281 Finale geschafft wurde. Das Spiel ging zwar in Wien mit 2 : 5 gegen die Austria Wien verloren, aber man hatte einen großen Achtungserfolg gelandet. Am 4. September 1949 erreichte die Vorwärts-Mannschaft abermals einen großen Sieg: Vor 10.000 begeisterten Zuschauern konnte im Eröffnungsspiel auf dem renovierten Vorwärts-Stadion Rapid Wien mit 3 : 2 besiegt werden, nachdem die Wiener zur Pause bereits mit 2 : 0 geführt hatten. „Welche Genugtuung: Gerade hatte man das dreißigjährige Vereinsjubiläum gefeiert [….]. Unvorstellbar, was dieses 3 : 2 für den Trainer, den Vereinsvorstand und die Funktionäre bedeuten musste. Ebenso für Steyr, das noch nachkriegsgrau dastand, vom Krieg schwer gezeichnet, und ganze Stadtteile sind noch in schwarze Tarnfarbe gehüllt. Wie phönixgleich aus der Asche Auferstandene verlassen die Spieler [……] umarmt oder auf Schultern getragen das Spielfeld.“552 Stadtderbys mit dem Stadtrivalen Amateure Steyr Wenn in einer Stadt wie Steyr zwei Fußballmannschaften agieren, dann kommt es unweigerlich zu Rivalitäten; das ist bei großen Mannschaften in großen Städten genauso wie in einer Provinzstadt. Uns so war es auch zwischen Vorwärts und Amateure. Amateure Steyr stieg 1950 in die Staatsliga B auf, dann folgten Auf- und Abstiege, bis sich die Mannschaft dann in den Sechzigerjahren endgültig in der Regionalliga etabliert hatte. Dann folgten legendäre Stadtderbys, die alle Fußball-Interessierten in ihren Bann zogen. „Raimund Neuhauser, anfangs Linksaußen, dann Mittelfeldmotor der Vorwärts, erinnert sich: In der ‚Bude‘ (Anm.: Steyr-Werke) wurde schon mindestens vierzehn Tage vorher über nichts anderes mehr gesprochen als über diese Partien. Das war Fanatismus pur. Gehäßig sei es aber weder im Vorfeld noch auf dem Platz jemals geworden. Sportliche Rivalität bis aufs Messer, das ja, aber ein politische Lagerdenken habe er keines mehr kennengelernt. Sicherlich, die Vorstände des SK Amateure waren der Generaldirektor, Direktoren und Prokuristen, die bei Vorwärts Werkmeister oder Kalkulanten. [……] Beide Vereine, so Neuhauser, hätten sich völlig unpolitisch gefühlt.“553 Obwohl Vorwärts in diesen Jahren zumeist vor dem Stadtrivalen in der Tabelle der Regionalliga-Mitte platziert war, fällt die Derby-Statistik zugunsten von 552 Ebd. S. 147. 553 Ebd. S. 148.
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