Oberösterreichische Exulanten des 17. Jahrhunderts

Die evangelische Pfarre Wallern erstreckt sich vom Innbach an der Kleinbahn Wels=Aschach bis zum Innfluß an der bayerischen Grenze. Aus dem Pfarrort Wallern sind bisnun keine Exulanten bekannt. In Sau¬ senhofen ist 1644 ein Siegmund, Liehard Mayers zu Breitwiesen, Dallerer Pfarr, hinterlassener Sohn verzeichnet. Statt Dallerer — der Name findet sich in ganz Oberösterreich nicht — wird Wallerer Pfarr zu lesen sein, zumal in Breitwiesen früher ein Meirgut bestand. Ob Esther Pollheimer von Kützing, die am 5. 8. 1639 durch Regensburg kam, dem Kitzing in der Gem. Wallern entstammte oder einem der beiden anderen in der Nähe von Mattighofen oder Manhartsberg, sei dahingestellt. Von St. Marienkirchen kamen der Maurer Michael Eckmair (6. 3. 1661) und der Bauer Georg Flohimeyr (1671 in Aufkirchen, Oet¬ tingen, Mittelfranken). Von Pernau bei St. Marienkir¬ chen Georg Pernauer (1641 in Theilenhofen bei Gunzenhausen). Gabriel Mairhofer, Schuhmacher von Schlüsselberg, zog bereits 1636, 9. 8., durch Regensburg. Aus Grieskirchen sind uns, einschlie߬ lich der näheren Umgebung, 19 Exulanten bekannt: Hans Haydinger (1640 in Alerheim, Grafschaft Oettingen in Mittelfranken); Simon Ploberger, Bürger und Metzger von Grieskirchen, seine Frau Maria und seine Kinder Christian und Maria wanderten nach Roth bei Nürnberg aus. Die Mutter starb am 16. 2. 1674 in Roth. Der Vater übersiedelte nach Ansbach, wo die Tochter Maria beim fürstlichen Hofe in Diensten stand. Noch im selben Jahre freite sie der wohlgeachtete Jo¬ hann Reichart Kühnlein, angehender Bürger in der Stadt Roth. Sein Sohn Christian Ploberger wurde evangelischer Pfarrer in Treuchtlingen im Pappenhei¬ mischen und starb daselbst, 54 Jahre alt, 1711. In Ober¬ österreich besteht noch heute eine weitverzweigte, angesehene Fleischhauerfamilie Ploberger, der allerdings in der harlen, über eineinhalb Jahrhunderte währenden Unterdrückungs¬ zeit, wie so vielen Tausenden, der Zusammenhang mit dem Glauben der Väter verloren ging. In Eibach bei Schwabach findet sich 1659 ein Hertmontinger, in Schwabach selbst 1667 ein Schein, beide von Grieskir¬ chen. In Aufkirchen bei Oettingen liest man in der Ma¬ trik von 1675 den Namen Wolfgang Holtzinger aus Rühringsdorf bei Grieskirchen, 1683 Adam Metter aus Grieskirchen selbst. Ein Kellner, Martin Mayr aus Tollet, dem Sitz der treu evangelischen Jörger, begegnet 1652 in Regensburg. Von „Katzehove, so zur Pfarr Grießkirch gehört“ zog der Bauer Georg Katzmayer in die Fremde. Sein Sohn Hans hei¬ 18

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