Neue Revue vom 26. April 1956

REVUE hat Im letzten Heft zu einer grollen Hllf1aktlon fUr Rentner und FUr1orge• empfHnger aufgerufen. Der Appell an die Hllf1berelt1chaft der Leier hat 1chon In den er■ton Tagen ein 1tarko1 Echo gefunden. Die Moh~ahl der 1lobon Mll– llonen Rentner und FUr■ orgeempfHngor, die 01 Im Deutschland de, Wirtschafts– wunders gibt. mull ein kUmmerllcho■ Loben fristen. Sie hausen In Kollern, Barak– ken und ·Ruinen, und 110 wlnen oft nicht, wo sie das tHgllche Brot hernehmen sollen. In vielen FHllen werden diese Ärmsten der Armen durch Krankheiten, Operationen und andere Schlck1al11chlHge In Ihrem Elend noch besonder■ schwor getroffen. Um Ihre l eiden wirklich lindern zu können, fehlen fast Immer die Mlttol. Mohr noch als alle materielle Not orfUllt deshalb olno grolle Sehn- 1ucht die Herzen der Armen und Alten: einmal aus Ihren ·armseligen vier WHn– don herauuukommon, einmal dem Elend zu entfliehen und sorgenfreie Fedon– tage zu erleben. REVUE hat 1lch dlo10 WUni che zu eigen gemacht und will In Zu1ammonarbolt mit dem „Deut1chen Erholung1werk" Tausenden von Rent– nern und FUrsorgoompfHngern einen kostonlo1en 14tHglgen Urlaub In deutschen und ö1torrolchlschen Erholung1gobloIon ormögllchen. Wie dringend die Forlen von dor Not 1lnd, mögen dlo hier veröffentlichten FHllo zeigen - einige von vielen. REVUE appelliert do1halb an lhro Leier: Vergeßt die Armen und Altan nicht! Holt 110 au, den Kellern horau, - In die Sonne! Spenden 1lnd zu richten an REVUE, Postscheckkonto München 6084, Kennwort „Heraus aus denKelleml" Das Schlcksal hat es mit d e r 66J ilhrlgen Ma rgarete Olsen a us Danzig, die heute in Mohringe n im Solling wohnt , nich t gut ge– me int. Seit 1950 ist si au f dem rcd1lcn Auge e rblindet. Im Novembe r 1953 wurde sie 110 Krebs, Im J a nua r 1956 wege n Dormversd1 luß und Im Fe brua r an ein m Na bcla bsz ß ope– riert. Frnu O lsen hol eine Rente von 101 DM. A'ls polltlsch V_;rfolgter muß der 72. jührige Daniel Plnlz nus Köln-Nippes mit 135.40 DM im Monol a uskomme n. Da von ge– he n nod 1 35.- DM IOr Mie te a b. Plolz Is t oll s SPD-Mlt9lic(I, wurde wühre nd de r Nazi• zeit mc hrlnd 1 verha llet und nüch l •tc dnnn nadl Andom.1. 1953 wurde er an Mog •n– krc l>s op •rie rl . Er kränke lt seitdem s tünd ig. 14 Gan:r:e 88 Pfund wiegt der 54jfi hrige Hermann Be rgema nn nus Lüchow/Elbe bei einer Größe von 174 cm. Nad1 einer schwere:n Kra nkheit mußte n ihm Dre ivie rtel des Magens herausope rie rt we rde n. Er kann deshalb sei– ner Arbei t nid1t mehr nadlgehcn und is t auf die Fil rsorge angewiesen. Bergema nn rhült 58.- DM Wohlfa h rtsunte rstützung im Monat. Zu stolz, um von de r Fürsorge Geld zu b1•ziche n - das is t Frau Kunigundo Müller nus Lldltenfels, 83 J a hre a lt. Seit l!Jlß ist sie Wi lwe. Obwohl Ihr Mann 700 Pnid1tbeitrllgc zur l nvalldenve rsid t •rung geleiste t ha tte, e r– hfi ll sie ous form a l n Gn.i ndcn keine Rente. So lebt Frau Mül le r sd1I ch i und red1t bei ihrer Tod1ter, die.selbs t nu r 95 DM Rente ha t. M it M a len und Sticken verbring t di • 84jJ hrig c Lina Re inhardt aus Frankfurt Ihr lt n Tag '. Ihr Mann Ritltard, tlcr Ku ns tma le r war, i t 1952 a n Knod1 •nkr bs g s torb n. Dub Eh • paar bcwohnl e lrüh r in Frank furt ei n Drciz11nm rwohnun9 in d er l:sd1 rs h •101 r La nd traß,•, ~llc ~11ni1 80,_n~ ·n zers tö rt wurde. Nact1t1 m ~i a ll · vc-rlo rl'n ha ll n, zo9c n s ie no h Karl ruhe m cm Zwcr1.1nornc rwohnung. Dor t wurd , das Ehl'paar rn ut ausg bomö t. 1-1 u1e 1st Frau Re inhard t nu r nod, ein urml irhcs, müb liert<•~ Zimm(• r v •rhllc bc-n. Z.u"Zuglidl d •r M1c lt· von 31.- DM e rhäl t sie von d •r Für orgc monallidt ll8. - DM zum L •b n. Morg •ns u nd ab!'nd 161 Fralt Rl' in ha rdt me ist flrot ode r K<1rtofle ln \lntl Gcmus,•. Mi\la9csM,n ka nn sie sich nuti1 "" t,·n

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