90 Verpflegung und Unterkunft Auf Grund der zerstörten Wohnungen und Häuser fehlte es für zahlreiche Familien an geeignetem Wohnraum. Dazu kam die Notwendigkeit, für die, die sich im Gebiet von Steyr aufhielten, sowie für die ehemaligen Gefangenen, Zwangsarbeiter und Soldaten der deutschen Wehrmacht, Unterkunft und Verpflegung sicher zu stellen. Neben Schulgebäuden und anderen öffentlichen Räumen waren es vor allem Baracken, in denen alle Gestrandeten vorerst einmal Zuflucht und somit ein Dach über dem Kopf finden konnten. So wie Steyr standen auch andere oberösterreichische Städte vor diesem Problem. Oberösterreich war das Bundesland mit den meisten Flüchtlingen und „Displaced Persons“. Das Land hatte 1945 knapp eine Million Einwohner – und fast genauso viele Fremde waren nach Kriegsende im Land. Vom Linzer Bürgermeister Ernst Koref ist in diesem Zusammenhang ein legendärer Spruch überliefert: Aus der Barockstadt Linz sei eine geteilte und besetzte Barackenstadt geworden! Auch in Steyr war die Situation ähnlich. Ein typisches Bild aus jenen Tagen: Tausende Menschen mussten auch in Steyr und Umgebung in einfachen Baracken-Unterkünften ihr Dasein fristen.
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