aber nicht ain geschrai und geit die flucht, so so ist er vervaUen 32 hb..5); und wer das säch und verswig, der ist vervaUen leibs und guts;und wer das säch und kam nit zu hilf, ob er möcht,der ist ver vaUen ze wandel 5 tal. .5). [29.] Item wenn ain haus, akcher oder wisen mit ambtmans banden oder mit des gerichts banden ze phant gesatzt wirdet, ist es ain haus, so 35 sol er aus der tür ainen span nemmen, ist es ain akcher oder wisen, ainen Wasen, und sol daz dann drei vierzehen tag weisen, und darnach sol man es verkaufen. Verkauft man es teurer, sol man dem zaler die ubermass geben; verkauft man es aber leichter, so sol man imb mer phant antworten, ob seu der zaler hat. 40 [30.] Item welher des benannten gotzhauss holden oder hindersess ist auf aUen des gotshauss grünten, der hochzeit haben wü, so sol er nicht mer volkch haben dann zu sechs tischen nur ainen tag und nicht lenger; ob er des nicht hielt und Überfarn wurde, zu wandel 10 tal. .Sj an alle gnad. [31.] Item desgleichen, ob ain frau kindlmüs wolt haben, die sol nicht 45 mer haben dann zu zwain tischen mit fraun auch nur ainen tag und nicht lenger. Es sol auch kain man zu der kindlmues nicht gen. Wo man das uberfarn wurd, zu wandel 10 tal. an alle gnad.
6 Kloster Garsten [32.] Item welher des gotshauss holden der wer, der leut auf des gotshauss grünten und guetern aufhielt, die an ander herrn wann an das gotshaus gevogt warn, der ist zu wandet 10 tal. an alle gnad. [33.] Item wer den beschauern brots, fleisch und der oven zueredt 5 oder widerredt, zu wandet 72 ,S). [34.] Item die pekchen, die nicht recht pachent, als oft si das tun, zu wandet 72 [35.] Item welher fleischakcher im markch gesessen phinnigs fleisch vaü hat, ze wandel 2 und 6 ß .S;; ist es aber ain gast und nicht ain ströbeins 10 krenzel auf hat, als oft er das tut, ze wandel 72 [36.] Item welher fleischakcher nicht phenbert fleisch wil geben, als oft er das tut, zu wandel 72 .Sj. [37.] Item welher fleischakcher seins fleisch verlaugent und nicht zu kaufen wil geben in der wochen,als oft er das tut,ze wandel 72^und darzue 15 das fleisch vervallen. [33.] Item wer mist oder ander unsauber ding wierft auf di gassen und lässts über vierzehen tag darauf ügen, ze wandel 72 .5). [39] Item ainen herter sol di ganz gemain haben und dem sol man das viech zuetreiben und davon tonn unz auf sand Merteins tag. Und wer 20 mit der gemain wil sein viech halten, der sol auch sein akcher und wisen zu rechter zeit gemain lassen sein; welher des nicht tat und doch sein viech auf die gemain Hess geen, ze wandel von iedem haubt 72 [40.] Item wer sein swein nicht ringt, 12 .5) von ainem ieden swein; peitt er aber vierzehen tag, ze wandel 72 Si. 25 [41.] Item ob ainer viech trib auf der purger gemain, so sol man im das phenten und von iedem haubt ze wandel 12 .Sj. [42] Item welher fragner kauft und tut das nicht an dem rechten marktag an offem markcht sunder haimleich in den heusern, so mag der richter in das nemmen und darzue das wandel 72 B\. 30 Vermerkcht des landgerichts gerechtigkait. [1.] Item von erst, daz des gotzhauss lantrichter hat zu richten über das pluet auf all des gotzhauss grünten, die si haben oder hinfür gewinnen. [2.] Item aU des gotshauss leut, die heuslichen mit pett und tisch auf des gotshauss grünten siczund sind, die sind dem lantrichter phlichtig 35 ze kömen in sein stillfrag; wer des nicht tät und sich nicht eehafter not beredt, ze wandel 5 tal. .S(. [3.] Item der lantrichter sol zu der stülfrag albeg nemmen zu imb ainen burger aus der schrann. [4.] Item wer in die stilLfrag geet und nicht warhait sagt, der ist dem 40 lantrichter phlichtig, ist er ain frumer man 5 tal. .5), ist er aber ain andrer, den wirt der lantrichter wol vinden. [5.] Item ob ein streichunder diep gefangen wurd,so sol in der marktrichter behalten drei tag. [6.] Item ob derselb diep nicht trib noch trüg als vil, damit man in 45 möcht gefertigen, so sol man geben dem lantrichter von ainem hof 4 .5), von ainer hofstat 2.5), von ainem lehen 4 .9\, von ainem halben leben 2 .Sj, von iedem haus in dem markt, die meins herrn sind, wann man ainn richtt.
