Neue Revue vom 26. April 1956

38 DUALITÄT 1st dnrth nicilts zu ersetz ... DARAUF EINE.N o4uch ~hnen hilft das neuartige Maffee bei Darmträgheit Verdauungsstörungen leb~r- u. Gallenstörungen . sowie bei den häufig auftretenden Folge– erscheinungen, wie nervöse Störungen, MUdig– kell, Kopfweh u.Fettleibigkeit, Maffee reguliert die Darm- und Verdauungstätigkeit sowie den Stoffwechsel auf natürliche Weise, es fördert die Entschlackung und aktiviert die Drusen- und Gallenfunktion. Maffee. Dragees wirken zuverlässig und reizlos, Maffee Ist gründlich erprobt und bestens empfohlen. Ein Yersuoh wird auch Sie Uberzeugen. In allen Apoth. fümu .Bleibe bei deinem Mann, ..denn hinter dem Märchenprinzen verbirgt sich nur ein gewöhnlicher Mann mit allen seinen dunklen Instinkten ...• Torsten war drauf und dran, ihr zuzu– stimmen. Einen kurzen Augenblitk trug in ihm der Wissenschaftler, der Wahr– heitsfanatiker, den Sieg über den be– gehrlichen Mal)n davon. Aber sofort un– terdrückte er mit aller Kraft diese Re– gung. .Falsch geraten•, sagte er bestimmt, „Sie übersehen etwas. Sie geben sich im Traum dem Märchenprinzen hin, weil er in der guten Gesellschaft etwas bedeutet, weil er ein großer und angesehener Mann ist, nicht weil Sie ihn lieben. Er spricht zu Ihren Sinnen, und er weckt Ihre Be– gehrlichkeit, weil es Ihrer Eitelkeit schmeichelt, daß er Sie liebt. Auf alle diese Dinge weist Sie der Traum hin und zeigt Ihnen dann, wohin Sie mit Ihrer Einstellung geraten, nämlidl in den Schmutz. Die dunklen Instinkte sind Ihre eigenen, die im Traum zum Durchbruch gelangen und vor denen er Sie zu r.etten versucht.• Torsten hatte sich in Hitze geredet. Er war aufgesprungen und stand nun plötzlich vor ihr. Marina hatte sich im selben Augenblick wie automatisch erho– ben. Sie sah ihn groß an. Wenn nidit seine Argumente sie überzeugten, so überzeugte sie seine Beredsamkeit, sein Temperament. Nach den Regeln der Na– tur mußte sie ihn. lieben, er war der Va– ter ihres Kindes. Sie dachte einen kurzen Augenblick an Rolf und Beate und schob diesen Gedanken ebenso sehne-II wieder beiseite. Das hatte Zeit. Es drängte sie, nachzuholen, was sie als ein Versäum– nis ansah, das wider die Natur war. .so würde der Traum besagen•, flü– sterte sie, und ihr .Gesicht strahlte, .daß ich Sie ... daß ich dich liebe ... I" In diesem Augenblick durchfuhr Ma– rina ein rasender Schmerz. Sie begriff nicht, was mit ihr geschah. Torsten hatte sie wie im Rausch mit einer Brutalität di~ m_örderisch war, an sich gerissen, ih; mit emem erbarmungslosen Griff in das ~Haar den Kopf zurückgebeugt. Als er sie jetzt aufhob und zur Couch trug, umklammerte Marina ihn mit einer Kr~ft,. die er nie in ihr vermutet hätte. Wie em Ertrinkender, über den das Was– ser zusammenschlägt, der den Retter nidlt mehr losläßt und ihn mit sidl in die Bie re zieht, hielt sie ihn umschlun– gen.\ 1e flog am ga.nzen Körper. Es w.a r, als 'efreie sich die in zehn Jahren an– ges;faute Leidenschaft in aer gewaltigen Eruption dieser Minute. Marina wußte nichts mehr von sidl. 1n ihren Ohren rauschte es, vor ihren Augen tanzten rote Nebel. Sie war in einem Zustand zwi– schen Traum und Wirklichkeit. Eine un– geheure Woge sdllug über ihr zusai;n– men, hob sie empor und trug sie in die Unendlichkeit. Mit hartem Griff, der sie wie eine Zwangsjacke umsdlloß, hatte Torsten das Zittern ihres Körpers gebändigt. Er hatte alle Kraft dazu gebraucht. Ihre Ent– rücktheit, ihre jetzt alles fordernde Lei– denschaf_t, ihr brennendes Verlangen, entfachten in Torsten eine Feuersbrunst der Empfindungen, Gefühle und Begier– den. Die Ekstase, von der auch ,er nun überwältigt wurde, begrub in ihm das ~ewußtsein seiner tJber1egenheit, die ihn Frauen gegenüber sonst nie verlas– sen halte. Die Sinnlichkeit seines Be– gehrens fand in Marina eine Erfüllung die alles bisher Erlebte überstieg. ' Torsten war aufgewühlt. Sein Mund hatte sich nidlt mehr von ihr gelöst. Erst jetzt gab er sie für einen Augen blick frei, und seine wilde Leidenschaft v.er– wandelte sich in über sie hinström ende Zärtlichkeit. * * * Als Marina die Augen aufschlug, sah sie in Torstens Gesicht, der sich über sie beugte und mit seinem Blick ihr im Glück der Erfüllung verklärtes Antlitz lieQ– koste. Dann legte er sich zurück und bet– tete Marinas Kopf an seine Brust. Sie hörte den ruhigen, kräftigen Schlag sei– nes Herzens und empfand eine nie erlebte Geborgenheit. Adam und Eva im Paradies. Tausendmal gesagte Worte klingen wie zum erstenmal gesprochen: . Liebst du mich? " •Wirst du mich immer lieben?" . Ich bin dein! " . Bleibe bei mir! " Und nun der Satz, der sie in die Wirk– lichkeit zurückführt: . Marina, willst lassen?" du dich sche iden Fortsetzung folgt Erscheint wöchentlich im KINDLER UND SCHIERMEYER VERLAG, MUNCHEN 8, Lucile-Grahn-Straße 37, Tel.: Sammcl-Nr. 44 98 91. Telegramme: REVUE München Druck : Kindler und Schiermeyer Druck GmbH., Mündien, Sdtneckenburgerslr. 22 CHEFREDAKTEUR und veranhvorllich für den redaktionellen Teil : Dr. Felix von Schumacher STELLV. CHEFREDAKTEUR : Wolfgang Küchler BILDREDAKTEUR: Siegfried Sawallich REDAKTION : K.Heinz Balzer, KlausBudzlnskl, Dr.Werner Fach, AnselmHeyer, Waller Pause, Hans Schwan BERATENDE REDAKTION: P. H. Boenisch, Dr. Bemb. Grzlmek, Nina Raven-Kindler, Kurt Kränzlein-in der Beek, Dr. Dr. H. Jürgen Lang, Dr. E. H. G. Lulz, Wollg. W . Parlb, Roh. Pilcbowsld, Dr. A. W. Schmidt CHEFREPORTER (TEXT): Hans Rudolf Berndorll CHEFREPORTER (BILD): Benno Wundsbammer VERLAGSLEITER: Wllly Roth Verantworlllch f~r den Anzeigentell: Paul Oflinger Fßr die Herausgabe in Osterreich v erantwortllch: HansG. Kramer, Wlen 1., FreyungNr.6 Prlnted In Germany

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