140 Internationale Hilfsleistungen Eine wesentliche Rolle bei der Bekämpfung des ärgsten Hungerproblems nahm in dieser Zeit die UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Administration) ein: Diese internationale Hilfsorganisation, die schon vor Kriegsende von Roosevelt und Churchill gegründet worden war, tat ihr bestes im Kampf gegen den Hunger in Europa, doch die Bemühungen waren 1946 ins Stocken geraten, weil einfach zu viele Flüchtlinge (bis zu 11 Millionen in Deutschland und Österreich, davon allein fast eine Million in Oberösterreich) zu versorgen waren. Bereits am 22. August 1945 wurde Österreich – und somit auch Oberösterreich – in das Hilfsprogramm der UNRRA miteinbezogen, mit März 1946 setzte dann die Versorgung der österreichischen Bevölkerung durch die Hilfsgüter der UNRRA ein. Sie dauerte bis 1947 und umfasste Lebensmittel, Medikamente, Saatgut, Düngermittel und Textilien aus den USA, aus Kanada, Südamerika, Australien und Indien. Finanziert wurde alles durch einen Kredit von 59 Millionen Dollar an Österreich, de facto wurden allerdings die Lebensmittel Österreich „geschenkt“.192 „Das österreichische Volk zählt zu jenen Völkern der Welt, die dem Hungertod am nächsten sind“, urteilte der UNRRA-Generaldirektor, Fiorello LaGuardia, vormals Bürgermeister von New York, nach seinem Wien-Besuch im Frühjahr 1946.193 Das heiß ersehnte CARE-Paket Dass dieser Fall nicht eintrat, ist neben der UNRRA auch zahlreichen anderen internationalen öffentlichen und privaten Hilfsorganisationen zu verdanken. Als materialisiertes Symbol jener umfangreichen Hilfsleistungen der Nachkriegszeit ist das CARE-Paket tief in das kollektive Gedächtnis der Bevölkerung eingeschrieben: 1945 wurde von 22 amerikanischen Charity - Organisationen eine private Hilfsorganisation für Europa gebildet, die „Cooperative for 192 Ebd. S. 3. 193 Ebd. S. 3.
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