180 Militärdienst zu alt oder untauglich waren, und wir Schüler übernahmen die Versorgung der bedauernswerten Menschen mit Nahrungsmitteln, welche wir auf einem mit Holzgas betriebenen LKW (Benzin war Mangelware) herankarrten.“297 Die Schüler halfen nicht nur bei der Betreuung der zahlreichen Flüchtlinge mit, fast wären sie auch noch in den letzten Kriegstagen zum Volkssturm eingezogen worden: „Anfangs April brachte die Post, welche noch immer funktionierte, für mich – und wie ich später erfuhr – auch für einige meiner Mitschüler, einen eingeschriebenen Brief mit der Einberufung zum Militär in die Welser Alpenjäger-Kaserne. Als Vierzehnjähriger! Meine Eltern hätten mich unter keinen Umständen nach Wels fahren lassen. Ich sollte abhauen und mich bei einem bekannten Bauern im Mühlbachgraben verstecken, wenn Gefahr in Verzug sei. Der Krieg war sowieso längst verloren und konnte nicht mehr lange dauern. Am 5. Mai war es dann soweit.“298 „Nach der Besetzung der Stadt am 5. Mai 1945 durch die amerikanischen Truppen setzte eine sinnlose Plünderung ein, die großen Schaden am Schulinventar verursachte. Zahlreiche Lehrmittel, Apparate, Sammlungen usw. 297 Ebd. S. 14. 298 Ebd. S. 16. Das Bundesrealgymnasium (BRG) in Steyr: eine Institution. 1863 gegründet ist das BRG die älteste höhere Schule in der Stadt und die viertälteste staatliche Schule in Oberösterreich. Von 1977 bis 1980 wurde das Gebäude großzügig saniert; seither werden laufend Strukturverbesserungen durchgeführt.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2