117 Unvorstellbare Wohnungsnot in Steyr Zu einer unvorhergesehenen zeitweiligen Wohnungsnot kam es auch dadurch, dass die amerikanischen Besatzungstruppen unmittelbar nach ihrem Einmarsch am 5. Mai 1945 innerhalb weniger Stunden zahlreiche Wohnungen für ihre Bedürfnisse requirierten. „Ohne Ersatzunterkünfte irrten die Delogierten umher. Die strenge Ausgangssperre – nur zwei Stunden waren am Vormittag für Besorgungen erlaubt – behinderte zusätzlich die Quartiersuche.“148 Eine Erleichterung dieser unseligen Situation trat dadurch ein, dass die Amerikaner sich neu orientierten und die Wohnungen bald an die Eigentümer zurückgaben. An der Ennsleite wurden neue Gemeindewohnhäuser errichtet, um die Wohnungsnot abzumildern. Nach dem Mai 1945 strömten noch 27.000 fremde Personen in Steyr zusammen. Die Wohnungsnot war in beiden Stadtteilen unbeschreiblich. Die vielen „Ortsfremden“ belasteten die Wohnverhältnisse und die Verpflegung. „Alle Schulen, Lagerbaracken, Gasthöfe, Scheunen und Tennen in Bauernhöfen wurden als Massenquartiere herangezogen.“149 148 Ebd. S. 2. 149 Ebd. S. 3.
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