II. Urbaramt Weyer — Gaflenz (1532) 7 2 ß}. Weiher der wer und das nicht gab, daz er der lantrichter überfür, der ist vervallen 5 tal. ß\. [7.] Item ob ain diep begriffen wurd in ains haus, nimbt im der wiert das gestollen guet innerhalb des hauss under den dachtrophen, so ist er niemand davon phhchtig. Mag er aber des dieps gewaltig sein, so sol er in 5 behalten. Mag er aber des nicht tun, so sol er in beschrein; tet er des nicht, so ist er vervallen zu wandel 5 üb. .5). Pringts aber der diep auf di gassen, so ist er demlandgericht vervaUen denfürfankch von rossen,ochsen oder küen. [S.] Item ob ein streichunder diep kam und daz der richter dem nachkam und rueft dann ander leut an, die auch meins herrn warn, und lo kämen im die nicht zue hilf und möchten sich sein nicht bereden, so wem seu ze wandel vervallen 5 tal. ßi^). [9.] Item der ainem lusmät an seinem venster, und siecht das der wiert und kumbt heraus und siecht den lusmär zu tod, darumb ist er nichts phlichtig. Siecht aber der lusmär den wiert zu tod, so ist er vervallen leibs i5 und guts. [10.] Item ob das wer,da Got vor sei, daz ainer den andern zu tod slueg, so mag in der richter wol angevallen und zuesperrn auf meins herrn gnad. Wär aber dem richter die sach ze swer, und wen er dann anrufft von gerichts wegen ze hilf, wer des nicht tet,ze wandel5 tal.ßi an alle gnad, 20 und für den todslag 32 tal. .S;. [11.] Item der ainem sein eer absagt an verdient sach, dem sol man die Zungen zu dem nakch ausziehen. [12)] Item wer viseht bei der nacht,dem sol man die äugen ansprechen auf meins herrn panwassern. 25 [13)] Item wer verstollens gut innimbt an des lantrichter willen, der ist verfallen 32 tal. ß\. [M)] Item wer ainen todten leichnam beraubt oder sein gut näm, der erslagen wär worden, oder wie das wär, daz es das landgericht berüeret, der ist vervallen 32 tal. .S(. 20 II. Rügbuch des Urbaramts Weger-Gaflenz*). 1532. Papierhs. aus der 2. Hälfte des 16. Jh.,4°,20 El.(vorliegender Text auf Bl.8'—17^), Marktarchiv Weyer, Bd.3, Fasz. 1. Druck: Georg Grüll, Geschichte des Garstener Urbaramts Gaflem-Weyer (Jahrbuch 35 des Vereins für Landeskunde und Eeimatpflege im Gau Oberdonau 9011942), 8. 209—215. Des urbar zum Weyer und Gafelenz rühebuech. Vermerkt die järhch rueung, gepreich und rechten des urbarambts zum Weyer und Gafelenz, all den wierdigen gotßhauß Gärssten zuegehörig, als 40 von alter herrkomen ist. [J.] Am ersten sollen die urbarßleit die dienst geben zu rechter dienstzeit, das ist zu sant Georgen und zu sant Merten tag, wie er im urbar begriffen, und den habern zwischen des töding und der ersten fastwochen in den cassten schitten, auch die diensthiener, vaschinghiener und air, wan man das rieft, 45 Das folgende von anderer gleichzeitiger Eand. *) Die Kleinbuchstäbennoten geben die Abweichungen des Textes III an.
