Neue Revue vom 26. April 1956

Ungeschickt aus Liebe war Prinz Rainler, als er seiner ihm soeben angetrauten G,attin, Fürstin Gracia Patrlcia, den Ring an den Finger steckte. Grace mußte ihm dabei behilf– lich sein, vor lauter Glück hatte sie Tränen in den Augen. Unter felerllchem Orgelsplel verließ das junge Fürstenpaar die Kathedrale von Monaco, um erst von ehrfürd:itigem Schweigen, dann von jubelnder Festfreude erschüttert zu werden. 100 Meter Tüll, 29 Meter Valenciennes-Spitzen und 25 Meter Seidentaft waren nötig, um das Brautkleid herzustellen. Helen Rose aus Hollywood hatte es entworfen. Sie besd:iäftigte allein dreißig Näherinnen, um den mit feinen Perlen bestickten Brautsdileier red:itzeitig zur Fürstenhochzeit von Monaco zu vollenden. . Mit glUckllchen Augen schauten Fürst Rainier und Fürstin Gracia Patricia auf das jubelnde Volk, als sie nach der Trauung für wenige Augenblicke auf dem Balkon erschienen. Die Zeremonie hatte sie völlig verwandelt. Ich habe Grace gesehen, wie sie noch eine Stunde zuvor blaß und abgespannt am Arm ihres Vaters zur Kathedrale schritt, und wie Prinz Rainier dabei nervös an seinem Kragen zupfte: jetzt lad:ite das Glück aus ih.ren Augen. Die Vertreter von 26 Nationen, die zur Gratulationscour erschienen waren, hatten sich verabschiedet, die Familien zurückgezogen. Endlich war das Paar für kurze Zeit allein: da gab es spontan den Rufen aus der Menge nach, die seit dem frühen Morgen auf das Brautpaar gewartet hatten. 10

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