177 Obwohl die Bevölkerungszahl in Steyr bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts stark zugenommen hatte (1880 – 17.100 Einwohner; 1941 – 38.992 Einwohner), wurden in diesem Zeitraum zwar Schulen eröffnet, aber kein neues Schulgebäude errichtet.287 Es gab also großen Nachholbedarf, neuen Schulraum zu schaffen. Deshalb kam es auch bereits während der Kriegsjahre zu zwei Neubauten von Schulen in Münichholz; nach Kriegsende setzte dann zwischen 1945 und 1962 eine rege Tätigkeit auf dem Sektor Schulneubau ein.288 Das war auch dringend notwendig, denn nach einer Einschätzung der Verantwortlichen fehlten im Jahr 1949 im Bereich der Stadtgemeinde 78 Schulräume, die sich folgendermaßen zusammensetzten: „24 Klassenräume, 2 Zeichensäle, 12 Turnsäle, 3 Kanzleien, 14 Konferenzzimmer, 13 LehrmittelKabinette, 8 Handarbeitsräume, 2 Physiksäle“289. „Steyrs Schulraumnot sei so grotesk“, schreibt die „Steyrer Zeitung“ in diesem Zusammenhang, „daß die Stadtgemeinde allein gar nicht in der Lage ist, in absehbarer Zeit eine entlastende Abhilfe zu schaffen. Und dennoch, eine Industriestadt wie Steyr darf ihrer Bevölkerung nicht das einzige vorenthalten, was Arbeiter an Gut mit ins Leben bekommen können: ihr Wissen und Können.“290 4.600 Schüler besuchten damals die zwanzig Pflichtschulen der Stadt; „davon waren 465 Schüler ortsfremd, d.h. rund 10 Prozent. Die Knaben Hauptschule auf der Promenade allein zählt von 390 Schülern 213 ortsfremde, d.h. 54,6%; 287 Staska, Wolfgang: Die Entwicklungen des Schulwesens der Stadt Steyr seit Anfang des Jahrhunderts. Hausarbeit aus Pädagogik, Salzburg 1976. S. 118. 288 Ebd. S. 118. 289 Steyrer Zeitung 1949. Nr. 14 vom 07.04.1949. S. 3. 290 Ebd. S. 3. Oben: Die neu errichtete Plenklbergschule in Münichholz; unten: Ansicht von heute.
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