47 Das KZ Steyr-Münichholz wurde am 14. März 1942 gegründet und bestand bis zur Befreiung am 5. Mai 1945. Die Arbeitskraft der Häftlinge wurde in der Rüstungsproduktion ausgebeutet; in geringem Maß mussten sie auch für die Stadt Steyr beim Straßenbau oder beim Bau von Luftschutzbunkern mithelfen. Originalgegenstände aus dem KZ Münichholz. Die Anzahl der KZ – Häftlinge bewegte sich zwischen 1.000 und 2.000. Die genaue Zahl der Opfer des KZ Steyr-Münichholz ist bis heute unbekannt; mindestens waren es 295, vermutlich aber wesentlich mehr, denn die kranken und schwachen Häftlinge wurden in das Hauptlager nach Mauthausen zurücktransportiert und dort ermordet. Die Menschen starben an mangelhafter Ernährung und bei Arbeitseinsätzen in klirrender Kälte. Sie wurden von sadistischen Wärtern umgebracht, ertrugen das enorme Arbeitstempo nicht und kamen um, weil man ihnen medizinische Hilfe verweigerte. Auch bei Luftangriffen auf die Steyr-Werke im Februar und April 1944 wurden KZ- Häftlinge getötet. Die letzte Baracke des KZ-Münichholz wurde widerrechtlich 1993 von einem Steyrer Malermeister trotz Abrissverbot in einer Nacht- und Nebelaktion entfernt. Im August 2019 wurde auch das letzte Relikt des KZ-Münichholz beseitigt: Der ehemalige Keller dieser Baracke wurde eingeebnet. Jetzt erinnert nur mehr die Gedenkstelle daran, dass es in Steyr einmal ein Konzentrationslager gegeben hat.
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