137 Grund dieser Aktion verbrachten rund 500 Kinder aus Steyr die Zeit vom 9. Dezember 1945 bis 12. März 1946 in der Schweiz.187 Weihnachten – fern der Heimat „Der Schweizer Grenzbahnhof Buchs in einer Winternacht 1945. Aus einem Waggon tappen verschlafen Mädchen und Buben mit kleinen Rucksäcken auf den Bahnsteig, um den Hals Kärtchen mit ihren Namen. Ein kurzes Winken für die österreichischen Betreuer, die im Zug bleiben müssen. Ein rasches Begrüßen durch wildfremde Erwachsene mit eigentümlicher Aussprache. Dann geht es ins Krankenhaus. Die Kinder werden geduscht, untersucht und einige Tage in Quarantäne betreut. Am Weihnachtsabend kommen sie endlich zu ihren Pflegefamilien. Unter einem strahlenden Lichterbaum finden sie Geschenke, die ihnen eine ungeahnte Welt eröffnen.“188 Ähnliche Aktionen wurden für zahlreiche Stadtkinder auch im Inland durchgeführt. So haben sich viele Bauern im Mühlviertel bereit erklärt, die hungernden Kinder „auf Gewicht zu bringen“; auch in Oberschlierbach wurden vielen Kindern Aufenthalte zur Kräftigung ermöglicht. 187 Ebd. S. 18. 188 Siehe: Rohrhofer, Fanz X.: Oberösterreich 1945 – 1955, S. 57.
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