Gedichte in Steyrer Mundart

Und se wem aft von Kind erzogn So wia's de Mode vürschreibt; Des wa nix, wia ma's heint treibt Wo's Kind statt aufklärt — wird betrogn. Mi'n Christkind! und Osterhas, Mi'n Krampers und Nikla; Mit all den fahrn ma(r) a(b) Was brauch ma(r) des, sagts ma(r), za was? A Holz- und Kohlntragn — des wa glacht, Des gibts schon lang net mehr. Es führerts ah neamd her. Weil des allsand a Hoazwerk macht. Des steht oft woaß Gott wo hindan, Hoatzt nur mi'n Strom alloan; Oan Mannsbild kann des toan . . . Mit Holz und Kohln fangt neamd mehr an. A Auto suacherst umersunst Mit so was fahrt neamd mehr, Hiatzt muaß a Flugzeig her Mit den's d' viel schneller weider kunnst. Doh hiatzt laß ih mein Dichtn stehn; In fuchzg Jahrn dicht neamd mehr. Wer stellert des ah her? Da wird allsand elektrisch gehn. Da macht's a Roboter — des ganz Mit Knöpf tuats der — geheim: Für Rhythmus — Versmaß — Reim Des wird der neiche Dichter ,,Franz". So ähnlich kanns in fuchzg Jahr wem. Doh bin ih nimmer da, 's wa eh net nach mein Gschmah; Ih sag Enk nur — da stirbt ma gern. Wilhelm Schaumberger

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