176 Division“ ein, die ein vielfältiges Bildungsangebot machte: Vorträge für das Lehrpersonal, die Herausgabe einer eigenen Zeitschrift mit dem Titel „Erziehung“, amerikanische Lehrbücher wurden zur Verfügung gestellt, der USamerikanische Sender „Rot-Weiß-Rot“ strahlte ein eigenes Bildungsprogramm aus und die Amerika-Häuser boten unter anderem auch Bibliotheken und Leseräume an. Situation der Schulen in Steyr Die Pflichtschulen „Die im Jahre 1945 zur Verfügung stehenden Schulgebäude waren zum Großteil ehemalige Klöster, die unter Josef II. aufgelöst worden waren. Diese Gebäude atmeten in ihrem Bauzustand, ihren Einrichtungen und sanitären Anlagen noch den Geist der Zeit, in der sie entstanden waren, sie waren herzlich wenig geeignet, der Jugend gerade in den entscheidenden Entwicklungsjahren als Erziehungsstätten zu dienen. Da durch Kriegsschäden außerdem noch wertvoller Schulraum verloren gegangen war, die Schülerzahl sich aber ständig vermehrte, entstand ein kaum mehr zu überbrückender Schulraummangel, dem schließlich nur mehr durch eine vorbildliche Aufbautätigkeit der Stadtverwaltung abgeholfen werden konnte.“285 So heißt es etwas überschwänglich in einer Publikation der Stadtgemeinde Steyr, in der die kommunalen Leistungen des ersten Nachkriegsjahrzehnts beschrieben werden. Tatsächlich konnten in Steyr trotz aller Widrigkeiten im Herbst 1945 wieder acht Pflicht-Schulen ihren Betrieb aufnehmen; dabei unterrichteten 29 Lehrkräfte 914 Schülerinnen und Schüler in 36 Klassen. 1948 wurde bereits in 20 Schulen und 118 Klassen wieder unterrichtet; zu diesem Zeitpunkt waren bereits 126 Lehrkräfte beschäftigt, die 4.564 Kinder unterrichteten.286 Für die Steyrer Gemeindeväter war es bereits in den vorgegangenen Jahrzehnten nicht einfach abzuschätzen, wie hoch der Bedarf an Schulen und Klassen sein wird. Die Jahre des Ersten Weltkrieges, die schweren Nachkriegsjahre, die Weltwirtschaftskrise und die Jahre des Zweiten Weltkrieges hatten auf die Einwohnerzahl der Wirtschafts- und Industriestadt Steyr nachhaltige Auswirkungen – und natürlich genauso auf die Schülerzahl! 285 Enzelmüller, Karl, Stefan Radinger: Steyr baut auf. 1945 – 1955. Hg. Stadtgemeinde Steyr, 1955. S. 24. 286 Vgl. Steinbrecher, Leopold: Die Tätigkeit der Stadtverwaltung seit Kriegsende, S. 67.
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