8 Kloster Garsten dem urbarambtman damit gehorsam sein, raichen und geben, dergleichen die zechentlemper, bei dem wandl dem urbarambtman 72 [2.] Dasvich sollan all verst gehn,sover die hasl wechst,an alle ierung. [3.] Es sollen auch alle holzweg offen sein, ainer dem andern nit ver5 legen. Ist er aber verlegt, in dreien tagen offen machen, wie von alter herr kommen ist, bei dem wandl 72 [4i\ Es soll auch ain ieder sein zein, häger und fridt machen, damit seinen nachpam oder im selbst nit schaden bescheche. Thet er aber das nit und das vich wurde gelaidigt, ist er den schaden dem belaidigten abzutragen, 10 und das wandl dem urbarambtman 72 .5). [5.] Es [soll] auch ain ieder pauer, so er gehn acker fert, herbst oder länsing, die hacken under der giertl haben, sich selbs und sein nachpam befriden. Tuet er des nicht, ist er das wandl verfallen 72 [6.] Es sollen auch kain haslach oder strausach, so man zu ainem hag 15 brauchen mag,nit wöcken,sonders aines ackers prait nach dem hag zu beder Seiten steen lassen pei dem fall der herrschaft 5 fl, dem ambtman 72 .5|. [7.] Es soll auch ain ieder arbaiter sicher an sein arbait gehn und wider haimber. Wer dawider thuet, ist der herrschaft 5 fl .S), dem ambtman 72 .S) verfallen. 20 [8.] Es soU kainer sein selbst richter nit sein beim wandl 72 .5); ain zuckwandl 12 .S); ain clagswandl 12 .5»; ain wurfwandl: der herrschaft 5 fl, dem ambtman 72 ain pfendwandl 72 [5.] Es soll auch kainer dem ander nit fierwarten bei dag noch nacht; die pen: der herrschaft 5 fl, dem ambtman 72 23 [Id.] Es soll auch kainer nit schlacken in den fürhölzern zu koll oder dem ambtman verkaufen, es sei zu zimer-, widtholz oder andern sacken, on des urbarambtman wissen und erlaubnuß bei dem wandl 72 Tuets aber ainer freilich, das wandl 6 ß 12 .Sj. [11.] Es mag auch ain ieder schmidtherr und hamermaister, so im ain 30 knecht schultig worden ist, und denselben herrn ain anderer in sein jar zu arbaiten stett, so er von im nicht bezalt ist, der erst gewer auf seinen guet sein vorbehalten, was er der herrschaft schultig ist. [12.] Wan ain schedüch man fürkäm — es wär bei tag oder nacht — und ain obrigkait des erinderet wuerde, wen si darzue berieft, denselben 35 schedlichen man zu hendlingen helfen oder in abwesen der obrigkait ain nachpar den andern in solchen nötten betrifft, umb hilf ainen solchen biß auf die obrigkait gefenklichen anzunemen, ist ain ieder schuldig, beistand zu thoun bei der straff leibs und guets, wie man statt an im findt. [13.]Es soll auch kainer — er sei angesessen oder nit,wöder weih noch 40 man,knecht oder diern,inner noch außer der herrschaft—bei tag oder nacht kain fackel oder liecht kainem zu seiner behaußung nachent tragen, davon schaden möcht beschechen. Wer aber thet, der ist schuldig der herrschaft 6 ß 12.5) und,was schaden darauss entstuende, denselbigen zu erben schultig. [11.] Es soll auch kain außwendige herrschaft weder in Stetten, 45 markten noch auf dem land durch sich selbst noch irer ambtleüt und Ver walter sich nicht understehn, des gottßhauss leüt zu fänknus verpieten, pfenden, wandln oder straffen, inen sei darvorhin die pilhgkait verzigen worden inhalts des gotthauß Gärssten freihait.
