Neue Revue vom 26. April 1956

aber wie sie unsere Beziehungen sieht, das ist glatter Filmkitsch. Sein Gesicht verriet einen Augenblick lang fassungsloses Staunen, als Marina mit ihrer Erzählung bei der letzten Szene des Traumes angelangt war. Er fühlte eine wütende hilflose Enttäuschung. Ver– sd!wunden war der kühle Beurteiler, der mit Befriedigung zugesehen hatte, wie sidJ die Frau rettungslos in eine Liebe zu ihm immer mehr verstrickte. Aus dem Traum hatte er herausgelesen, daß sie wünschte, von ihm geheiratet zu werden. Die heiße Liebesszene j n Gegenwart an– derer neidischer Personen der Gesell– schaft war in dieser Hinsicht eindeutig. Das war natürlich, denn welche Frau will nicht den Mann heiraten, den sie liebte. Jetzt, als er sah, daß der Traum mit einer eindringlichen Warnung vor ihm endete, war er sich dieser Deutung nid!t mehr sicher. Er sah mit Erbitterung, daß ihr Unterbewußtsein sich über ihn und seine Absichten ganz im klaren war, daß Ma– rina im Unterbewußtsein spürte, daß er sie nicht liebte. Was sollte diese Ver– wandlung seiner Person in einen Russen anders bedeuten, als daß sie ihn, Tor– sten, im Grunde ihres Herzens mit die– sem Vieh in einen Topf warf, ohne daß dies ihr vorläufig allerdings bewußt war. Irgend etwas hinderte sie daran, das so– fort einzusehen. Er kalll nid!t gleidJ da– hinter, was es war: Eitelkeit, Einsamkeit, unbefriedigte Sexualität? Auf den Einfall kam er nicht, daß es einfach Marinas Besessenheit war, den, Vater ihres Kin– des lieben zu müssen. Aber er war entschlossen, sie nicht aufzugeben. So entgehst du mir nicht, mein Täub– chen, dachte er grimmig, da haben wir auch noch ein Wörtchen mitzureden ... Marina war mit ihrer Erzählung zu Ende. Die beiden saßen sich lange Augen– blicke schweigend gegenüber. Die Frau sah den Mann erwartungsvoll an. Sie hoffte, daß er sie von ihrem Zweifel er– lösen werde. Er rang nodJ um seine erschütterte Haltung. Er V[Ollte diese Frau besitzen, koste es, was es wolle. Ob sie ihn liebte oder nid!t. Seinem Gesicht war jetzt nid!ts mehr von de n heftigen G efühlen anzusehen, die ihn durchtobt.en. Endlich sagte er: .Nun wollen wir versuchen herauszu– bekommen was Ihnen Ihr Traum sagen wollte. Fällt Ihnen nicht bei Ihrem Er– sd!einen auf der Gesellschaft, die ja, wie man so zu sagen pflegt, er1esen war, etwas auf?" Ja• antwortete Marina nachdenklidJ, .e; be;ührte mich im Traum merkwürdig, daß ich ohne Begleiter war. Meinen Sie das?• _ .Ganz richtig, das meine ich. Könn~n Sie sidJ einen Reim darauf mad!en? Sie sind verheiratet ...• Er unterbrach sich mitten im Satz. Marina errötete. Sie run– zelte nachdenklich die Stirn und sagte dann heftig: •Meinen Sie etwa, ich wolle meinen Mann los sein weil ich im Traum ohne ihn auf eine Gesellschaft gehe und ihn sogar vergesse?" . •IdJ meine gar nichts, sondern wir wollen Ihren Traum analysieren. Tat– sad!e ist Sie sind ohne Ihren gewohnten Begleite; und wµndern sich nicht, wenn ich auftauche, offgleich wir nicht verab– redet sind.• . Sie glauben also, der Umstand, daß der Traum nicht sagte: ,Ich bin allein auf einer Gesellschaft' son– dern: ,Ich bi.n ohne Beglei– ter' sei bedeutsam und deute in die von Ihnen an– gezeigte Richtung. Näm– lich, daß ich mich von meinem M ann trennen möch.te?• .Ic h sagte Ihnen schon einmal•, antwortete er ge– duldig, .daß ich nichts glaube. Sie wissen, daß sieb der Traum der Um-_ scbreibungen bedient und die Dinge nicht beim rech– ten Namen nennt. Er spricht in Symbolen, wie die Psych.ologie das nennt. Der Umstand, daß Sie im Traum nicht ,allein', son– 'dern eben ,ohne Begleiter' sind, und nich.t mehr wis– sen, wer er ist, läßt nur die eine Deutung zu, darüber gibt es keinen Zweifel.• . Dann würde also die Tatsache, daß ich mich freute als die Frauen zusahen, wie Sie mich au'f dem Balkon küßten, bewei– sen, daß ich Sie heiraten möchte?" Ma– rina sagte es beinahe wütend. .Sie sind eine gelehrige Schülerin•, antwortete er ohne jede Ironie. .Ich würde sagen, daß es genau das bedeutet - wenn diese Deutung in Ihre Lebens– situation oder die Verhältnisse in Ihrer Ehe paßt!" .Das ist läch.erlich.l" Marina schrie fast. .Das ist an den Haaren herbeigezogener Unsinn." •Erregung ist immer ein sch.lech.terRat– geber•, wies er sie ruhi~ zurecht. •~be_r– legen Sie doch. Wenn Sie sehen, wie em Paar sich unter lauter Bekannten und anderen Personen der guten Gesellsch.aft innig küßt, dann nehmen selbstverständ– lich alle an, daß dieses Paar verheiratet ist - das ist doch ganz klar. Der Traum bedient sich dieses Bildes, um Ihren Wunsch nach einer Heirat mit mir zu illustrieren.