70 Friedliche Übergabe der Stadt Steyr am 5. Mai 1945 Das Ende des Zweiten Weltkrieges kam für Steyr an einem sonnigen und warmen Frühlingstag: Es war Samstag, der 5. Mai 1945, gegen 10:00 Uhr vormittags, als Soldaten des 5. Infanterie-Regiments der 71. US-InfanterieDivision mit Jeeps, gepanzerten Schützenwagen und Panzer von Sierning kommend beim Steyrer Krankenhaus die Stadtgrenze überschritten. Genau zu diesem Zeitpunkt erschütterten mehrere heftige Detonationen die Ennsleite in Steyr: die verbliebenen deutschen Truppen sprengten ihre letzten Geschütze! Arbeitergruppen, Kommunisten und Sozialisten entwaffneten die verbliebenen Reste der Wehrmacht im Raum Steyr. Beim Einrücken der Amerikaner in die Stadt, zogen sich die noch vorhandenen Truppen der Wehrmacht, wie die Flakeinheiten auf der Ennsleite und die im Reithofferlager stationierten Angehörigen der SS, kampflos zurück. Dabei erschoss sich der Befehlshaber der SS-Truppe. Während dessen drangen die Amerikaner ungehindert in Richtung Steyrer Stadtzentrum vor. An der Sierninger Straße wartete der bisherige Oberbürgermeister von Steyr, Hans Ransmayr und „übergab“ den Amerikanern die Stadt. „Steyr kapitulierte, ohne einen Schuss abgegeben zu haben“, hieß es später in den Berichten der US-Armee. Und weiter: „Die Bewohner der Stadt sahen die Amerikaner offenbar als Befreier. Bald waren die Straßen mit rot – weiß – roten Fahnen beflaggt. Die Menschen begannen, Blumen zu werfen.“91 91 „It was almost as though the Yanks had come as liberators.“; Clinger – Johnston – Masel, History of 71st Inf. Div. (1946), S.94. Aus Kurt Tweraser, US Militärregierung Oberösterreich, Band 1, Sicherheitspolitische Aspekte der amerikanischen Besatzung in Oberösterreich-Süd; Herausgegeben vom Oberösterreichischen Landesarchiv, Linz 1995, S. 75 Die Amerikaner rücken in einem Konvoy von Jeeps der 71. Division in die Stadt Steyr vor: Hier ein Blick auf die Engstelle in der Schlüsselhofgasse.
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