II. Urbaramt Weyer — Gaflenz (1532) 9 [15.] Es soll auch kainer den andern niht bei dem wandl 72^ . [id.] Es soll auch kainer den andern zu holz zu nachent schlachen, noch zu nachent pauen in den feldern mit rain und stain, noch dieselben außerhalb der obrigkait noch an ain beschau nit außgraben, bei dem fall der herrschaft 5 fl, dem ambtman 72 5 [J?.] Es sein auch alle gejaid verpotten. Wer dawider thät, fräfhch jaget— es wär zu holz oder feld —,ist der herrschaft5fl,dem ambtman 72^ verfallen. [18.] Es mag auch ain ieder urbarßman zu seiner heüslichen notdurft holz an den vörsstern nemen,doch [ist] den vorsstern ir gerechtigkait darumb lo zu thoun. [19)] Es soll auch kainer kain verpott thaun, es sei was das wöU, an des richter und ambtman wissen und willen. [20.] Es soll auch kainer kain püchssen, armbrost, noch änderst, dardurch das wiltprät gelaidiget oder verjagt werden möoht,[in] den holz oder 15 feld tragen, bei bennfall der herrschaft 5 fl, dem ambtman 72 .S». [21)] Es soll auch kainer kain verpotten wör, er ziech den über land, alß püchssn, armbrost, spieß, wurfhacken, pleikugln weder bei tag noch nacht nit tragen; penfall 6 ß 12 .5). [22.] Es soll auch alle kartenspill, würflspill, köglscheiben und 20 ander spülim urbar und andern •') der herrschaft enden verpoten sein; penn fall 60 ß 12 .S,c). [23.] Aller füerkauf oder haimlich kaufmanschaft ist verpotten, noch aussern lebten zu verhelfen; pennfall der herrschaft5fl, dem ambtman 72.S|. [24.] Es soll auch ain ieder koller oder kolfierer das koll ainem wasser- 25 geber ansagen und verröbischen.Wierdt er das änderst uberfaren,soll man das koll nit bezallen; penfall dem ambtman 72 .S). [25.] Es sollen auch die flezer von der Strub die fleß treulich an dem cassten in die lastat füeren. Am freitag soll der wierd eben besechen, das die lastat offen sei, damit die fleß mügen nach notturft gehofft werden. 30 [26.] Und wo ain flaß 16 halbmaß tregt, den sollen gueter knecht zwen füeren; tregt er aber mer, so sollen 3kneht füeren. Darumb ist in der lohn erhöchert worden, die fleß zu bewaren und in kain leiten nit hacken, es sei dann notturft, das sie die nacht erlangt; besonder verpotten, ain ieder bei nächtlicher weil an die lastatt nit zu füeren. Geschäch ain schad, ist der 35 flezer schultig zu bezallen penfall der herrschaft 5 fl, dem ambtman 72 .S|. [27.]Es soll auch kein burger oder urbarßman nicht holz schlachen im Hitgraben, Ursprung noch Eapoltdegckh an wissen der vorsster, so von der obrigkait zu Gärssten derzue gesezt sein; penfall der herrschaft 5 fl. [28.] Es soll auch ain ieder urbarßman, der verkauft oder auß der 40 herrschaft fort, zu abfert des 5 fl geben. Kauft er sich aber wider under die herrschaft an,so soll man im nach ainen zimlichen begnaden mit anleüt und abfart, wie dan der prauch pei gotßhauß Gärssten und der enten von alter herrkomen ist. [29.] Und ain ieder urbarßman, der habern in den cassten schitt, soll 45 den gekauften mezen geben; penfall 72 .5}. ") sein •>) und ander spill...andern ]damit man pfenning gewin und verleusst, verpotten bei ■=) enden verpoten . . . 12 A ] 5 fl, dem richter 60 3,.