• Die Frau schwieg. Sie mußte zugeben, daß er recht hatte. Er war der Vater ihres Kindes, sie liebte ihn und - jetzt konnte sie es sich ja ruhig eingestehen - sie hatte einige Male mit dem Gedanken ge– spielt, Torsten zu ~eiraten, aber dies~n Gedanken ebenso Jedesmal sofort wie– der von sich gewiesen. •Und was weiter?" fragte sie, •was ist noch wesentlich für.die Deutung?" .Ich glaube, daß mein Auftritt im Traumtheater bezeichnend für lhre Ein– stellung zu den Dingen des Lebens ist.• Wieder dachte Marina angestrengt nach, bevor sie sagte: .Sie kommen eine Treppe herunt 7 r und sehen gut aus. Außerdem tragen Sie einen Orden . . . Sprach.en Sie eben vom Theater, weil dieser Auftritt Sie an Bühne oder an den Film erinnert?" Er nickte nur, und sie fuhr fort: .Das würde also bedeuten, daß ich. eine dumme Pute bin die sieb einen Märch.enprinzen wünscht,' einen Helden, der sie zu seiner, Gemahlin erhebt ... • Torsten klatsch.te ihr a ndeutend Bei– fall. ,.Ich sagte es sch .on, Sie _sind eine gelehrige Schülerin.• .Und dann würde das widerlich.e Ende des Traums bedeuten :•, rief Marina laut, Der neueste Weg schlank zu werde Schlanksein entspricht dem Schönheits– empfinden unserer Zeil Millionen Men– schen führen daher einen ständigen, erbit– terten Kampf mit ihrem Gewicht'. Und das nicht nur aus Eitelkeit - Öberge– wicht ist ungesund und die Ursach.e mancher Krankhei– ten. Amerikanisch.e Lebensversicherun– gen h aben aufGrund ihres umfangreich.eo statistisch.en Mate– ria ls errechnet, daß die vorzeitige Sterb– lichkeit bei dicken Menschen beson– ders groß ist.:.. So ist es wirklid1 : Die Schlanken füh– len sich meist woh– l~r und sind im all– gemeinen auch. viel widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Man sollte weniger essen • • • Wer je versuch.t hat, wieder sch.lai:tk zu werden weiß wie sch.wec dieses Ziel zu verwirklichen' ist. In den meisten Fällen scheitern alle Versuch.e an unangenehmen Begleitersch.einungen. Drastisch.~ Diätt~_ge verursachen "Hunger- und Sch.wach.egefuhl oder Kopfschmerzen, radikale Abführmit– tel stören den Tagesablauf und bringen meist nur vorübergehend Erfolg. Wie aber soll man dann eine gute Figur behalten? Nun, dafür gibt es ein bewährtes Reze~!• dessen Richtigkeit Ihnen jeder Arzt besla– tigen kann: w e n i g e r es s e n 1 Wenn nur der Hunger nicht wäre ... Wenig er essen - das ist_ ~atürlich. ein– fach.er gesagt als getan. Pem1!!ender Hun– ge r und appetitanregende Speisen machen oft alle guten Vorsätze zunichte. So :war es bisher! Doch. jetzt gibt es ein neuartiges Mittel, das dieses Problem auf leichte u~1.d bequeme Weise löst: Aristosan. Es 1st weder eine Droge noch ein angreifendes Medikament. Es beschäftigt den Magen mit Verdauungsarbeit, ohne ihm Nahrhaf– tes zuzuführen. Wenn Sie Aristosan regel– mäßig vor dem Essen mit einem Glas beli~– biger Flüssigkeit einnehmen, habe? Sie zwar von der ansch.ließenden Mahlzeit den vollen Genuß, werden aber von all!m weniger essen. Denn das Gefühl der _Sat– ligung tritt sch.neller ein als sonst. An~to– san macht also das Weniger-Esse~ leicht, so daß eine gut regulierbare Gew1ch.tsab– nahme zustande kommt. ArlstO§An - . ein natürliches Prinzip Bei Aristosan brauchen Sie keinerlei u~– angenehme oder gar schädliche Begle1t- ersch.einungen zu befürchten. Im Gegen– teil I Es ist ausgesprochen wohlschmek– kend und überzieht die Magensch.leim– haut mit einer sch.ützenden Schicht, so daß auch Magenkranke Aristosan gut vertragen können. Durch. seine Bekömrn– lich.keit ist die Dauer einer Aristosan– Kur zeitlich unbegrenzt. Ein Rück.fall zum Viel-Essen und eine erneute Gewich.tszunahme lassen sich. also ver– meiden. Mit Aristosan können Sie Ihr Gewicht sehr schnell reduzieren. Alle jene, die täglich l-2 kg Gewich.ts.abnahme auf der Waage feststellen wolJen, sollten jedoch bedenken, daß eine rapide Abmagerung den Organismus angreift. Wie jede andere Kur braucht auch eine Schlankheitskur ihre Zeit. 1-2 Pfund Gewichtsminderung in der Woche - das ist ein Tempo, das normalerweise jeder Organismus verträgt. Noch heute mit AristO§An beginnen 1 Arislosan erhalten Sie jetzt in füpren– den Apotheken, Drogerien und Reform– häusern. Besorgen Sie sich Aristosan noch heute! Schon bald werden Sie beobachten, wie die Fettpolster an der Magenpartie und an den Schenkeln, oder wo immer sie störend wirken, langsam schwinden, wie die Anschwem– mungen in den Geweben zurück.gehen und wie Sie sich. von Tag zu Tag und von Woche zu Woche wohler fühlen. Die Normalpackung, mit der Sie je n_ach Gebrauch eine Woche auskommen, kostet nur 3,50 DM. 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