Neue Revue vom 26. April 1956

Mit eiskaltem Lticheln sah der ele– gante englische Schriftsteller Somerset Maug– ham auf das Schauseiel der MärchenhochzeiL .Idi hin zu alt und zu reim, um mit ihnen glüdilldl zu sein•, sagte er ironisdl lädlelnd. Als Freund und Ehrengast kam audl die Begum, die Gattin Aga Khans, zur Hodi– zeit nach Monte Carlo. Die einstige Schön– heitskönigin von Frankreich faszinierte durch ihren Charme abermals Gastgeber ·und Gäste. nicht unterdrücken. Als der Bisdiof an Grace die Frage richtet: Gracia Patricla, willst du den hier anwesenden Rainier, Louis, Henri, Maxence. Bertrand zu deinem angetrauten Ehegemahl nehmen?• antwortete Grace auf französisch: . Ja, ich willt " Für einen flüchtigen Augenblick schloß sie dabei Am Arm des Vaters, des vom Mau– rermeister zum vielfachen Millionär aufge– stiegenen Mister John Kelly, betrat Grace die Kathedrale. Milliardär Onassis saß mit Frau Tina als Zuschauer in der 16. Reihe. In einer Phantasie-Uniform, die er sich nach napoleonischen Vorbildern schnei• dern ließ, schritt Prinz Rainler III. zur Kirche. Unter seinen 23 hohen Orde.n befanden sich mehrere französische Kriegsauszeichnungen. die Augen. Wer es sah, wußte, daß hier keine Vernunft- und alles andere als eine .Filmheirat• geschlossen wurde. Alle mißgünstigen Stimmen von diesseits und jenseits des Ozeans mußten vor der erhabenen Weihe dieser wahrhaft ergreifenden Handlung verstummen.

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