13 Vorwort Die Stadt Steyr ist ein besonderes städtebauliches Juwel: Gelegen am Zusammentreffen der Flüsse Enns und Steyr - inmitten der Stadt, darüber das alles beherrschende Schloss Lamberg, der charakteristische leicht ovale Hauptplatz, gesäumt von den Bauten der unterschiedlichen Baustile und Epochen, beherrscht von drei großen Kirchen, zusammengehalten von Brücken und Toren, mit versteckten Durchgängen und interessanten Hinterhöfen liegt die Stadt – wenn man sie von oben oder außen kommend betrachtet – hineingeduckt an die Flussläufe. Ein stimmiges Ganzes als Ensemble, das auch durch viel Grün ergänzt wird. Während die Bauwerke einen Ausweis der früheren Größe repräsentieren – Steyr war im 15. Jahrhundert nach Wien die zweitreichste Stadt im Habsburgerreich – kann man die Flüsse als Symbol der ständigen Erneuerung sehen, dem sich die Stadt nie verschlossen hat und vor allem auch heute wieder weit öffnet. Nicht zuletzt dank vieler Schulen und der diversen wirtschaftlichen Initiativen ist Steyr eine „junge“ Stadt geblieben. Junge Menschen beleben die urbane Szene, dazu kommen hochqualifizierte Techniker und Facharbeiter mit ihren Familien, die auf Grund der innovativen Arbeitsplätze, die in den letzten Jahren geschaffen wurden, der Stadt ein neues Image geben. Auch der Fremdenverkehr gewinnt wieder an Bedeutung; auch durch den Zusammenschluss mehrerer Tourismusregionen zur Region „Steyr und die Nationalparkregion“. Steyr versteht sich auch zunehmend als Eintrittsort in den bedeutenden und nahe gelegenen Naturraum des Nationalpark Kalkalpen. Die Stadt vergisst aber auch nicht ihre Traditionen: Als bedeutende Stadt im Mittelalter, als einflussreicher Ort beim Lagern und Handeln mit Eisenerz, später als entscheidende Region beim Verarbeiten des Erzes, wodurch viele tausende Arbeitsplätze geschaffen werden konnten; sei es durch kleinindustrielle Initiativen aber vor allem durch die industrielle Verarbeitung zum Beispiel in den Firmen eines Josef Werndl. Steyr war auch immer ein Ort großer religiöser Auseinandersetzungen: Man denke nur an den Umgang mit den Waldensern, an deren Schicksal ein Mahnmal erinnert, oder an die Zeit der Reformation, als eigentlich ganz Steyr protestantisch war und dann in der Gegenreformation wieder zum „richtigen“
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2