Die Stadt Steyr, Nachkriegszeit – Besatzung – Wiederaufbau 1945 - 1955

274 Industrieanlagen waren noch zerstört. Bei Zwischenbrücken wurde der Kriegsschutt in die Enns gekippt, wodurch ein immer länger werdender Damm quer zur Strömung entstand und nur eine kleine Durchfahrt offenließ. Erst nach vielen Jahren war der letzte Stein von der Enns weggeschwemmt. An allen möglichen Stellen gab es Bombentrichter, [….] die sich erst allmählich mit Schutt und Dreck füllten. Der Wiederaufbau war in vollem Gange. [….] Es fehlte am Nötigsten, aber alle waren von einer Euphorie getragen, die auf eine bessere Zukunft gerichtet war. In diese Zeit hinein gründeten Männer wie Rudolf Zagler, Emil Pickl, Karl Hietler, Leopold Kubisch und einige andere den Kajak- und Segelsportverein Forelle Steyr neu. Denn schon 1923 gab es eine Kajaksektion von Vorwärts Steyr, die Forelle hieß [….]. Das erste Bootshaus war jenes Gebäude, das am Paddlerweg direkt im Stadtgebiet an der Enns steht und heute dem ATSV Steyr als Heimstätte dient. Noch im Winter 1947/48 wurde in der Segelsektion eine Selbstbauaktion eingeleitet, deren Resultat erstaunliche 12 Boote waren. 1948 konnte eine Baracke als Bootsunterkunft auf jenem Grund am Staninger-Stausee aufgestellt werden, der 50 Jahre später endlich unser Eigentum wurde und heute Paddlern, Tennisspielern und Seglern wie auch dem Camping zur Verfügung steht. [….] Auf dem Gelände, das damals [….] eine völlig unverbaute, direkt an den Münichholzwald angrenzende Aulandschaft war, stand ein verfallener Schotterturm. Er wurde dann zu unserem neuen Vereinsgebäude. 1949 war aber auch sportlich ein großes Jahr, denn der Steyrer Othmar Eiterer wurde in Genf der erste Kajak-Slalom-Weltmeister der Geschichte. Dieser Erfolg brachte dem Verein aber auch die schwierige und ehrenvolle Aufgabe, die zweiten Slalom-Weltmeisterschaften im Jahre 1951 in Steyr zu veranstalten. Otmar Eiterer war einer der erfolgreichsten Wassersportler des Vereins „Forelle Steyr“.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2