242 Zahlen, Daten, Fakten Statistisches über die Stadt Steyr Das Statistische Referat der Stadt Steyr hat 1952 den zweiten Jahrgang des „Statistischen Jahresberichts“ vorgelegt. Scheinbar waren diese Ergebnisse, die auf immerhin 150 Seiten zusammengefasst waren, nicht für die breite Öffentlichkeit bestimmt. Der „Steyrer Zeitung“ wurden sie aber „zugespielt“: „Durch das Entgegenkommen eines Gemeinderates ist es uns möglich, aus diesem Bericht, den die Presse leider nicht erhalten hat, einige interessante Zahlen zu bringen.“454 Der erste Teil des Berichts ist dem Thema Wohnraum und Bevölkerungsanzahl gewidmet: „Das Wachstum der Stadt zeigt anschaulich die enge Verbindung des Wohls und Wehes Steyr mit dem der Steyr-Werke und die Zunahme der Bevölkerung, mit welcher die Zunahme an Wohnraum nicht Schritt hielt. So gab es im Jahr 1850, als das Stadtgebiet etwa 450 ha umfaßte, rund 850 Häuser mit 2.750 Wohnungen und 11.000 Einwohnern; im Jahr 1900 auf gleicher Fläche rund 1.200 Häuser mit 4.500 Wohnungen und 22.000 Einwohnern; nun steigen die Zahlen rasch an; 1939 wird durch Eingemeindungen das Stadtgebiet auf 2.641 ha erhöht, dementsprechend werden 2.500 Häuser mit fast 9.000 Haushalten und 31.037 Einwohnern gezählt; 1945 sind es 49.954 Einwohner455, ein Jahr später 43.473 und bei der letzten Volkszählung im Jahre 1951 insgesamt 37.215 Einwohner in fast 13.000 Haushalten in 3.400 Häusern bei unverändertem Stadtgebiet.“456 Die Zahl der Geburten, so schreibt die „Steyrer Zeitung“ weiter, überwiege zwar jene der Sterbefälle etwas, gehe aber allmählich zurück; seit 1950 um 7,55%. Aus dieser Entwicklung könne man schließen, „dass in vier Jahren schon erheblich weniger Schulkinder sein werden als jetzt“.457 Die Zahl der Todesfälle sei zwischen 1950 und 1951 fast unverändert, jene der Eheschließungen nahm um 13% zu; ebenso die Zahl Unglücksfälle, was auf das Zunehmen des Verkehrs zurück zu führen sei. 454 Steyrer Zeitung 1952: Nr. 34 vom 21. 08.1952. S. 7. 455 Diese Zählung berücksichtigt ausschließlich die Bewohner der Stadt Steyr und nicht die zahlreichen Menschen, die sich gerade 1945 und teilweise noch in den folgenden Jahren in der Stadt aufgehalten haben: die zahlreichen Flüchtlinge, ehemalige Zwangsarbeiter, befreite KZ-Insassen, DP’s sowie die Besatzungssoldaten und die gefangenen Wehrmachtssoldaten: alle zusammengenommen ergaben in der zweiten Jahreshälfte 1945 nach einer Darstellung des damaligen Steyrer Bürgermeisters, Leopold Steinbrecher, die Zahl von 103.000! 456 Siehe Steyrer Zeitung 1952, Nr. 34. S. 7. 457 Ebd. S. 7.
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