287 dem er nur weiß, dass er in Korea gestorben sein soll, hat Köglberger nie kennengelernt; er weiß nicht einmal seinen Namen und hat auch nie ein Foto von ihm gesehen. Helmut ist bei der Großmutter auf einem Bauernhof in Sierning aufgewachsen. Über einen Lehrer ergibt sich ein erster Kontakt zum Fußball. Sein erster Klub ist der SV Sierning; in dieser Zeit besucht er die Handelsschule in Steyr, wobei er die Strecke Sierning – Steyr täglich mit dem Rad zurücklegt und sieht das als eine sinnvolle zusätzliche Trainingseinheit. Dann wird Amateure Steyr auf ihn aufmerksam. Der Klub übernimmt sogar das Schulgeld für ihn. Im November 1962 spielt er zum ersten Mal in der Kampfmannschaft von Amateure Steyr. Und dann beginnt eine großartige österreichische Fußballerkariere mit zahlreichen Höhepunkten. Als Spieler war er aktiv bei: SV Sierning (1956 – 1960); Amateure Steyr (1960 – 1964; LASK (1964 -1968); Austria Wien (1968 – 1974) und dann nochmal beim LASK (1974 – 1981). Seine größten sportlichen Erfolge waren: Meister und Cupsieger mit dem LASK 1965 (LASK war damals der erste Club aus der Provinz, der österreichischer Meister wurde); zweimal österreichischer Meister mit Austria Wien und zweimal Cupsieger mit Austria Wien; 28 Länderspiele mit dem österreichischen Nationalteam; er erzielte sechs Tore; dreimal Torschützenkönig (1969 bei Austria Wien, 1975 und 1979 beim LASK. Als sein größtes Spiel bezeichnete Helmut Köglberger das Länderspiel gegen Brasilien am 1. Mai 1974 vor 120.000 Zuschauern in Sao Paulo, das 0 : 0 endete. Am 20. November 2008 wurde Köglberger zum Jahrhundert-Spieler des LASK gewählt. Beruflich startete Helmut Köglberger im Lohnbüro der Steyr-Werke und führte dann zuletzt als Geschäftsführer eine Handelsgesellschaft, die Ausschank- und Kühlgeräte vertrieb. Dem Fußball blieb er immer treu. Eine ganz besondere Herzensangelegenheit war für ihn die Fußballakademie „Acakoro“ in Nairobi in Kenia. Gemeinsam mit seinem Sohn Stefan hat er diese Initiative gestartet. Die Idee dabei ist, Kinder von acht bis zwölf Jahren in die Akademie einzugliedern und ihnen eine schulische und fußballerische Ausbildung zu gewährleisten. Helmut Köglberger hatte immer wieder mit großen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. „Seinen Spielwitz und seine Lebensfreude konnte das lange nicht bremsen. Vielleicht auch, weil er sich selbst nie so wichtig genommen hat. Andere Menschen waren ihm oft wichtiger.“565 565 Zöpfl, Christoph: Helmut Köglberger - Die Legende lebt weiter. [online: 25.09.2018]. URL: http://www.nachrichten.at/sport/fussball/lask/helmut-köglberger-die-legende-lebt-weiter. [letzter Zugriff: 29.06.2018]. S. 1. Helmut Köglberger als Mitinitiator bei der Fußballakademie „Acakoro“ In Nairobi in Kenia.
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