10 Kloster Garsten [30l\ Wo ain holzman holz zu treiben hat über far-, reit- oder geweg, da das viech oder leüt genn sollen, und auf die naglstat nit sechen mag, der soll herrfürgehn und drei mall mit lauter stimm^) schreien, wo iemand^) da ridt oder gieng, das derselb bewat sei. Ist von alter herrkomen. Wo er aber 5 uberfaren wurde, das [er] also nit thät, und ain schadt gescheche, ist er den schultig zu erben und der herrschaft 5 fl, dem ambtman 72 Bx verfallen. [31.] Es soll auch kainer dem andern sein kind, knecht, pueben oder diern nit aufreden; penfall 6 ß 12 .5). [32.] Es soll auch kainer dem andern<^) under sein tachtropfen mit 10 schlög oder wuoerfen®) nit nachlaufen; penfal') der herrschaft 5 fl, dem ambtman 72b) [33.] Es soll auch kain wierd under singerzeit an den feuertägen kain drinker sizen lassen, noch \bei] nacht sizen lassen über die neunte uhr bei dem wandl 6 ß 12*') .5). 15 [34.] Wo aine gemaine strass für aines grund geht und durch wassergüß ander und anderste zerbrech, so soll er daran machen, was er ain tag machen mag. Ist aber aines merern nott, so sollen die daran machen und helfen, die der strass geniessen wollen. Ist von alter herrkomen. [35.] Wo wasserlaüten in wissen sein, dieselben das wasser kern, wie 20 von alter herrkomen ist, 14 tag vor sant Georgentag oder 14 tag hinnach. [36.] Es soll auch ainer dem andern rinen lassen, wie von alter herr komen ist. Obs aber ainer dem andern haimlich bei tag oder[nacht]abkeret, der ist dem ambtman schultig 72 .S). [37.] Welcher seine paufeld— nemlich das winderfeld und sumerfeld— 25 ain iedliches zu gewendlicher pauzeit nicht anpaut, auch sunst sein guet nicht stiftlich noch paulich helt, der ist verfallen der herrschaft 5 fl, dem ambtman 72 7^. [33.] Welche kessgrueb,krautgrueb,harretz bei dem wegen haben und die nit zueschütten, dardurch vich oder leüt schaden näm,den ist er schuldig 30 zu erben, und der herrschaft 5 fl, dem ambtman 72 [verjallen]. [39.] So ainer dem andern verzeünt: als oft ain stecken, als oft 72.Sj; oder ubergräbt oder uberackert: als oft ain schauflstich, als oft 72 [.Sj], ain furch: als oft 72 .Sj. [4:07] Wo stier oder sauperen gehn, es sei durch traid oder wißmadt, 35 so sollen si unbelaidigt außtriben werden. [41.] Wo ainer kue, ochssen, schoff, roß oder schwein het, die ainen andern durch guet fridt einpröchen, alsdan soll der beleidigt zwen nachparn zu im nemen, dem fridt mitsambt den schaden beschauen, nachmals das viech unbelaidigt einthuen und dem, den es zuegehört, verkintn, damit er 40 im nach gelegenhait den schaden abthuen [soZZ]. Wo er aber das nit thuen wolt, so soll ers dem ambtman anzeigen, der soll im darzue halten und soll das wandl nemen 72 [427] Im fechsnen des traid, wo die gueter in ain fridt aneinander nit, so soll, der sein traid hinweg hat, sein vich in vierzechen tagen nit darein 45 Hs. sein Es. niemand dem andern]kainem nit «) mit schlög ... wuoerfen]ime zu schlagen ') bei dem fall «) ambtman 72]richtet 60 ""l 6 ß 12]dem richtet 72
II. Urlaramt Weyer — Gaflens (1532) 11 treiben, allain es hat der ander sein traid auch gefesnet. Wo er aber daß nit hielt und durch sein viech den andern schaden thät, den ist er zu erben und das wandl schuldig. [43.] Wo der herrschaft anwalt und ambtleüth pund und faU aufsezen oder iemands änderst anstat der herrschaft, soll die kraft haben, als wer 5 die grundherrschaft personlich da. Wer solches veracht und uberfaren wuerde, der ist die gesezten pund und fall an alle gnadt verfallen, darzue am leib zu straffen. Sich soll auch kainer selbs pfenden bei dem wandl 72 .3). [44.] Wo der ambtman ain ervordert selbs oder durch ainen nachtparn oder potten, so soll der