Die Stadt Steyr, Nachkriegszeit – Besatzung – Wiederaufbau 1945 - 1955

311 Sachinformationen sind auf das Nötigste reduziert, damit tritt aber die Absicht der Aussage noch klarer hervor. Das bedeutendste Exponat der Ausstellung ist ohnehin der Stollen: Mit seinem feuchtkalten Klima, der konstanten Temperatur von 11 bis 13 Grad Celsius, mit dem Wasser, das ständig von der Decke tropft, wird am eindringlichsten gezeigt, unter welchen Bedingungen die Menschen damals ihre Hacken in das Konglomerat-Gestein des Felsens schlagen mussten. Dieser „Stollen der Erinnerung“ ist ein permanenter Fingerzeig und eine ewige Anklage auch für nachkommende Generationen, sich gegen eine unmenschliche Vereinnahmung entschieden zur Wehr zu setzen, sich rechtzeitig gegen radikale Auswüchse zu wappnen – und nie das ganz normale menschliche Verhalten anderen gegenüber zu vergessen – wer immer sie sind und woher sie auch kommen mögen! Das „Mauthausen Komitee“ ist allerdings nicht die einzige Gruppierung, die auf die unhaltbaren Zustände des Dritten Reiches und deren Folgen hingewiesen hat. Schon während des Dritten Reiches und auch unmittelbar danach haben sich durchaus auch die demokratischen politischen Parteien in Steyr sehr aktiv am Wiederaufbau beteiligt, die religiösen Gemeinschaften haben ihren Anteil geleistet und auch interessierte Pädagogen bemühen sich gegenwärtig, ihre Schüler darin zu bestärken, sich mit den unmenschlichen Vorkommnissen des Dritten Reiches und seinen Auswirkungen zu beschäftigen. Der Eingang zum Stollen der Erinnerung an der Steyr gelegen.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2