58 Zdenek S i m e c e k kenstahl (under Hackenstahl) noch etwas höher war. Nicht anzuzweifeln ist die Angabe vom Jahre 1561, wo 1 Zentner 2 fl 4 ß 4 den. kostete. Durch eine Gleichung gelangen wir zu einem Preis von 3 fl 5 den. im Jahre 1563 und 2 fl 5 ß 28 1/2 den. im Jahre 1566. Den höchsten Preis auf dem Markt erzielte der Scharschachstahl, denn im Jahre 1561 betrug dieser 4 fl und im Jahre 1563 3 fl 3 ß 2 den. Dies entspricht auch den Angaben in einer Transaktion aus dem Jahre 1567, wo 1 Zentner Scharschachstahl mit 3 fl 2 ß 5 den. verrechnet wurde. Noch teurer war nur mehr der Zaintstahl, der aber nach den Eintragungen im Handelsbuch nur in kleinen Mengen geliefert wurde. Der Stahlpreis betrug in den Jahren 1560-1563 für 1 Zentner gemeinen Hackenstahls 4 fl 3 ß 6 den. (1560), beim vorderen Hackenstahl 4 fl 3 ß 28 den. (1561) und beim Scharschachstahl 6 fl 10 den. (1563). Die Preise des Stahles waren somit im Durchschnitt um ein Drittel höher als jene des Eisens. Die teuerste Stahlsorte (Scharschachstahl) warum 70 % teurer als die billigste Eisensorte (Gatter- und Stegreifeisen). Im Geschäftsbuch ist auch der Lieferpreis des Schwarzbleches (Schlossplech) vermerkt. Der Preis wurde wieder mittels einer Gleichung errechnet und ist daher ein Näherungswert: 1 Zentner kostete 3 fl 3 ß 5 1/2 den., was mit dem Preis von jenem Blech korrespondiert, das P. Geißenheimer dem Taborer Händler Luksi lieferte. Luksi bezahlte 1560 für 1 Zentner Blech 3 Taler, d.i. 3 fl 4 ß; der Betrag wurde bekanntlich von Nikolaus einkassiert. Die Analyse der Preise, die Nikolaus für Eisen und Stahl den Freistädter Händlern bezahlte, kann mit der Feststellung abgeschlossen werden, daß auch hier die Tendenz der steigenden Preise bestätigt wird.73 Gleichzeitig muß aber auch auf bedeutende Schwankungen des Preisniveaus in den einzelnen Jahren hingewiesenwerden. Es ist symptomatisch, daß Nikolaus das meiste Interesse an Lieferungen immer dann zeigt, wenn die Ware verhältnismäßig billig zu haben war. Dies war sicherlich im Jahre 1562 der Fall, als Attl eine für diese Zeit bedeutende Menge Eisen auf einmal nach Prag lieferte. Umgekehrt verringerte sich die Einfuhr von Eisen und Stahl nach Budweis und Böhmen in Zeiten, wo die Preise hoch waren. Die Tendenz der steigenden Eisenpreise ist am Preis des Schieneneisens am besten zu belegen. Der angeführte Preis für 1 Pfund Schiene erhöhte sich in der Zeitspanne zwischen 1560 und 1567 um 18 %. Der tatsächliche Preis des gelieferten Schieneneisens pendelte nur unbedeutend um diesen Durchschnitt. Bei der Formulierung der These über wachsende Preise mahnen jedoch Angaben über Preise der von Freistadt nach Budweis gelieferten Nägel zur Vorsicht. Einen entscheidenden Teil des Sortiments machten die Schindelnägel aus (siehe Tabelle F), deren Preis in den Jahren 73 1560-1574 bezeugen Quellen die Erhöhung der Preise des steirischen Eisens und Stahls. Die Vergleichung der Preise im J. 1560 und 1574 bei Eleonore Hietzgem, ebenda. Über das Wachstum der Preise von Eisen in Böhmen Jan Koran, Stare ceske zelezarstvi (Alles böhmisches Eisenwesen), Praha 1946, 72 ff.
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