komen und gehorsam sein. Kombt er nit, ist lo er schuldig das wandl 72 .3). [45)] WelHcher pern oder wölf ansichtig wirdet, das ist ain ieder schuldig anzusagen. Nachmals soll iederman aufsein, dieselben helfen zu jagen, solang biß man die facht. Welcher aber nit helfen will, den soll man den offen niderschlachen, und dem ambtman 72 ^ schuftig sein. i5 [46)] Es soll auch kainer kain fruchbarn paum abschlachen, er steh auf der gemain oder nit, beim wandl 72 .3). [47.] Es soll auch kaineri) gemain einfachen an wissen des ambtman; penfallä) der herrschaft 5 fl, dem ambtman 72 3). [48.] Wo das zeug an das perrn- und wolfgaid genizt wuerde, soll ain 20 ieder helfen gehn holz und von holz zu tragen bei dem wandl 72 3), welcher sich des entsezet. [49.] Wo ainer gueter im urbar verkauft, der soll dem kauf in 14tagen dem ambtman ansagen und stift. Wo er das nit thät, mag sich die herrschaft der gueter underwinden. [50)] Zugleich, da ain urbarsunterthan mit todt abget und die witib das guet in 14 tagen nit freit, mag sich die herrschaft des guets unterwinden. [57.] Wo ain burger an zweifl het an der kollmaß, mag der burger mit dem karb auf die grueb schicken und föchten lassen. Ist die maß nit gerecht, so ist der koller schuldig das wandl 72 3). [52.] Es soll kainer ledig knecht, die an andere herrschaft gefogt, nit an im behausen an des ambtman wissen. Er, der dabei sein, mag si woll ver sprechen,sover das solch knecht niemand unrecht thuen. Thöten sie aber was, so hat ain ambtman ain solchen knecht zu straffen, [der] demnach, wohin in die herrschaft ervodert, gehorsam sein [soM]. Wuerde es aber änderst 35 gehandlt, der sol der herrschaft®) 5 fl, dem ambtman 72 3; verfallen sein, deshalben ain kais. commission außgangen. [53.] Es soll auch kain urbarsman frembt schuester, Schneider oder weher nicht aufhalten in seinen hauß zu arbait an wissen der obrigkait, sonder im die arbeiten lassen, die under dem gottshauß sein und mitleiden in diensten-, steuern-, robot-tragen. Wo aber dieselben mit dem lohn weiten ubersezen, das mag ainer klagen und anpringen; soll gewent werden. Wer änderst handlt, ist das wandl 72 3| verfallen. ®) Hs. herr ') niemand kain ')an wissen ...penfall]bei dem fall ■') ambtman 72 ] 45 richter 60
12 Kloster Garsten [54.]Essoll auch ain jeder seine schwein ringen.Der daß nitthuet,der ist dem ambtman das wandl 72 Bx und, wen schaden besehiecht, ist er schultig zu erbeni). [55.] Es soll auch niemant auf unsers gnädigen herrn von Gärssten 5 gründen [unä] ambtern mit kainen verpott zu handien haben sunder die herrschaft oder ier™) anwalt. [56.] Ob ainer seinen nachbern oder ainen andern an wissen der herr schaft und an ain beschau der obrigkait sein rain und stain, raunpäm oder stecken außgrueb, auszug oder abhacket, der ist schultig der herrschaft 5 fl, 10 dem ambtman 6 ß 12 .S) fröflwandl und am leib zu straffen. III. Banntaiding des Markts und Urbaramts Weyer und Gaflenz. 1532. Äics der bei Text II beschriebenen Es. (El. 2'—7''). Druck: Georg Grüll, Der Markt Weyer und sein Archiv (Weyer 1937), S. 74—77. 15 Euehe- oder pahnthaidingbuech des markts und urbarambts zum Weyer und Gafelentz^). 