26 Unermüdlich werfen die amerikanischen Flugzeuge ihre Bomben ab. Während die US-Maschinen ihre letzte Welle fliegen, erhebt sich über Steyr bereits eine riesige Wolke aus Staub und Qualm, die alles zudeckt. Auf den ersten Blick konnte man die Schäden gar nicht alle ausmachen. Am 1. März findet am Stadtplatz eine offizielle Verabschiedung der Opfer statt. „Mehr als 100 Särge (etwas weniger als die Hälfte der Opfer) stehen mit Fahnentüchern bedeckt am Stadtplatz. Eine riesige Leichenhalle.“24 Gauleiter August Eigruber nütze diese Gelegenheit, um abermals eine seiner zahlreichen Durchhalteparolen kundzutun: „Nun erst recht! Steyr, das ostmärkische Rothenburg, mit seinen schönen Straßen und Kulturdenkmälern wurde in den letzten Tagen von britisch-amerikanischen Terrorfliegern angegriffen und getroffen […..] Die Zahl der Toten ist nach der Schwere der Angriffe gemessen, glücklicherweise nicht groß. [……] Mit Bombenterror sind wir nicht kleinzukriegen!“25 24 Obergottsberger, Heinrich: Bomben auf Steyr 3. Steyrer Zeitung 1964. Nr. 9 vom 17.02.1964, S. 4. 25 Rinner, Peter: Steyr im Dritten Reich. Die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen und ihre Entwicklung in Steyr in der Zeit von 1938 – 1945. Diplomarbeit, Wien 1991.
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