Die Stadt Steyr, Nachkriegszeit – Besatzung – Wiederaufbau 1945 - 1955

34 Luftschutzalarm für die Steyrer Bevölkerung Insgesamt 297 Mal musste die Steyrer Bevölkerung in die hauseigenen Keller oder die Luftschutzstollen, soweit diese schon fertiggestellt und bezugsfähig waren:33 1941 1 Mal 1942 16 Mal 1943 34 Mal 1944 130 Mal 1945 116 Mal 297 Mal Luftschutzbauten in Steyr Mit Ende Mai 1943 liefen in Steyr die Maßnahmen zur Errichtung von Luftschutz-Deckungsgräben durch die Stadtgemeinde und die Steyr-DaimlerPuch AG an. Für die Bauarbeiten zog man ausschließlich Kriegsgefangene und KZ-Insassen heran. Im Lauf des Jahres 1943 wurden die Planungsarbeiten an den Luftstutz-Stollenanlagen Märzenkeller (Platz für 3.500 Menschen), Schloss Lamberg (1.700), Tabor (2.000) und Ennsleite 6.000) begonnen. „Bis zum 1. März 1944 war nur der Bau des Stollen Märzenkeller (90 %) und Tabor (66 %) weit fortgeschritten. […….] Am 30. Mai 1944 wurde berichtet, dass sich bei einem Luftalarm zu viele Menschen in die unfertigen Stollen flüchteten. Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation im Märzenkeller, den 10.000 bis 11.000 Personen aufsuchten.“34 Kurz nach den Luftangriffen vom Februar 1944 erging vom Bürgermeister Ransmayr ein Rundschreiben, aus dem hervorging, dass unter keinen Umständen Kriegsgefangene in die Stollen eingelassen werden dürfen, da sonst “der deutschen Bevölkerung die Möglichkeit genommen wird, rechtzeitig unterzukommen“35. 33 Obergottsberger, Heinrich: Bomben auf Steyr. Steyrer Zeitung 1964. Nr. 10 vom 05.03.1964, S. 4. 34 Siehe: Spanring, Andreas: Luftkrieg über Steyr. Jahrbuch des Stadtarchivs Steyr 2009. Hrsg.: Verein „Freunde der Geschichte der Stadt Steyr und der Eisenwurzen“. Steyr 2009.S. 147 f. 35 Ebd. S. 150.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2