251 aufgehobener Klöster errichtet) aufgelöst. [….] Über 6.000 kirchlichen Vereine, Werke und Stiftungen wurden verboten.“480 „Auch die oberösterreichischen Klöster und Stifte waren von der Enteignung betroffen oder wurden überhaupt aufgelöst. In den Klostergebäuden wurden NS-Schulen untergebracht oder die Räumlichkeiten der Wehrmacht oder Fürsorge [….] zur Verfügung gestellt; auch viele Flüchtlinge fanden Unterkunft.“481 In Steyr wurde in der NS-Zeit das „Schülerheim Vogelsang“ geschlossen. „Durch rechtzeitige Vermietung konnte der Orden eine Enteignung verhindern. Im Herbst 1945 wurde das Heim wieder geöffnet; die Hauptschule wurde nicht mehr aktiviert.“482 Änderungen in der Zweiten Republik Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Restriktionen des NSRegimes wieder aufgehoben. Nur das Kirchenbeitragsgesetz von 1939 wurde nicht wieder zurückgenommen und behielt somit Rechtswirksamkeit für die katholische, die evangelischen Kirche AB und HB sowie die altkatholische Kirche. 1957 wurde das Konkordat – abgeschlossen zwischen dem Vatikan und der österreichischen Regierung von 1933 durch die Bundesregierung wieder anerkannt; 1961 stimmte das Parlament einem entsprechenden Gesetz für die evangelische und 1967 für die orthodoxe Kirche zu.483 Das Ende von Kirche und Parteipolitik Vor allem für die katholische Kirche stellte das Jahr 1945 eine einschneidende Wende dar: War die Kirche in der Zwischenkriegszeit noch intensiv in die Parteipolitik eingebunden und stellte einen Bundeskanzler484, einen Minister485 480 Weinzierl, Erika: Kirche und Nationalsozialismus. [online]. URL: http://www.doev.at/erkennen/ausstellung/1938/kirche-und-nationalsozialismus. [letzter Zugriff: 24.06.2019]. S. 1. 481 Siehe: Goldberger/Sulzbacher: Oberdonau, S. 256. 482 Brandl, Manfred, Neue Geschichte von Steyr. Vom Biedermeier bis Heute. Steyr 1980. S. 263. 483 Siehe: [online]: Die Geschichte des Christentums in Österreich. S. 10. 484 Prälat Ignaz Seipel war von 1921 bis 1930 Parteiobmann der Christlich-Sozialen Partei und übte zwei Mal das Amt der Österreichischen Bundeskanzlers aus: von 1922 – 1924 und 1926 – 1929. Quelle: Ignaz Seipel: [online: 12.06.2019]. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Ignaz_Seipel. S. 1. 485 Kardinal Dr. Theodor Innitzer, Erzbischof von Wien, gehörte vor seiner Ernennung zum Erzbischof von Wien in den Jahren 1929/30 dem Kabinett von Bundeskanzler Johann Schober an; es war das Kabinett Schober III, das im Wesentlichen aus parteilosen Ministern bestand. Quelle: Theodor Innitzer: [online: 28.05.2019]. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Innitzer. S. 1.
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