1532. Des markt Weier und Gafelenz ruechebuech, besriben im jar 1532. Vermerkt die jährlich ruegung und rechten alda, wie von alter herrkomeen ist. 20 [1.] Erstlich sollman die fleß von der Strub mit den halbmässen fueren an den casten und an der enden nicht underwögen lassen bei dem fall der grundherschaft 5 fl und den richter 60 D\. [2.] Welcherflaß mertregt dan 16halbmaß,den sollen dreiknechtfüren und nicht zwen. Und ob das änderst gehandlt wuerde, was Schadens davon 25 käm, wären sie schultig wider zu keren und der herrschaft 5 fl, dem richter 60 Dl verfallen. [3.] Des wiert am cassten halben soll es gehalten werden, wie es von alter herrkomen ist. [4.] Es soll auch ain richter kain burger in die gilliz legen umb erbar 30 sach, der umb 32 fl gesessen ist, sonder er mag ine in unsers genedigen herrn von Gärssten gewishaid halten. [5.] Es soll auch kain richter in kainen hauß im burkfridt kain fahen, sonder er soll in an den wiert erfordern. Wül er in den andworten oder für im versprechen, so soll sich der richter benügen lassen. Wolt aber der wierts 35 des kaines thauin, so mag der richter den [zu] seinen banden nemen. [6.] Von ain burger ain clagwandl, ain podtwandl, ain zukwandl, dem richter 12 Ex. Art. 7= Text II, Art. 32. [8.] Es soll auch ain ieder hamermaister von seinen arbaitern umb 40 sein gelt nach der herrschaft der erst gewerr sein. [6.] Ob ainer mit ainen arbaiter spilt auf die porg, das ist er ime nit schuldig zu bezallen. ')ambtman das wandl... erben]richter verfallen 60 .s,, was schaden da45 von kam,schultig abzutragen "»)die herrschaft...ier]gemelten unsern gnädigen herm selbst oder seiner gnadn ') Nachtrag fh. abschriften
HL Markt Weyer — Gaflenz (1532) 13 [10.] Es sollen auch die arbaiter fridlich und sicher gehn zu der arbait und wider anhaimb in der gwar bei dem fall der herrschaft 5 fl, dem richter 60 A- [11.] Ob sich zwitracht und unainigkait begöbe, es war in heüsern oder andern enden, wo das bescheche, da mag und soll ain ieder gewalt 5 haben,fridt zu pieten an stat der herrschaft,und soll auch all die kraft haben, als ob das durch die herrschaft,den richter oder sein anwolt beschechen wäre. [12.] Es soll auch kainer bei dem markt nach vesperzeit nit pachen. "Was Schadens davon kem, war [er] schultig abzutragen und dem richter das prot verfallen. lo Art. 13= Text II, Art. 54. [14(\ Wer der ist, der in den purkfeldern anpaut und gesät hatt, so solle darnach ain ieder, der da acker in den purkfeldern anpaut^)— die herr schaft soll hierinen irer grund oder felder halben nit maß geben werden — in dreien sein fridt bewart haben. Welcher das uberfuer, der ist dem richter i5 60 zu wandl verfallen und,was schaden davon komen,schultig abzutragen. [15.] Es soll auch niemand kain fich in die felder treiben, dieweil das traid darauß gevechsnet ist. Wer dawider thuet, der ist dem richter 60 3t verfallen und all Schäden, so davon komen, schultig abzutragen. [16.] Es soll auch niemand kain vich nit schlagen noch schadthaft 20 machen, ob das an schaden erfunden wuerde, sonder man mag das woll einkomen, den schaden und fridt besichtigen und darnach handln, als recht ist. [17.] Es ist auch aller fierkauf, so wider gemaines markts pollicei, das ist wider gemaines markts nuz ist, oder wer als vich, schmalz, hiener, air und dergleichen verpotten an ain ieden, der nit burgerrecht hat, wan umb 25 solches hat sich ain iede herrschaft, die auf solches guet kumbt, macht, zu Iren banden zu nemen und das zu underwinden. [IS.] Pichxen, armbrost, spieß und fackln sind auch bei dem markt bei der nacht und ungewendlicher zeit zu tragen verpotten bei dem fall der herrschaft 5 fl, den richter 60 .S). 30 [19.] Man soll auch in den schmidten nicht arbaiten, wan es windig und dier ist, bei dem fall der herrschaft 5 äf, dem richter 60 3t. [20.] Es soll auch kainer niemand nit lenger dan über nacht beher bergen, das er nit kuntschaft hat, oder er wolle dan fuer ime versprechen und stehn und, was schaden davon kam,ist er schultig abzuthuen, auch den fall 35 der herrschaft5fl, dem richter 60 3t zu bezaUen schultig. [21.] Ob ainer erfunden wurde, das nit rechtfertig wer, und ain geschrei über ime wurde, so soll dan ain ieder bei der gehorsam und bei dem wandl auf sein, auch bei straff leib und guet, den zu banden bringen zu ver helfen. 40 [22.] Ob ainer oder meniger on ainer behaussung lusneten, das wissen lich, und so sein der wiert gewar wierdt und beschrier ime, und ob er sich nit melten wolt und ime über solches schad bescheche, ist man ime den schadn nit schultig zu erben. Wuerdt er aber gefangen, soll man im für ain recht stellen. Was im dasselbig gibt, soll er sich betragen. 45 ') Es. an
