30 Die Februarangriffe forderten – ohne die Verluste der Amerikaner zu berücksichtigen – insgesamt 203 Tote (eine andere Quelle spricht von 216 Toten!), 79 Schwer- und 224 Leichtverletzte. 82 Häuser wurden total, 79 schwer, 64 mittelschwer und 382 leicht beschädigt. Die Halle, in der die Flugmotoren gefertigt wurden, wurde mittelschwer getroffen, das Wälzlagerwerk hingegen nur leicht. Die Angriffe hatten ihre Ziele also zum Großteil verfehlt. Deshalb unternahm die amerikanische Luftwaffe am 19. März 1944 den nächsten Versuch. 310 Bomber hatten bereits Kurs auf Steyr genommen, konnten aber aus Witterungsgründen die Stadt nicht erreichen. Auch am 23. März musste ein auf Steyr anfliegender Bomberverband auf Ausweichziele umgeleitet werden. Vernebeln und verdunkeln Erst der fünfte Angriffsbefehl auf Steyr konnte ausgeführt werden: So griffen am Palmsonntag, den 2. April 1944 425 B-17 und 24 B-24 Bomber, geschützt von 75 P-38- und P-47-Begleitjägern kurz nach Mittag erneut die Stadt an. Diesmal behinderten jedoch die Vernebelungsanlagen die Sicht auf die Werke, sodass der erste Angriffsverband bei massiven Flakbeschuss und dutzenden angreifenden deutschen Jagdflugzeugen abdrehte – und einen erneuten Anflug auf die Stadt nahm. Inzwischen hatte der Wind die Nebelwolken nach Behamberg, Kürnberg und Kleinraming abgetrieben. Das irritierte den amerikanischen Verbandsführer dermaßen, dass er seine Markierungswürfe über diesem Gebiet positionierte. Die Folge war, dass hunderte Bomben in das Ramingtal fielen, weil die nachfolgende Bombergruppe, die das Hauptwerk angreifen sollte, ihr Ziel nicht ausmachen konnte. Erst als sich die dichte Nebeldecke plötzlich lichtete, gelang es den amerikanischen Fliegern, Teile des Hauptwerkes und das Wälzlagerwerk zu treffen. Dieser Luftkampf war besonders dramatisch: Die Amerikaner verloren 27 Bomber, drei davon kollidierten über dem Stadtgebiet. 37 Menschen kamen zu Tode – nicht eingerechnet die Verluste der angreifenden Amerikaner – 74 Personen wurden schwer, 78 wurden leicht verletzt. 48 Wohnhäuser und Baracken waren gänzlich zerstört, 28 schwer, 36 mittelschwer 246 leicht beschädigt.29 29 Siehe: Rauscher, Karl-Heinz: Der Luftkrieg in Steyr, S. 10
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2