93 Die Betreuung der Kranken und schwerverwundeten Soldaten, die noch immer in die Stadt gebracht wurden, stieß in Steyr-Ost auf beinahe unüberwindliche Schwierigkeiten. Oft legten die russischen Besatzungstruppen schwerverwundete Wehrmachtsangehörige einfach vor Haustüren im Stadtteil Münichholz, um sie der Hilfsbereitschaft der Bewohner zu überlassen. Um ein wenig Abhilfe zu schaffen, wurde unter größten Schwierigkeiten im Haus Punzerstraße 47 in der ehemaligen Wohnanlage „Bischofsheim“ im Münichholzer Bischofswald ein eigenes provisorisches Krankenhaus geschaffen, das einige Jahre in Betrieb war. Wenig Nahrung, keine Fahrzeuge In anschaulicher und tief bewegender Form schildert Otto Treml, heute ein Mitglied des Mauthausen Komitees Steyr, die Situation, in der sich die Steyrer Bevölkerung des Ost-Sektors befand: „Besonders schwer war das Schicksal der Bewohner im Ostteil der geteilten Eisenstadt. Der Stadtplatz mit seinen Geschäften und Behörden, das Krankenhaus, die Lebensmittellager, die Molkerei, der Großteil der Schulen und vor allem das landwirtschaftliche Hinterland lagen auf der Westseite. In Steyr-Ost gab es das alles nicht. Die Lage wurde für die Menschen zusätzlich erschwert, weil zu der einheimischen Es war ein Kommen und Gehen der Flüchtlingsströme in Münichholz: Hier versuchen russische Soldaten einen Flüchtlingszug am Plenklberg Richtung Münichholz zu lenken.
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