14 Kloster Qarsten Art. 23, 24= Text II, Art. 22, 25. [25.] Es soll auch niemand nit holz schlagen an dem Rapoldtdögckh, noch in den Ursprung und Hüettgraben an wissen und willen der vorsster, so von der herrschaft Garsten gesezt sein, wan die bemelten gräeben und 5 hölzer dem markt gegeben und geaignet sind, bei dem fall der herrschaft 5fl, den richter 60 Art. 26 = Text II, Art. 47. [27.] Soll auch kain koller kain fueder koll nit umb werfen, allain das werde gefer angesagt und verraeboscht;fall von ainen ieder fueder koll der 10 herrschaft 4fl, dem richter 60 dagegen soll dem koller das koll bleiben. [28.] Auch ob der richter oder seine knecht kömen und ainen beschriern, beistand zu tauin, umb wo das wäre, ist ain ieder schultig, bei straff leib und guets gehorsam zu sein; gleicher weiß, so er ainen oder mer ervordert, gehorsam zu laisten schultig. 15 [29.] Wellicher sich an dem tag das pandaedung vor der schrannen und den rechten beclagen last, umb was sachen das wäre, der ist dem hofrichter zu Gärsten oder wer in unserß gnädigen herrn von Gärssten namen das panndadung besiz, zu wandl 60 verfallen. Art. 30= Text II, Art. 33. 20 [31.] Wo man ainen uberfaren wurde, der mit Gott offenlich fluecht oder schüldt, den soll man abbog legen und drei tag wasser und prott geben und dem richter das wandl verfallen sein. Auch wer solches hert und nicht anzaigt, soll gleichermaß gestrafft werden. [32.] Wo ainer in dem gericht Weyer und Gafelenz entleibt oder 25 sunst todter funden wurde, derselb soll an wissen, willen und beisein des verwesser gerichtlicher obrigkait daselbs im Weyer und Gaflenz nit gehebt werden. [33.] Wo ainer gefangen wuerde, der das malefiz verschult hette, und man aber beiim sovill nitfundt,damit man ime an seine statt bringen möcht, 30 so soll ein ieder burger 12 .5) und ain ietlicher urberman 7 .9| geben. Ob aber bei ime sovill bringen möcht, so ist man der außgab vertragen. [34.] Es soll auch ain iedtlicher richter auf das wenigist im jar ainmall Waag und maß besechen,zimmenten.Und wellicher alsdann unrecht erfunden, ist der herrschaft 5 fl und dem richter 60 verfallen. 35 [35.] Des feuers halben soll es also gehalten werden, das ain iedhcher, dabei das feuer außkombt,als fill im miglich ist, solches zu beschreien und nit weichen und fliechen, auch niemands an denjenen bei Vermeidung leibs- und guetsstraff band anlegen [soZZ].Wo aber bei solchen nochmals ain unfleiß oder nachlässigkeit befunden wurde, soll derselbig, bei dem das feuer außkomen 40 ist, nach glegenhait der sachen gestrafft werden und gepiesst. [36.] Es soll auch füran niemands ausser wissen aines urbarambtman den urbarßleiten, dem gotshauß Gärsten zuegehörig, nit mer auf koll fürleichen, dan als fill in von den urbarambtman vergunt wierdet, der nach gelegenhait und vermügen des koUers derselben urbarßleit ainen iedlichen, 45 dem armen als den reichen, die gebier vergunen und verschaffen soll. Welcher aber über solches den urbarleiten auf koll fürleichen wurde, dardurch der urbarman gegen im deshalben in grosse schult gedig und ime von dem kolln nit bezallen möcht, so soll derselb sein schult unvergriffen der urbargueter
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