Oberösterreich und die November-Revolution 1918

Oer beginnende Wiederaufbau. „Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit Und neues Leben blüht aus i>en Ruinen." Wenn je, so hat dieser Spruch besondere Berechtigung für die Umsturzzeit; denn kaum, daß das Alte, Ueber- lebte versank, zeigte sich schon auf allen Gebieten neues Werden, neues Gestalten. Vorbedingung, daß diese neue Saat in die Halme schießen konnte, war die äußere und innere Befriedung der Republik. Fast an allen ihren Grenzen stand ja der Feind. Im Norden fühlten sich die Tschechoslowaken als Sieger und waren gierig nach uraltem deutschen Siedlungsland: die Republik Oester­ reich konnte es nicht verhindern, daß alle deutschen Ge­ biete in den ehemaligen Ländern der Wenzelskrone ver­ loren gingen. Richt einmal den an Oberösterreich angren­ zenden Böhmerwaldgau, nicht einmal die an Niederöster- reich angrenzenden Gemeinden Südmährens konnten wir halten; ja die Republik mußte sogar in der Gmünder Ge­ gend ein Stück niederösterreichischen Bodens preisgeben. Wir hatten so gründlich „durchgehalten", daß wir auf die Gnade und Ungnade der Sieger — und zu diesen zählten auch die Tschechoslowaken, deren Legionäre an der Seite der Ententeheere gegen die Mittelmächte gekämpft hatten — angewiesen waren. Wie im Norden war es auch im Süden. Die Italiener nahmen uns Südtirol, urdeutsches Land bis zu den Hängen des Brenner — und bis zur Grenze Salzburgs und die Jugoslawen rissen Südsteier- -»3

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