Oberösterreich und die November-Revolution 1918

hatte, allmählich! aus der obderennsischen Landkarte aus­ radierten. Die ersten geschichtlich beglaubigten Nachrichten über das Land haben wir — wir sehen hier von der keltischen Periode des Landes ab — aus den ersten Jahr­ hunderten unserer Zeitrechnung, als es ein Teil her Provinz Ufernorikum, Grenzland des römischen Weltreiches, war. Von der römischen Herrschaft, die durch ein Netz von Kastellen und Militärstraßen das Land beherrschte, zeugen die vielen Funde, die heute zum Teil das Landesmuseum beherbergt. Davon zeugt aber auch, die „T a b u I a Peutingerian a", die Reichsstraßenkarte des römi­ schen Imperiums. Ziemlich geräuschlos verbreitete sich unter den halbbarbarischen römischen Provinzialen das Christentum. Eine Entscheidungsstunde für das Land war es, als die römischen Kaiser die vorgeschobenen Grenzlegionen zum Schutze Italiens abberiefen. Und mit ihnen zog auch die Zivilbevölkerung. Nun war das Land, über dessen erste christliche Aera die „Passio St. Floriani", die Legende vom Märtyrertod des Feuerpatrons Florian anschauliche Bilder gibt, wüst, leer, schutzlos; die wenigen festen Städte versanken. Das Donauland wurde eine Durchzugsstation der nach Süden ziehenden Germanenstämme. Und der Wald, ohnehin nur zum geringen Teile berührt, breitete sich wieder über das ganze Land aus. Jahrhunderte später. Vom Westen her kommen in das zum Teil mit eingewanderten Slawen spärlich be­ siedelte Land über Inn und Traun deutsche B a j u- Daten und Franken, weniger als reisige Eroberer, denn als friedliche landsuchende Freibauern-Kolonisten, die sich in Markgenossenschaften ansiedeln. Aus den Mark- genoffen wurden Eigner und aus den Eignern Hörige . . Dem bajuvarischen Bauer folgte der adelige Kriegsmann und der Benediktinermönch, der das Christentum und die Kultur verbreitete. Allmählich erhoben sich Klöster und aus den! altrömischen Trümmerhaufen begann langsam

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