Die Stadt Steyr, Nachkriegszeit – Besatzung – Wiederaufbau 1945 - 1955

310 Vor rund 75 Jahren mussten Zwangsarbeiter und KZ-Insassen unter dem Schloss Lamberg einen Stollen in das Gestein treiben, der bei Luftangriffen Schutz bieten sollte. Bei diesen Luftangriffen durften aber die Menschen, die unter widrigsten Bedingungen Stein für Stein herausgebrochen hatten, diesen Schutzraum gar nicht aufsuchen, weil es untersagt war, dass Fremde die Räume auch bei Gefahr betreten durften: Ein besonders zynischer Akt der Menschenverachtung. Nach dem Krieg wurden die Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge „vergessen“, obwohl sie während des Kriegsalltages sichtbar zum Alltag zählten: Sie waren in den Lagern untergebracht, die auf der ganzen Stadt verteilt waren und man sah sie tagtäglich auf dem Weg zu ihren Arbeitsstätten: In die Fabriken, zum städtischen Straßenbau, zu Aufräumarbeiten nach Bombenangriffen oder eben zum Bau von Luftschutzbunkern. Nach dem Krieg sah man aber gerne weg, vergaß und verdrängte. Ein „Gemurmel des Bedauerns“614 war vielleicht ab und zu hören, wie der Steyrer Schriftsteller Erich Hackl betonte. Exponate, die betroffen machen Die Ausstellung „Zivile Zwangsarbeit“ verläuft als 140 m langer Rundweg. Anhand von Fotos, Zeichnungen, Dokumenten, Originalgegenständen und Zitaten wird das Leben der KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter vermittelt. Die 614 Reise in die Tiefe von Steyr: [online] URL: http://www.wienerzeitung.at/themen_channel_/wz_reflexionen/vermessungen [letzter Zugriff: 16.07.2019]. S. 3. Schwerpunkte der Ausstellung sind: Verbrennung von Häftlingsleichen in Steyr, Todesmarsch ungarischer Juden, Befreiung am 5. Mai 1945, Erinnerung nach 1945, Täter, Widerstand, Menschenwürde……

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